Die großen Krisen des DC-Universums kehren alle Jahre wieder. Liegt Crisis On Infinite Earths nun mehr 25 Jahre zurück, so ist die letzte Krise, mit Namen Infinite Crisis, die wie ihr großer Vorgänger das DC-Universum von Grund auf veränderte, in ihren Ausmaßen immer noch gegenwärtig. Das vorliegende Heft ist das Heft Drei der Final Crisis.

In der finalen Krise sind die New Gods allesamt im Krieg gefallen. Nutznießer dieser Situation ist Darkseid. Er setzt die alles verändernde Anti-Lebens-Formel auf der ganzen Welt frei, die das DC-Universum für immer verändern wird. Währenddessen schart sein Abgesandter Libra die gefährlichsten Superschurken um sich, damit diese die Metawesen davon abhalten, Darkseids Pläne zu vereiteln und sie, wenn nötig, zu vernichten. Der endgültige Siegeszug des Bösen hat begonnen!

Kid-Flash, Bart Allen ist tot. Getötet von den Rogues unter damaliger Führung des geisteskranken, Speester-Klons Ratio. Seitdem ist die Schurkengruppe um ihren Anführer Captain Cold unter den Helden geächtet. Sie entscheiden sich, aus dem Untergrund zurückzukehren, um Ratio ihre Manipulation heimzuzahlen und anschließend ihre Schurkenkostüme für immer an den Nagel zu hängen. Doch Libra hat andere Pläne mit den Rogues und so sendet er nacheinander seine Gefolgsleute aus, um die Gruppe für seine Zwecke zu gewinnen. Dabei schreckt er nicht davor zurück, auch die Familien der Superschurken als Geiseln einzusetzen… aber er rechnet nicht mit der Widerstandskraft der Rogues und auch Ratios Verhalten, der vom Speedster Zoom für die Zwecke Libras unterwiesen werden sollte, hat der Abgesandte Darkseids nicht mit einberechnet.

Die Final Crisis wirbt damit, auf die beiden großen Krisen des DC-Universums an Dramatik noch einen draufzusetzen. Leider habe ich die beiden Vorgängerhefte nicht gelesen bzw. vorliegen, so dass ich nur Heft Drei beurteilen kann. Dieses Heft beinhaltet die komplette Final Crisis Miniserie Rogues' Revenge. Sie spielt im Kampfgebiet des Flashs. So ist die Gruppe seit Jahren eine der ärgsten Widersacher aller Speedster, die für das Gute kämpfen. Geoff Johns und Scott Kolins entführen den Leser in eine dunkle Welt - verregnet, verzweifelt und lauter böser Absichten. In dieser Welt präsentiert sich die Gruppe um Captain Cold nahe ihres persönlichen Abgrundes und auch nahe ihrer persönlichen Abgründe, die tief in ihrer Vergangenheit liegen. Die Situation zwischen persönlicher Vergeltung und der Versuchung, sich dem Aufkeimen einer neuen großen Schurkengemeinschaft anzuschließen, wird durch Scott Kolins dreckigen und stark konturierten Zeichenstil exzellent wiedergegeben. Muss ich hier auch anmerken, dass Detailreichtum vielleicht nicht zwangsweise zu seinen Stärken gehört oder in diesem Heft vorzufinden ist. So sind es vor allem die Farben Dave McCaigs, die die nötige Dramatik hinzufügen. Kritisch ist sicherlich, dass das Heft vielerlei in der Vergangenheit liegende Ereignisse aufgreift und Taten hieraus motiviert werden. Trotzdem schafft es Johns den Leser beim Lesen der drei amerikanischen Ausgaben nie zu verlieren oder immer durch Interaktion der Akteure kurz das aktuelle Geschehen durch Vergangenes zu motivieren. Dies macht es möglich, das Heft auch ohne den größeren Zusammenhang zu lesen, wobei die Geschichte um Libra dann etwas uninspiriert wirkt.

Wieder einmal unterstreicht auch dieses Heft die wichtige Rolle der Flashs bei dieser neuen Krise!

Bemerkung: Die komplette 7-bändige Final Crisis ist übrigens schon bei Panini Comics erschienen. (ms)

Wertung: (5 von 10 Punkten)