Blood River

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Datum: 08.03.2010 | VÖ: 18.02.2010 | Herausgeber: MIG Film | Kategorie: Film

Summer und Clark, frisch gebackenes Ehepaar und werdende Eltern, machen sich auf einen mehrtätigen Trip zu Summers Eltern. Benny, Summers Sohn aus erster Ehe, soll von einem zweiwöchigen Aufenthalt bei den Großeltern, nach Hause geholt werden. Nach einer ersten Übernachtung in einem in die Jahre gekommenen Motel, führt die Straße sie durch Nevadas Wüstengegend. Und hier, 50 Meilen von der letzten Siedlung entfernt, erwartet die Beiden ihre Hölle. Erst platzt ein Autoreifen, sie kommen von der Fahrbahn ab und das Auto fährt sich im sandigen Boden neben der Straße fest. Dann stellen sie fest, dass ihnen auf mysteriöse Weise der Ersatzreifen abhanden gekommen ist. Als Clark auf der Landkarte eine 5 Meilen entfernte Ortschaft, Blood River, entdeckt und sich die beiden durch die Hitze dorthin geschleppt haben, stellt sich heraus, dass sie hier eine Geisterstadt erwartet. Ohne Wasser, Nahrung und Hoffnung sieht sich das Ehepaar der Ausweglosigkeit gegenüber. Da taucht Joseph auf, ein Rumtreiber, der jedoch Trinkwasser und Essensvorräte mit sich führt. Er scheint zunächst Rettung zu bringen. Nach und nach merken Summer und Clark aber, das etwas mit ihm nicht stimmt. Sie beschließen zu flüchten. Joseph hat nicht vor, sie wieder gehen zu lassen…

Das Erste, was dem aufmerksamen Zuschauer bei Blood River auffallen sollte, sind fehlende Ortsangaben. Weder wird bekannt gegeben, wo Summer und Clark herkommen, noch wo das Haus der Großeltern liegt. Auch über die Route, welche sie nehmen, gibt es keine Auskünften, nur dass sie einen Teil der Wüste Nevadas durchqueren. Der Ort des Motels bleibt ebenfalls ungenannt. Einzig und allein das Städtchen Blood River ist als Marker gesetzt. Der Grund hierfür wird am Ende des Films offenbart, soll an dieser Stelle jedoch nicht verraten sein.

Regisseur Adam Mason (Broken) präsentiert einen zweistündigen Psychothriller mit kleinen Horroreinlagen, der, trotz einiger Schwachstellen im Drehbuch, insgesamt überzeugen kann. Die Story scheint dabei zunächst sehr offensichtlich: Das harmonische Paar, welches aus seinen Urlaubsfreuden gerissen wird, ist jenseits jeglicher Zivilisation, dem Terror eines verrückten Cowboys hilflos ausgeliefert und versucht verzweifelt, diesem zu entfliehen. Doch oft trügt der Schein und die Grenze zwischen Gut und Böse ist nicht so klar, wie der erste Eindruck es vermittelt. Mason überrascht das Publikum im letzten Drittel mit einigen dramatischen Wendungen, die in einem gnadenlosen Showdown am Blood River gipfeln.
Schwächen zeigen sich dabei nicht auf schauspielerischer Ebene, die darstellerische Leistung ist gerade bei Andrew Howard (Joseph) löblich hervorzuheben, sondern in der Story. So bleibt der Hintergrund zur Person Josephs kaum beleuchtet und auch viele Fragen zur Geschichte von Summer und Clark unbeantwortet - gerade dem Verhältnis von Clark und Benny, welches gegen Ende des Films eine große Rolle spielt, hätte man etwas mehr Aufmerksamkeit widmen dürfen.

Die Tonspur ist in DD 5.1 in Deutsch sowie Englisch abrufbar. Die FSK-18-Freigabe kann über ein Wendecover versteckt werden. Bonusmaterial wurde nur in Form des Originaltrailers und der Trailershow mit Verweisen auf 15 weitere Veröffentlichungen auf die DVD gepackt.

Blood River ist nicht das ganz große Kino, aber ein bodenständiges Werk. Es ist spannend, skurril und krank. Freunden des Psychothrillers ohne übermäßige Actionsequenzen, sollte der Streifen durchaus zusagen. (cs)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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