Mitfahrer

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Datum: 22.03.2008 | VÖ: 14.02.2008 | Herausgeber: epix | Kategorie: Film

Roadmovies haben für mich eine ganz eigene Faszinierung. Es mag wohl daran liegen, dass bei derartigen Filmen eigentlich alles möglich ist. Es kann sehr viel passieren und man trifft immer wieder auf neue Menschen. Verschiedene Filme dieses Genres haben mich von daher schon von klein auf begeistert. Sei es "Ein ausgekochtes Schlizohr", "Auf dem Highway ist die Hölle los" oder der "Superstau". Dass man dieses Genre auch ernsthafter angehen kann, als die von mir genannten Beispiele, beweist der Film "Mitfahrer" von Nicolai Albrecht.
In diesem Film geht es um die mittlerweile sehr beliebte neue Art zu reisen: Das "Mitfahren", welches traditionell durch das Trempen begangen wird. Natürlich sind Mitfahrzentralen eine weitere Art so zu reisen. In Zeiten des Internets haben diese mehr den je an Beliebtheit gewonnen.
In "Mitfahrer" geht es um acht Personen, die durch eine Mitfahrzentrale vermittelt wurden, sich allesamt nicht kennen und die in drei verschiedenen Autos nach Berlin reisen. Jede Person hat ihren eigenen Hintergrund, ihre eigenen Probleme und ein individuelles Vorhaben.

Wer schon einmal eine Mitfahrgelegenheit genutzt hat, kennt die Situation, in denen sich die Figuren des Films befinden Es entwickeln sich von Mal zu Mal neue Begebenheiten und Gespräche. Der eine möchte so viel wie möglich von seinem Mitfahrer erfahren, der andere ist lieber still und beschäftigt sich mit Dingen wie Lesen. Wiederum andere schlafen fast die gesamte Fahrt.

Und genau so ein Zusammentreffen verschiedener Personen wurde in "Mitfahrer" in unterhaltsamen Geschichten schön inszeniert. Episodenhaft wird erzählt wie die acht Personen nach Berlin reisen - mit all ihren Konflikten und Geschichten. Albrecht erzählt die Geschichten Glaubwürdig, auch wenn man als Zuschauer ab und zu die Inszenierung merkt. Denn manche Szenen wirken ein wenig künstlich und unnatürlich. Aber das stört kaum. Dagegen kriegt der aufmerksame Betrachter noch so manch andere kleine Geschichten am Rande mit, die liebevoll in das Hauptgeschehen mit eingebaut wurden.

Die DVD ist ausgestattet mit diversen Untertiteln, eine ausführliche Trailershow, den Trailer zum Hauptfilm, ein Interview mit dem Regisseur sowie ein "Making Of", welches aus ein paar wenigen Aufnahmen aus der Drehphase besteht, die nicht mehr als vier Minuten andauern. Außerdem befindet sich auf der DVD auch ein Audiokommentar mit Nicolai Albrecht und zwei weiteren Teammitgliedern, die aber eher langatmig ist.

Alles in allem ist Mitfahrer ist ein interessanter Film mit zahlreichen talentierten Schauspielern, von denen jedoch die wenigsten bekannt sind (z.B. Ulrich Matthes). Albrecht schafft es, den Zuschauer gut zu unterhalten und eine sehr poetische Komponente mit in den Film zu integrieren, die man als Metapher auf das Leben sehen kann. "Mitfahrer" ist in jedem Falle Sehenswert. (sk)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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