Prison Break

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Datum: 19.03.2010 | VÖ: 19.03.2010 | Herausgeber: Koch Media | Kategorie: PlayStation 3

Zusammen mit unter anderem "LOST" und "24" gehört die ebenfalls aus den USA stammende Serie "Prison Break" ganz klar zu den Serienhighlights der letzten Jahre. Kurz zusammengefasst befasst sich die actionreiche Serie mit dem Ausbruch aus einem knallharten Gefängnis und der anschließenden Flucht. Michael Scofield versucht, seinen Bruder Lincoln Burrows dabei zu retten, denn dieser ist (zu Unrecht?) zum Tode verurteilt worden und ebenfalls Insasse des Gefängnisses.

Wie es der Erfolg solcher Serien und auch Filme mit sich bringt, lässt auch im Falle von "Prison Break" die entsprechende Umsetzung als Computerspiel nicht lange auf sich warten. So war es nur eine Frage der Zeit, bis dieses Spiel erscheint, und am 19. März 2010 ist es nach einigen Verschiebungen - unter anderem durch die finanzielle Pleite des ursprünglichen Publishers Brash Entertainment verursacht " soweit und das Spiel wird in den deutschen Läden zum Kauf angeboten. Angeboten wird das Spiel für die Plattformen Playstation 3, X-Box 360 und PC. Grundlage dieses Erfahrungsberichtes ist die Playstation3-Version. Die Handlung konzentriert sich auf die Geschehnisse der ersten, insgesamt beliebtesten Staffel der Serie. Der Spieler erlebt das Ganze aus Sicht von Agent Tom Paxton, der als Undercover-Agent in das Gefängnis eingeschleust wird um die dortigen Vorfälle aufzuklären.

Dabei durchlebt der Spieler den harten Knast-Alltag mit all seiner Brutalität und sämtlichen Facetten: Wir prügeln uns mit Mitgefangenen, werden von Wächtern zu üblen Machenschaften gezwungen, trainieren am Sandsack und schleichen uns durch die entlegensten Winkel der Haftanstalt. Zunächst einmal fängt zu Beginn des Spiels eine durchweg positive Umsetzung auf: Die bedrückende und raue Gefängnisatmosphäre ist prima umgesetzt und Grafik, Sound und Design machen einen sehr ordentlichen Eindruck, ohne dabei in der heutigen Zeit für ein besonderes Erlebnis sorgen zu können. Das Alles hat man bei sehr vielen Serien- und Filmumsetzungen schon ganz anders, nämlich viel schlechter und liebloser erlebt. Auch spielerisch kann man sofort durchaus zufrieden sein, denn es wird wie schon beschrieben Abwechslung geboten. Gut ist dabei die Mischung aus einfacher Einführung ins Spielgeschehen und dem sofort vorhandenen "Mittendrin"-Gefühl. Im Prinzip geht es direkt los und die Story wird gut weiter erzählt, während wir verschiedene Stationen im Gefängnis ablaufen und Aufträge erfüllen. Wie schon erwähnt kommt dabei die Atmosphäre richtig gut rüber und ich fragte mich schnell, warum es nicht schon viel früher ein vernünftiges Spiel mit dem Szenario "Knastleben" produziert wurde, vor allem da entsprechende Filme sich schon seit Jahrzehnten einer großen Beliebtheit erfreuen. Natürlich werden für die Darstellung auch einige Klischees bedient, doch gehört das wohl einfach dazu, außerdem stellt sich ganz allgemein so manches Klischee durchaus doch als realistische Darstellung heraus.

Die Steuerung geht flott von der Hand und wird am Anfang während des Spielgeschehens erklärt. Konkret bedeutet das, dass beispielsweise unmittelbar vor der ersten Schlägerei die benötigten Tasten eingeblendet werden. Während des Faustkampfes wird das Repertoire dann begleitet von entsprechenden Einblendungen erweitert. In manchen Actionszenen wird der Spieler auch aufgefordert, wie zum Beispiel in "Resident Evil 5" eine bestimmte Taste schnell wiederholend zu drücken. Dies kann auch im Wechsel stattfinden. Diese Tastendrückerei bleibt dabei aber immer fair und kann in einem angemessenen Tempo absolviert werden, wenn man Erfahrung in Sachen Actionspiele mitbringt. Die beschriebenen Actionszenen wechseln sich mit Schleichpassagen ab, in denen wir nicht von den Wächtern erwischt werden dürfen und somit leise vorgehen müssen, zwischendurch müssen wir auch mal den richtigen Weg erkundschaften oder auch mal an Rohren die Wände hoch- und entlangklettern. Leider macht sich nach einiger Zeit bemerkbar, dass die anfangs noch abwechslungsreich wirkenden Abläufe sich immer wieder in gleicher oder zumindest ähnlicher Form wiederholen. Auf längere Sicht bleibt das Spielgeschen so zwar immer noch ganz ordentlich, aber wird nach und nach monoton " die Situationen, die anfangs Spannung erzeugten, sind dann einfach vorhersehbar und wirken dann auch mehr wie Lückenfüller.

Insgesamt lässt sich aber durchaus von einer der besseren Serienumsetzungen sprechen. Bei der Grafik und der Detailtreue der Umgebung haben sich die Entwickler auf jeden Fall große Mühe gegeben und vor allem anfangs kommt auch der Spielspaß nicht zu knapp. Dieser wird vor allem durch die beschriebene, dichte Atmosphäre erzeugt. Wer die Serie "Prison Break" mag, der sollte zumindest mal einen Blick in das Spiel riskieren, sicherlich wird der ein oder andere gefallen finden an der Videospielumsetzung und kann diese als Erweiterung zum Fernseherlebnis gut gebrauchen. (bf)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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