Die Reimanns - 3 DVD Box

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Datum: 01.03.2010 | VÖ: 19.12.2008 | Herausgeber: Mondo Entertainment GmbH | Kategorie: Dokumentation

Die Reimanns, Deutschlands berühmteste Auswandererfamilie, beschlossen im Sommer 2004 von Hamburg nach Texas zu ziehen, um dort ein neues Leben zu beginnen. Am Wichtigsten war ihnen, die Freiheit im "Land der unbegrenzten Möglichkeiten" zu genießen. Doch ohne jegliche Englischkenntnisse, einem Job und einem Dach über dem Kopf, mussten auch die Reimanns feststellen, dass es gar nicht so einfach ist unter diesen Bedingungen im fernen Texas zu leben. Die Doku begleitet die Auswanderer bei ihrer Haussuche, dem ersten Schultag der beiden Kinder Jason und Janina, dem ersten Weihnachtsfest und schließlich der Idee zu "Konny Island". Besonders die beiden Erwachsenen stehen im Vordergrund. Nach einigen Hochs und Tief bekommt Manuela ihren lang ersehnten Job und das Familienoberhaupt Konny Reimann kämpft sich durch den amerikanischen Alltag und arbeitet nach deutscher Moral. So kann er sich bald seinen Traum von einem eigenen Seegrundstück verwirklichen, auf dem er bis heute Gästehäuser errichtet.

Es ist wirklich unglaublich, wie viele Touristen jährlich zu den Reimanns kommen, um sich "Konny Island" anzuschauen. Vor allem, da sie ja eigentlich auch nur eine ganz normale Familie sind, die einfach nur den Schritt ins Ausland gewagt hat. Diese Popularität ist selbst den Reimanns oft zuviel, was sie im Interview auch offen zugeben. Viele Schaulustige kommen nur auf das Grundstück, um einen Schnappschuss von der Familie zu machen und gehen dann wieder. Zu Recht äußert sich Konny so dazu: er sei "kein Affe im Zoo". Aber so ist es nun mal im Leben: entweder " oder. Entweder man versucht allein den Neuanfang im Ausland, oder lässt sich von einem Kamerateam und Aussicht auf Geld und Berühmtheit begleiten. In der Doku sieht nämlich alles trotz Schwierigkeiten doch sehr einfach aus. Was viele vergessen: trotz Reality-Show bleibt diese Dokumentation Fernsehen. Wer durch RTL gestützt wird, hat natürlich einen leichteren Start und bessere finanzielle Aussichten, als andere. Deshalb sollte man selbst nicht vorschnell den Schritt zum Auswandern wagen. Denn dort ist man ganz auf sich selbst angewiesen und kommt nicht mit Popularität und Finanzspritzen weiter.

Zu den DVDs kann man sagen, dass Bild- und Tonqualitäten gut sind. Bezüglich der Aufmachung der Box könnte man noch ein bisschen was verbessern, um das Ganze ansprechender zu gestalten. Eine stabilere Pappe beispielsweise kann viel ausmachen und das Produkt hochwertiger erscheinen lassen. Was jedoch bei dieser Box ein absolutes Unding ist, sind die jeweiligen Laufzeiten. 157 Minuten verteilt auf drei DVDs ist eine Platzverschwendung sondergleichen! Das wäre wirklich nicht notwendig gewesen, dass man auf jede DVD weniger als eine Stunde Bericht presst und jeder Scheibe auch noch eine eigene Hülle gibt. Das Material hätte genauso gut ohne Probleme auf eine DVD gepasst. Auch wenn jede Disc vorher einzeln verkauft wurde, hätte man doch für eine kompakte Veröffentlichung das Ganze noch anders zusammenstellen sollen. Die Bezeichnung Box ist somit in Bezug auf den Umfang des Filmmaterials nicht ganz gerechtfertigt und im Prinzip Geldschneiderei. Zumal auch kein Bonusmaterial vorhanden ist und man sich mit einem sehr durchschnittlichen Menü zufrieden geben muss. Eigentlich hat man nur die Fernsehberichte "Vier Hamburger in Texas " Die Reimann-Story", "Ferien bei den Reimanns" und "Birgit Schrowange bei den Reimanns" zusammengetragen und veröffentlicht. Besonders die Fans werden über den tatsächlichen Umfang der Box enttäuscht sein, aber auch dem einfachen Zuschauer wird die kurze Spieldauer stark auffallen, da man nach knapp einer Dreiviertelstunde die DVD wechseln muss. Das Menü besteht nur aus dem Hauptmenü. Hier kann man lediglich wählen, ob man den gesamten Beitrag oder nur ein bestimmtes Kapitel sehen möchte. Bei der Länge der Dokumentation ist es aber fraglich, ob die umfangreiche Unterteilung überhaupt notwendig gewesen wäre. Das Menü wurde so gut wie gar nicht animiert.

Ohne jeden Zweifel ist die Dokumentation aber sehr interessant und zugleich amüsant. Der Wunsch nach einem Leben in einem weit entfernten Land, wo scheinbar alles besser ist, war schon immer ein beliebtes Thema und ist es bis heute! Man erfährt eine Menge über die Sitten und Lebensweisen in Texas und lernt verschiedene Charaktere kennen. Ganz witzig ist zudem, dass Konnys Chef bald auch Konny mit einem "Moin, moin" begrüßt. Der Unterhaltungswert liegt also ziemlich hoch. Auch die Familie kommt sehr sympathisch rüber. Ob es darüber hinaus nötig gewesen wäre das ganze für den Profit so auszuschlachten und sogar einen eigenen Urlaubspark aufzubauen sowie Fanartikel zu kreieren ist fraglich und Geschmackssache. (sl)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

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