Ohje, die amerikanischen Kleinstädte haben es wirklich nicht einfach. Da kommt ein Mann namens David Lincoln in die Stadt und eröffnet einfach ein Wachsfigurenkabinett. Doch wie sollte es auch anders sein, das Kabinett hat es ordentlich in sich und immer mehr Leute verschwinden in der Kleinstadt. Was steckt hinter dem Verschwinden der Personen? Eine Gruppe Jugendlicher muss am eigenen Leib erfahren, dass die Pläne des besagten Lincoln sehr finster sind und er versucht mit magischen Wachsfiguren das Böse zurück in die Welt zu bringen. Besagte Jugendliche stehen deswegen auch auf dem Speiseplan allerhand finsterer Kreaturen, wie einem Werwolf, einer Mumie und sogar einer
ganzen Schar von Zombies!

Ich gebe zu, dass die ganze Geschichte sehr abgedreht ist, dennoch verleiht der Regisseur Anthony Hickox dem ganzen doch ein wenig Witz und Spannung. Mit viel Liebe zum Detail staffiert er das Geschehen rund um das Gruselkabinett mit allerhand überzeichneten Klischee-Figuren. So haben wir auf der einen Seite den reichen Jungen, der gerne ein Rebell wäre und allerhand altbekannte Rollen, die wir uns so vorstellen, wenn wir das Wort Jugendliche oder gar Teenager hören. Dabei sind die Figuren teilweise so überzeichnet, dass es wirklich Spaß macht, ihnen beim Sterben zuzusehen. Das Ganze wird gepaart mit allerhand bekannten Horrorwesen und historischen Unholden und, tada, wir erhalten "Waxwork".

"Waxwork" an sich versteht sich als ziemlich derbe Horrorkomödie, die wohl nicht ohne Grund einige Zeit auf dem Index gestanden hat, bis die Firma epix im Zuge ihrer neuen Reihe "Twillight Classics", einen Antrag bei der BPJM stellte. Die Bundesprüfstelle für Jugendgefährdende Medien war gnädig und willigte dem Antrag ein, sie war sogar so gut gelaunt, dass sie den Film auf 16 stufte. So kann der geneigte Splatter-Fan den kompletten Film uncut genießen. Bild und Ton gehen in Ordnung, wobei mich manchmal die Synchro doch wirklich nervte. Stellenweise erinnern
die Dialoge doch an eine Laienspielgruppe, die versucht, Goethes Faust darzustellen und dabei total unmotiviert vor sich plappern. Leider kann ich nicht sagen, ob im Zuge des Rereleases die Synchro nochmal neu aufgenommen wurde oder ob dies an den teils wirklich schlechten Synchron Sprechern aus den 80ern liegt. Auf der DVD sind weiterhin die Tonspuren Englisch und Deutsch enthalten. Sonstige Extras sind etwas mager mit dem original Trailer und
Vorschauen auf weitere Filme aus dem Hause epix.

Wozu ich leider überhaupt nichts sagen kann ist das Cover der DVD, da das Testmuster nur in einer einfachen Papierhülle kam, von daher gibt es von mir schon mal zwei Punkte minus hierfür.

Für Fans der Splatterfilme ist "Waxworks" auf jeden Fall einen Kaufwert auch wenn die Extras eher mager sind, da der Preis laut Recherche sich definitiv unter zehn Euro im Handel und sich somit alles andere als unfair gestaltet. Alle anderen sollten was anderes gucken, denn der Film ist auf jeden Fall nicht harmlos, auch wenn er mittlerweile einige Jahre auf dem Buckel hat. (sr)

Wertung: (7 von 10 Punkten)