The Haunted Airman

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Datum: 13.04.2010 | VÖ: 03.05.2010 | Herausgeber: KSM GmbH | Kategorie: Film

Ein faszinierend-bedrückender Film - ein Blick in die Abgründe, welche das Leid und die Zerstörung des Krieges im menschlichen Geist auftun bzw. zurück lassen. Ein dunkler, verstörender Streifen, deutlich den Verfall menschlicher Psyche nachzeichnend, der den Zuschauer mit Alpträumen, "ngsten und Qualen seelischer Verletzungen konfrontiert. Ein Schocker " zugleich unterhaltend wie aufrüttelnd. Das alles hätte man aus "The Haunted Airman" machen können. Stattdessen serviert BBC gähnend langweilige 68 min, während derer einen öfters das Bedürfnis überkommt, nochmal das email-Postfach zu kontrollieren oder die Wettervorhersage für die kommenden Tage abzurufen.

Der englische Bomberpilot und Volksheld des 2. Weltkriegs Tobby Jugg (Rober Pattinson) ist nach einem Abschuss an den Rollstuhl gebunden. Während der Krieg weiter tobt, wird er in ein Waliser Sanatorium eingeliefert, um dort, in Abgeschiedenheit, seine emotionalen Verletzungen zu bewältigen. Dr. Burns (Julian Sands) versucht Jugg hier, mit Hilfe seiner Tante Julia (Rachael Stirling), den Weg in ein normales Leben zu ebnen. Die trostlose Umgebung der Heilanstalt, mit dem endlos ritualisierten Tagesablauf, lassen Jugg jedoch zusehends in eine Abwärtsspirale aus Angst und Qual geraten. Auch Dr. Burns Absichten scheinen ihm immer unklarer zu werden. Will er wirklich Juggs Heilung herbei führen oder interessiert er sich mehr für Tante Julia? Und ist er es, der ihm nachstellt - in den Schatten der endlosen Gänge des Hospitals lauert? Paranoia befällt den jungen Mann, lässt in nachts kaum zur Ruhe kommen. Wie kann er alles nur zum Guten wenden, aus den Fängen der Behandlung entkommen?

Regisseur Chris Durlacher setzt in seinem Werk auf Momente der Stille. Oft präsentiert er Jugg, wie er gedankenverloren rauchend aus dem Fenster sieht, die Gänge des Sanatoriums verloren entlang rollt oder sich der Leibesertüchtigung widmet. Doch Durlach geht fehl. Anstatt einen Intensitätsgewinn, durch eben jenes Stilmittel, zu erzielen, erschafft er unnötige Längen. Die Handlung plätschert ohne Highlights spannungslos vor sich hin, und vermeintlicher Grusel wird in Langweile erstickt. Zielloser Dialog reiht sich an überflüssige Szenerie und strebt einem glanz- und überraschungslosen Ende entgegen. Nichts wird wirklich durchexerziert " alles bleibt halbgar und schemenhaft. Das Verhalten von Dr. Burns bleibt ebenso schleierhaft, wie Tante Ritas Position. Was ist real, was ist Hirngespinst? Zu viel bleibt unbeantwortet, zu viel verläuft ins Leere.
Ein Kommentar zu den billigen Effekten der Luftschlacht, mit welcher der Film beginnt, spare ich mir gänzlich …

Die deutsche Tonspur ist in DD 5.1 und die Englische in DD 2.0 abrufbar. An Extras bietet die Veröffentlichung eine Bildergallerie, Kurzbiografien der drei Hauptdarsteller und eine Trailershow inklusive des deutschen Trailers zum Hauptfilm.

Am Ende bleibt mir nur, noch einmal die leichtfertig verschenkten Möglichkeiten des Films zu bedauern. Selbst mit einer FSK-12 wäre mehr Punkte abzuholen gewesen. (cs)

Wertung: 3 von 10 Punkten (3 von 10 Punkten)

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