Nebraska Jim

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Datum: 29.03.2010 | VÖ: 04.12.2009 | Herausgeber: Koch Media | Kategorie: Film

Marty Hillman lebt gemeinsam mit seiner Frau Kay auf einer Ranch, mitten in der malerischen Prärie. Eine große Herde Vieh und ein stattliches Vermögen könnte ihnen ein sorgloses Leben bescheren. Die Idylle wird jedoch von Erzfeind Bill Carter (Peter Cross) und seiner Bande erheblich gestört. Dieser hat noch eine Rechnung aus vergangenen Tagen mit Marty offen, und um seine Ziele zu erreichen ist ihm dabei jedes Mittel recht. So lässt er einen Arbeiter der Ranch ermorden und Hillmans Vieh auseinandertreiben. Glücklicherweise erklärt sich der kürzlich aufgetauchte fremde Pistolero Nebraska Jim (Ken Clark) dazu bereit, gegen entsprechende Bezahlung über Martys Ranch und seine Frau zu wachen und ihm bei eventuellen Problemen zur Seite zu stehen. Kurz darauf werden die beiden allerdings bei einem Ritt aus der nahe gelegenen Stadt im Schutz der Dunkelheit von unbekannten Männern überfallen. Marty trägt schwere Wunden davon und Nebraska sieht sich nun entgültig gezwungen, die Sache persönlich zu nehmen und die Mörder so schnell wie möglich zu stellen. Zu diesem Zeitpunkt ist ihm jedoch noch nicht klar, dass er einem gerissenen Gegner gegenübersteht und sich selbst in großer Gefahr befindet.

"Nebraska Jim" ist ein Film, welcher in der Anfangsphase der erfolgreichen "ra der Spaghetti-Western entstand. Dadurch lehnt er sich in vielen Charakteristika am klassischen amerikanischen Western an. Der namensgebende Held trägt in der ursprünglichen Fassung ("Ringo del Nebraska") den genretypischen Namen Ringo, viele Parallelen zu dessen Wesenszügen lassen sich hier aber leider nicht erkennen. So stellte die Figur des Ringo in vielen anderen Italo-Western den raubeinigen, zwielichten Wildwesthelden dar, der mit Intelligenz, Geschick und Ruhe seinen Gegnern immer einen Schritt voraus war. Das Einzige, was Nebraska und genannte Person gemeinsam haben, ist ihr Talent im Umgang mit dem Schießeisen. Denn Nebraska Jim orientiert sich bei seinen Eigenschaften tatsächlich eher am typischen Image des amerikanischen, milchtrinkenden (sic!) Cowboys mit Zahnpastalächeln und blütenweißer Weste. In der bedrückenden Geschichte kann er sich dadurch nicht glaubwürdig in Szene setzen und wirkt in ihr mehr wie ein Fremdkörper. Ein weiterer Grund hierfür dürfte das sehr eindimensionale Auftreten Nebraskas sein. Mit keinem Wort wird seine Vergangenheit erwähnt bzw. näher beleuchtet, er steht plötzlich vor Marty und bietet ihm seine Dienste an, noch bevor er überhaupt von den existierenden Problemen erfährt. Auch seine Beweggründe, Kay beim Kampf gegen Carters Schergen zu unterstützen, bleiben dem Zuschauer verborgen. Die schauspielerischen Leistungen stellen zwar keine Meisterleistung dar, sind aber durchweg solide und glaubwürdig. Auch die musikalische Untermalung ist recht beliebig gewählt, hat aber definitiv ihre Momente und gerade die Melodie des Hauptthemas verbleibt einige Zeit im Ohr.

Die technische Qualität kann sich wie bei den meisten Koch Media-Veröffentlichungen dieser Art auch hier wieder sehen lassen. Das Bild wurde sehr gut restauriert - vergleicht man bspw. den ebenfalls enthaltenen deutschen Trailer mit dem bearbeiteten Bildmaterial der DVD, bemerkt man sofort den großen qualitativen Unterschied. Die Farben sind satt und fast sämtliche Bildverschmutzungen wurden entfernt. Die Schärfe wirkt etwas übersteuert und ein paar Details werden bei dunklen Szenen verschluckt, was aber eindeutig zu verschmerzen ist. Abzüge in der B-Note gibt es lediglich durch einige wenige Szenen, welche offensichtlich von einer anderen, schlechteren Bildquelle stammen, die Szenen begrenzen sich allerdings insgesamt auf wenige Sekunden. Die DVD enthält neben der deutschen Synchronisation erfreulicherweise auch den italienischen Originalton, welchem darüber hinaus auch Untertitel in englischer oder deutscher Sprache hinzugefügt werden können (Anmerkung: Beim vorliegenden Muster konnte die englische Untertitelung zwar aktiviert werden, stand jedoch nicht im "Setup-Menü" zu Auswahl!). Wie schon bei "3 Kugeln für Ringo" wird dem Käufer neben bereits erwähntem Trailer und einer Bildergalerie mit Filmpostern auch hier wieder ein sehr exklusives Extra in Form eines Featurettes angeboten. Darin spricht Stuntman und Schauspieler Howard Ross, welcher als Komplize an der Seite Piero Lullis mitwirkte, über den Film, sich selbst und seine Erfahrungen.

"Nebraska Jim" ist insgesamt ein recht gewöhnlicher, und dennoch sehenswerter Film, der zwar keinen typischen Vertreter des Spaghetti-Western Genres darstellt, aber mit schönen Bildern, guter Kameraführung und netter Inszenierung Boden gutmachen kann. Die Produktion lässt nur wenig Kritik zu und macht diese DVD zu einem Must-Have in jeder Liebhabersammlung. (jb)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

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