Trinity #6

Zurück zur Übersichts-Seite

Datum: 11.03.2010 | VÖ: 15.12.2009 | Herausgeber: Panini Comics | Kategorie: Comic

Nachdem die Dreiheit bestehen aus Superman, Batman und Wonderwoman im Band fünf der Saga "Trinity" den Weg zurück in ihre eigene Realität gefunden hatte, stellten die Helden sich sofort der Bedrohung durch die Allianz aus Morgaine le Fey und Despero. Dank ihrer göttlichen Macht konnten sie Stück für Stück die Welt aus der Gewalt der dunklen Macht befreien, doch ihre Göttlichkeit hat die drei Helden von ihren menschlichen Wurzeln entfremdet. Distanziert und anteilnahmslos wendeten sie von jenen Menschen, die ihnen am nächsten stehen, ab.
Zu Beginn des letzten Bandes der Trinity-Erzählung stellen die Helden der Dreiheit Morgaine le Fey und ihre Verbündeten in deren Burg in Osteuropa. Scheinbar kann Morgaine den drei Helden nichts entgegensetzen. Auch der übersinnlich begabten Tarot können nur vage Hinweis, aber keine Lösung entlockt werden. Doch gerade als die Schlacht verloren scheint, kommt Morgaine der rettende Einfall: ihre eigene Macht könnte die Dreiheit nie besiegen, doch eine Wesen einer gänzlich anderen Machtkategorie hat sich der Erde genähert und Morgaine weiß dieses Wesen taktisch geschickt ins Spiel zu bringen. Der Name des Wesens: Krona, der einst ein Wissenschaftler vom Planeten Oa war und dessen Versessenheit auf die komplette Dokumentation des gesamten Kosmos und dessen Entstehung einst die Multiversen verursacht hatte. Krona kam zur Erde, um die Weltseele unseres Planeten zu studieren, er will die dem Planeten innewohnende Essenz eingehend analysieren, um sein Wissen über dieses Universum zu mehren. Morgaine nutzt ihre Macht über die Weltseele der Erde, um Krona zu einem Handel zu überreden. Die Weltseele für Krona, mehr macht für Morgaine.
Die Dreiheit eilt zum Schauplatz, um Krona davon abzuhalten, der Erde ihre Seele zu entreißen, doch selbst ihre göttliche Macht ist nicht genug, um dieses Wesen aus purer Macht und Energie zu besiegen. Mit der Hilfe drei besonderer Protagonisten der Trinity-Saga und aller verfügbarer Helden schaffen sie es, Krona zu binden, doch noch ist Morgaine le Fey nicht aus dem Spiel.

Der sechste und letzte Band der Serie "Trinity", den der Panini-Verlag herausbringt, sammelt die US-amerikanischen Hefte 45 bis 52 und führt Kurt Busieks Erzählung zu ihrem Ende.
Einmal mehr geht es um Schlachten epochalen Ausmaßes und Ereignisse, die das Universum in seinen Grundfesten erschüttern. Ganz angenehm ist die Tatsache, dass die verschiedenen parallel und teils sehr konfus verlaufenden Handlungsstränge weniger breit auseinander dargestellt werden. Zudem ist viel stärker als noch in Band fünf eine klarere Linie in der Erzählung zu spüren. Dennoch versucht Busiek zu viele Figuren unterzubringen, sodass manche Szenen nur noch wie eine Art Formalität erscheinen.
Zudem greift der Autor schonungslos in die Vollen, was die Ausmaße der Schlacht um die Erde angeht. So kommt ein leicht befremdliches Gefühl auf, da die eigentlichen Charaktere des DC-Universums nicht mehr wirklich ihre ganz spezifischen Rollen einnehmen können und nur noch Nebenfiguren einer Handlung galaktischen Ausmaßes sind.
Dass im dialoglastigen Epilog nochmal alle beteiligten Zeichner teilhaben dürfen, wird ein wenig dadurch getrübt, dass jene Passagen, die Mark Bagley präsentiert, etwas klinisch und künstlich wirken, da ausdrucksvolle Mimik nicht zu seinen Stärken gehört. Dafür kann Bagley in den Momenten von Dynamik uns Stärke auftrumpfen.
Zeichner Scott McDaniel hingegen ist wesentlich facettenreicher, was seinen Stil angeht und kann alle Aspekte des Comics angemessen in Szene setzen.

Das Ende der weit ausgreifenden Saga, welche dem redaktionellen Teil zufolge mit Philosophien wie dem Buddhismus versetzt gewesen sein soll, ist eine von vielen epischen Schlachten im DC-Universum, welche ihre Spuren in der offiziellen Kontinuität hinterlassen will. Angebliche Ungereimtheiten wurden korrigiert, doch diese Aspekte dürften nur für die detailversessensten Fans relevant sein.

"Trinity" versucht auf der Zielgeraden noch einen Paukenschlag zu landen, kann sich aber über sich selbst und die Gesetzmäßigkeiten des DC-Universum nicht hinwegsetzen, denn jeder DC-Kenner weiß, dass epische Schlachten um eines oder alle Universen jedes Jahr erneut auf dem Plan stehen. (mp)

Wertung: 4 von 10 Punkten (4 von 10 Punkten)

Besuchen Sie unser Forum!

Hinweis: Unsere Kritiken geben logischerweise die Meinung des jeweiligen Autors wieder und sind NICHT zwingend identisch mit der Ansicht der gesamten Redaktion.