Die Bande des Captain Clegg

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Datum: 26.02.2010 | VÖ: 10.07.2009 | Herausgeber: Koch Media | Kategorie: Film

Nachdem ich bereits "Der Satan mit den langen Wimpern" rezensiert habe liegt mir nun ein weiteres Werk aus der britischen Hammer-Schmiede vor. "Die Bande des Captain Clegg" ist ein Grusel-Thriller aus dem Jahre 1962. Und darum geht es in diesem Klassiker:
Das friedliche Küstendorf Dymchurch/England birgt ein Geheimnis. Der Sage nach soll im Moor ein Phantom sein Unwesen treiben, doch niemand möchte so recht darüber reden. Der Marine-Hauptmann Captain Collier und seine Truppe haben den Auftrag hier eine Schmuggler-Bande ausfindig zu machen, doch zunächst deutet nichts auf derer Existenz hin. Die Dorfbewohner wurden gewarnt und haben alle Hinweise beseitigt. Doch Captain Collier gibt nicht auf und als sie unter der Führung des Pfarrers Dr. Blyss ins Moor gelockt werden kommt er dem Geheimnis langsam auf die Schliche...

Nachdem die Streifen der Hammer Film Productions sich im Grunde immer um ähnliche Themen drehten versuchte man es hier einmal mit einem Piratenfilm, der allerdings Elemente aus der Grusel-, Thriller- und Krimiecke beinhaltet. Eine gelungene Mischung und dazu noch hervorragend umgesetzt. Natürlich wirken gerade die Moor-Phantome aus heutiger Sicht etwas billig, doch muss man bedenken, dass die Möglichkeiten für solche Dinge vor knapp 50 Jahren noch sehr gering waren. Die Story selbst ist leider etwas vorhersehbar, daher zieht sich der Film trotz seiner nicht gerade langen Laufzeit von 79 Minuten teils etwas in die Länge. Im Grossen und Ganzen unterhält er aber ganz gut, was nicht zuletzt an der hervorragenden Leistung der Darsteller liegt. Peter Cushing, Oliver Reed und Patrick Allen sind bekannte Namen aus unzähligen Filmen dieser Zeit und man merkt ihnen die Erfahrung an.

Gedreht wurde in Farbe, was diesem Film gut zu Gesicht steht. Auch wenn das Bild teils sehr zu wünschen übrig lässt, gerade was die Schärfe angeht, so muss man das Alter des Films bedenken und dafür geht das Bild in Ordnung. Der deutsche Ton ist hier besonders hervorzuheben. Es ist sehr selten, dass mir die deutsche Tonfassung besser gefällt als das englische Original. Die Charaktere wurden sehr emotional synchronisiert und klingen teils wesentlich authentischer als in der englischen Version. Gestört wird das Ganze allerdings durch ein leises Rauschen im Hintergrund, welches ich im Englischen nicht vernommen habe.

Die Aufmachung ist typisch für Koch Media. Edler Pappschuber, 16-seitiges Booklet mit Informationen zum Film sowie diversen Fotos der Hauptdarsteller. Das Bonusmaterial setzt sich aus dem deutschen Kinotrailer, dem US-Kinotrailer und einer Bildergalerie mit seltenem Werbematerial zusammen. Gerade die Bildergalerie ist ein echter Hingucker. Schön gelöst ist auch die Sache mit dem FSK-Logo. Sobald man die Schutzfolie der Fülle abreißt ist auch das Logo verschwunden und verschandelt somit nicht das Frontcover. Mal wieder steht Koch Media hier für Qualität und zeigt vielen Labels, wie es richtig geht.

Fazit: "Die Bande des Captain Clegg" ist ein Hammer-Film der besonderen Art. Mit dem Piraten-Thema begab man sich auf etwas exotischeres Terrain, was auch ganz gut klappte. Bis auf das Drehbuch, das teils zu vorhersehbar und somit langweilig ist gibt es hier nichts auszusetzen. Leider ist das Drehbuch aber einer der wichtigsten Bestandteile eines Films und somit muss ich dafür leider ein paar Punkte abziehen. Trotzdem sollte man sich den Film als Genre-Freund mal anschauen, denn alles andere überzeugt und der prominent besetzte Cast verspricht nicht zuviel. (bw)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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