THOR #4

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Datum: 27.05.2010 | VÖ: 17.11.2009 | Herausgeber: Panini Comics | Kategorie: Comic

Seit Juli 2008 verlegt Panini den Neustart der amerikanischen Thor-Serie in seinem neuen Heftformat, das vier US-Hefte umfasst. Im Zuge von Ragnarök, der Götterdämmerung, verschwand der Donnergott und wurde seitens der Rächer als im Kampf verschwunden behandelt. In der neuen US-Serie, geschrieben von J. Michael Straczynski und gezeichnet von Oliver Coipel, kehrt der Sohn Odins in Koexistenz mit seinem Alter Ego Dr. Donald Blake zurück auf die Erde, wo er seine Brüder und Schwestern der Asen wiederbelebt und diese fortan in Asgard, das in die Einöde Oklahomas versetzt wurde, leben. Durch Tony Stark, den seit dem Civil War neuen Leiter von S.H.I.E.L.D., genießt Asgard diplomatische Eigenständigkeit.

Die Thor US-Serie schreibt seit Erscheinen des ersten Heftes von Straczynski und Coipel eine von Thor-Heften der letzten Jahre nicht gekannte Erfolgsgeschichte. So belegten die ersten zehn Hefte des neuen kreativen Duos immer Plätze in den Top Ten der US-Comicverkaufscharts. Das Erfolgsrezept hierbei ist ein oft genutztes, aber nicht immer gut umgesetztes: Back To The Roots heißt es für die neue Thor-Serie. So sind Thor und Dr. Donald Blake wieder miteinander verbunden und auch Asgard und fast all seine Bewohner sind nach Ragnarök zurückgekehrt. In die Nachwirren des Civil Wars bettet sich nun Thors persönliches Zurückfinden in die neugeordnete Welt, die ohne seinen Freund, den in den Kämpfen gefallenen Captain America, fortbesteht. Aber auch die Asen müssen ihren Platz in der neuen Welt, die auch jetzt immer noch von Eisriesen heimgesucht wird, finden. Die Unsicherheit aller Götter in dieser so neuen Situation, in der sie selbst das Gefühl der Verletzlichkeit erst realisieren müssen, will der Gott der Lüge und List und Adoptivsohn Odins Loki für sich und seine Machenschaften nutzen. So kommt es ihm oder eher ihr, da Loki nach Ragnarök in der Gestalt einer Frau auferstand, gelegen, dass der Halbbruder Thors, Sohn Odins und Friggas, Balder von seiner wahren Herkunft erfährt und zum Prinzen von Asgard wird.

Die deutsche Ausgabe Vier umfasst die US-Hefte Neun bis Zwölf. Fulminant in Szene gesetzt ist die durch die Intrigen Lokis geprägte Geschichte von Straczynski, die ein Jahr nach dem Tod von Captain America spielt, durch Oliver Coipel. Über die mehr als 90 Seiten liefert er einen wahren Augenschmaus an Comickunst ab. Aber auch die Geschichte liefert einiges an Abwechslung und hochklassiger Comicerzählkunst, sowie gesellschafts- und politikkritischer Passagen. Definitiv ist hier keine 08/15 Comicgeschichte entstanden, denn man merkt dem Heft auf jeder Seite an, dass auf einen großen Augenblick in den kommenden Heften hinzugesteuert wird. So bleibt mir an dieser Stelle nur übrig einen Daumen zur Hälfte und den Anderen nach ganz oben zu Strecken, da die Serie auch in den kommenden Heften das halten muss, was diese Ausgabe verspricht. Für 12,95 Euro ein erneut Klasseformat, das nur einen seltsamen Veröffentlichungsrhythmus aufweist. (ms)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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