Im Alleingang

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Datum: 27.02.2010 | VÖ: 03.12.2009 | Herausgeber: Euro Video | Kategorie: Film

Für mich als Freund der gepflegten Trash-Unterhaltung sind Filmuntertitel wie "Ein Mann verhindert den 3. Weltkrieg" und "Moskaus Rache für Rambo" mindestens ein Hinweis auf ein absolutes Top-Unterhaltungserlebnis. Damit ist es aber nicht genug, die russische Produktion "Im Alleingang" macht abgesehen von den oben erwähnten Untertitel-Perlen auch mit einem brachial-klassischen Cover auf sich aufmerksam: so ist hier ein neben der markanten und typischen Schriftart ein Soldat mit einer gewaltigen Panzerfaust auf der Schulter zu bewundern. Dieses Gesamtpaket von Ersteindrücken machte mich mehr als neugierig und die Vorfreude auf einen unterhaltsamen DVD-Abend war durchaus vorhanden und berechtigt.

"Im Alleingang" ist wie schon erwähnt eine russische beziehungsweise sowjetische Produktion. Der Film entstand 1985, hat mittlerweile also schon 25 Jahre auf dem Buckel. Den Weg auf eine digitale Disc fand der Streifen allerdings Ende 2009, somit ist eine Besprechung dieses alten Werks durchaus doch wieder als aktuell zu bezeichnen. Nun gut, genug des Vorgeplänkels, kommen wir zum Hauptgang, also zum erhofften Action-Kracher à la "Rambo".

Die Geschichte spielt kurz nach der in diesem Fall vermeintlichen Beendigung des Kalten Krieges. Das fiktive Szenario stellt diesmal ausnahmsweise die Amerikaner und nicht die Russen als die großen Bösewichte dar und hält folgenden Plot bereit: die Bosse des US-Geheimdienstes möchten den 3. Weltkrieg provozieren, indem sie ein Team von Spezialisten losschicken, welches ein amerikanisches Passagierschiff in die Tiefen des Meeres befördern soll. Das Manöver soll so durchgeführt werden, dass es nach einem russischen Militärakt aussieht, welcher den Beginn des Weltkrieges rechtfertigen soll. Allerdings schläft auch der russische Geheimdienst nicht und bekommt Wind von der ganzen Sache, woraufhin er dieses geplante Unterfangen natürlich unter allen Umständen verhindern will. Kurzum: zwar werden hier ausnahmsweise mal die Rollen von "Gut" und "Böse" vertauscht, im Prinzip bleibt aber vom Ablauf her alles beim Alten. Allerdings hatte ich von Anfang an nicht vor, mir diesen Film auf Grund seiner Story anzusehen, ich wollte billig gemachte Action zum Totlachen und Dialoge auf allertiefstem Niveau sehen und hören.

Um es kurz zu machen: Leider wurden meine Erwartungen mehr als enttäuscht. Im Falle der Dialoge lässt sich das noch verschmerzen, denn wo ich billigste Synchronisation erwartet habe, werden meinem Hörorgan ausnahmslos professionelle und bekannte Sprecher geboten. Immer wieder kamen Überlegungen auf wie "Zu welchem Schauspieler gehört diese Stimme nochmal?". Das ist zwar sehr professionell, dient aber nicht der erwarteten Belustigung. Schlimmer noch ist es bei den Actionszenen. Diese sind nämlich nicht vorhanden! Meiner Meinung nach kann man deshalb schon von einer absoluten Irreführung des Kunden sprechen, da sowohl das Coverdesign als auch die markigen Sprüche die selbiges zieren doch für etwas anderes werben. Die knapp 80 Minuten plätschern so sehr langweilig dahin. Eine Stärke abgesehen von der angesprochenen professionellen Synchronisation ist die Musik, die wirklich überzeugen kann. Das war's dann leider auch schon mit positiven Aspekten des Films.

Bild und Ton sind dem Alter des Films entsprechend, aber durchaus in Ordnung für eine so alte Produktion. Als Bonusmaterial gibt es den gut zehn Minuten längeren Directors Cut (auf englisch und russisch), Trailer und eine Bildergalierie. Erwähnenswert ist noch, dass das Wendecover das ebenfalls hübsche aber ebenso wie das deutsche Cover irreführende russische Cover bietet. (bf)

Wertung: 3 von 10 Punkten (3 von 10 Punkten)

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