Thunderbolts #5

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Datum: 13.05.2010 | VÖ: 03.11.2009 | Herausgeber: Panini Comics | Kategorie: Comic

Norman Osborn ist einer der wohl berüchtigsten Männer im Marvel-Universum. Seit Jahrzehnten ist er der ärgste Widersacher Spider-mans. Er ist ein machthungriger, strategischer und vor allem skrupelloser Mensch und in seiner zweiten Identität als Grüner Kobold lässt er seinem Wahnsinn vollends Lauf.
Im Hause Marvel hatte man vor einiger Zeit entschieden, Norman Osborn aus den Bahnen der Spider-man-Sphäre in weitläufigere Gefilde zu holen. Zunächst wurde Osborn rehabilitiert und im Rahmen der Initiative zum neuen Leiter der Thunderbolts gemacht, denn nur er wäre in der Lage, Soziopathen wie Bullseye oder Venom zu zügeln.
Die Entwicklungen der "Secret Invasion" wusste Osborn perfekt für sich auszunutzen und positionierte sich gezielt als Pendant zu Tony Stark, sodass Stark als Leiter von S.H.I.E.L.D. abgesetzt und die Organisation selbst aufgelöst wurde. Osborn wurde als Starks Nachfolger eingesetzt und gründete seine eigene Agenten-Armee namens H.A.M.M.E.R. Doch Osborn ist noch lange nicht am Ziel, seine Ambitionen reichen noch viel höher und so macht er sich daran, seinen Einfluss weiter aufzubauen - durch einen Termin bei US-Präsident Obama.
Der fünfte Band der Thunderbolts-Reihe zeigt die gewohnt strategischen und kalt kalkulierten Vorgehensweisen von Norman Osborn, der seine Feinde exakt auszuspielen weiß und niemandem bedingungslose Loyalität schenkt. Er stellt sich in der Öffentlichkeit als der Mann der Tat, den Amerika während der Skrull-Invasion brauchte, dar und lässt die Öffentlichkeit das Bild des Machers und perfekten Anführers pflegen. Derweil spinnt er immer neue Pläne und Intrigen und geht stets den weg des maximalen Erfolgs. Dementsprechend bittet er Präsident Obama um eine private Anhörung, um seinen Namen rein zu waschen. Als Kritiker Osborns ist Dr. Leonard Samson anwesend, welcher den Präsidenten von Osborns Wahnsinn überzeugen will, doch Osborn hat einmal mehr alles genau geplant und spielt auch Doc Samson gegen sich selbst aus.
Derweil sind Moonstone, Bullseye und Venom damit beauftragt mit den nicht mehr benötigten Mitgliedern der Thunderbolts aufzuräumen. Im Fadenkreuz befinden sich vor allem Penance und Songbird. Letztere wird erbarmungslos von Bullseye und Venom gleichzeitig gejagt und ist scheinbar ohne jede Hilfe den zwei gefährlichsten Gefolgsmännern Osborns ausgeliefert.

Autor Andy Diggle, der schon bei "The Losers" bewiesen hat, dass er die Koordination mehrerer Figuren zugleich wunderbar beherrscht, zeigt auch bei den Thunderbolts sein können beim Umgang mit den verschiedenen Charakteren und deren Dynamik untereinander. Ganz besonders großartig wird Bullseye als überspannt sadistischer Irrer dargestellt. Zeichner Roberto de la Torre setzt den Wahnsinn passend dazu in Szene. Hier liegt ganz klar wunderbares Comicmaterial vor.
Leider ist der zweite Teil dieses Bandes von Osborns Treffen mit dem Präsidenten an Bord der Air Force One bestimmt, was bedeutet, dass man den Plan zum Entkräften der Bedenken seitens Doc Samsons in voller Breite ausgespielt bekommt. Hier baut sich die zuvor so toll entwickelte Spannung, da keine potentiellen Überraschungen erwartet werden. Alles läuft wie man es von Osborn erwarten würde und somit kann die zweite Hälfte des Bandes leider nicht mit ihrem tollen Beginn mithalten.
Dennoch kann man Freunden guter und vor allem schon leicht erwachsener Comicunterhaltung die Thunderbolts empfehlen, vor allem da ein Großverlag wie Marvel hier auch mal abseits der "Marvel Knights"-Reihen etwas mehr Mut zur Düsternis beweist. (mp)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

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