Jack Slaughter - Tochter des Lichts - Folge 9: Die Wurzel des Bösen

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Datum: 01.04.2010 | VÖ: 26.02.2010 | Herausgeber: Folgenreich | Kategorie: Hörspiel

Horror-Hörspiele erleben seit einigen Jahren eine Renaissance: Vorreiter in diesem Genre ist die Neuauflage des Geisterjägers John Sinclair. Weil sich diese Serie so großer Beliebtheit erfreute, wurden gelegentliche Jubiläums-Specials veröffentlicht, u. a. "Die Comedy", in dem sich Sprecher, Autoren und Produzenten selbst auf die Schippe nehmen.

In dieselbe Kerbe versucht die Hörspielserie "Jack Slaughter - Tochter des Lichts" zu schlagen. Slapstick, Situationskomik und flapsige Kommentare werden mit einer typischen B-Horror-Movie-Story kombiniert: Der böse Professor Doom ist tot, aber die noch teuflischere Mrs. Creeper reißt sich das Handbuch der schwarzen Seele (kurz: HASS) unter den Nagel. Jack Slaughter muss nun den Bösewicht Doom wiederbeleben, um Mrs. Creeper zu vernichten.

Auch diese Serie aus dem Hause Folgenreich ist mit äußerst prominenten Stimmen besetzt: David Nathan, die deutsche Stimme von Johnny Depp, spielt den Assistenten Tony Bishop, Gisela "Karla Kolumna" Fritsch die mysteriöse Grandma Abigail, der auf Bösewichte abonnierte Klaus-Dieter Klebsch gibt den Mega-Schurken Professor Doom, und eine herrlich verführerisch-böse Eva Kryll gespenstert als Schlingpflanzenmonster Mrs. Creeper in der College-Bibliothek herum.

Produktion, Mix, Effekte und Musik des Hörspiels sind absolut perfekt, wie man es von Folgenreich inzwischen nicht anders erwartet. Auch die Aufmachung (schönes faltbares Booklet mit humorvoll gemeintem "Beipackzettel") ist rundum gelungen.

Kritisch ist allerdings das gesamte Serienkonzept zu sehen: Bei John Sinclair funktionierte die Comedy-Einlage wunderbar, gerade deswegen, weil die Serie selbst schon genügend (unfreiwillige) Komik mitbringt. Bei Jack Slaughter mussten die Autoren erst ein eigenes Setting schaffen. Da diese Folge mit der Wiederbelebung von Professor Doom vermutlich eher eine Brückenfunktion in der Serie einnimmt, liegt der Fokus eindeutig auf dem Fortgang der folgenübergreifenden Handlung. Richtig komische Momente hat diese Folge kaum. Den Versuch, Highschool-Movie-Klischees zu parodieren, schaffte der Film "10 Dinge, die ich an Dir hasse" in seinen ersten drei Minuten wesentlich eleganter und intelligenter. Die Szenen zwischen Mutter Elisabeth und Basil? Gähn. Grandma in der Badewanne? Völlig unnötig.

Und so sind es nicht die Slapstick-Elemente, sondern die serienimmanten Gags, die zünden: die Frotzeleien um die "Tochter des Lichts", die in Wirklichkeit ein Mann ist, seine Geheimwaffe, die Zauber-Barbie und (genial!) die homöopathische Hexe White Silk, toll gesprochen von Ulrike Stürzbecher, der deutschen Stimme von Jennifer Aniston.

Insgesamt eine Stunde hervorragend produzierter Unterhaltung, mit durchschnittlicher Story und ein paar kleineren Lachern. (fk)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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