Jonathan Smith ist ein Engel. Er hat den Auftrag, den Menschen auf Erden Gutes zu tun. Zusammen mit seinem Erden-Freund Mark stürzt er sich von einer guten Tat in die nächste. Oft geht es in der Serie um Gesellschaftskritik, Krankheit, Moral und Liebe. Es stellen sich immer wieder Fragen, worüber es sich lohnt auch selbst einmal nachzudenken. Mark sagt beispielweise in einer Folge: "Wenn ich Macht hätte, könnte ich viele Menschen dazu bringen, das Richtige zu tun". Jonathan stellt daraufhin die Frage, was denn überhaupt das Richtige sei. Doch niemand kann das genau vorhersagen. Man kann nur tun, was man selbst für richtig erachtet. Hier steckt vielmehr Philosophie drin, als man denkt. Die Themen sind, trotz Familienserien-Charakter und einem Hauch zuviel heiler Welt, keine leichte Kost und sehr anspruchsvoll. Doch in der Tat regen sie den Menschen zum nachdenken an. Sei es über Umweltverschmutzung, Gut und Böse oder auch den Tod. Man scheut sich nicht davor, die Dinge beim Namen zu nennen und das Ganze so realistisch wie möglich darzustellen. Auch Gott wird hier nicht verherrlicht und als oberste Macht dargestellt, sondern der Mensch und sein Handeln stehen im Mittelpunkt. Jonathan betont immer wieder, dass es nicht allein Gottes Wille ist, was passiert, sondern dass in erster Linie die Menschen dafür verantwortlich sind. Wenn man sich das immer wieder vor Augen hält, kann man bei dieser Serie noch eine Menge lernen und vielleicht sogar am Ende jeder Episode etwas zufriedener mit dem sein, was man hat. So ist diese Serie, wie man vielleicht anfangs vermuten könnte, nicht nur für gläubige Menschen interessant, sondern wirklich für jeden Menschen - ob mit oder ohne Religion.

Leider tritt aber durch all die oben genannten Faktoren kaum Humor und Optimismus auf. Zwar endet fast jede Folge positiv, aber die Grundstimmung bleibt besinnlich und das durchzieht unterschwellig die Ganze Serie. Oftmals handelt es sich auch um traurige Schicksale. Am Ende denkt man darüber nach, dass man schneller als man denkt in eine ähnliche Lage kommen könnte und so nimmt man selbst ein Stück der Moral mit. Aufgelockert wird das Ganze aber durch die sympathischen Schauspieler. Michael Landon und Victor French arbeiteten schon bei den Dreharbeiten zu "Unsere kleine Farm" zusammen und waren privat auch gute Freunde. Nachdem Victor French im Juni 1989 verstarb, wollte auch Michael Landon die Serie nicht weiterführen, obwohl sie bei den Zuschauern sehr beliebt war. Auch Landon verstarb kurz darauf im Juli 1991 an Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Diese Staffel beinhaltet neben der üblichen Themen, die mit der Zeit leider wenig abwechslungsreich werden, auch eine besondere Doppelfolge mit dem Titel "Eine große Liebe". In dieser geht es nämlich darum, dass Jonathans Frau stirbt und dieser nun glaubt, er könnte endlich nach 40 Jahren mit ihr in der Ewigkeit vereint sein. Doch Gott lässt ihn nicht gehen und hat andere Pläne mit ihm. Das macht Jonathan so wütend, dass er den Glauben an das Gute verliert, seinen besten Freund Mark vor den Kopf stößt und sich selbst aufgibt. Doch dann rettet er eine junge Frau, die versucht sich das Leben zu nehmen. Sie sieht seiner verstorbenen Frau sehr ähnlich, doch er weiß nicht, dass es tatsächlich seine Frau ist, die als Engel von Gott auf die Erde geschickt wurde, um Jonathan die Hoffnung und Liebe wiederzugeben. Beide verleben zwei wunderschöne Monate zusammen, bis auch sie gehen muss, um als Engel ihren Auftrag zu erfüllen, bis beide irgendwann im Himmel vereint sind. Jonathan merkt, dass ihn Gott doch nicht bestrafen wollte und sieht endlich wieder einen Sinn als Engel auf Erden. So macht er sich mit Mark wieder daran, den Menschen zu helfen. Diese Folge strahlt sehr viel Kraft und Optimismus aus. Das faszinierende daran ist, dass es manchmal wirklich Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, die der Mensch einfach nicht begreifen kann. Man weiß nie was möglich ist. Außerdem gibt die Folge sehr viel von Jonathans Privatleben preis, was sonst in anderen Folgen nie im Mittelpunkt steht. Dadurch wird sie zu etwas Besonderem. Auch die schauspielerische Leistung ist hier lobend zu erwähnen!

Die Aufmachung der Box unterscheidet sich nicht von den bereits erschienenen Staffeln. Die insgesamt sechs DVD befinden sich in Slim-Cases, auf deren Rückseiten sich ein kurzer Episodenguide befindet. Leider wurde dieser wieder ziemlich schlicht gehalten, zumindest Überschriften hätte man besser hervorheben können. Außerdem liegen wieder nur die englischen DVD-Aufdrucke vor und an ein Booklet hat man auch nicht gedacht. Dafür kann man aber über Bild und Ton nicht meckern. Beide haben eine recht gute Qualität, die aber nicht besser oder schlechter als die Fernsehausstrahlung ist. Auf Bonusmaterial hat man dafür aber leider komplett verzichtet. Die Slim-Cases stecken in einer stabilen Hülle, die einen positiven Eindruck macht. (sl)

Wertung: (5 von 10 Punkten)