Paranormal Investigations

Zurück zur Übersichts-Seite

Datum: 10.03.2010 | VÖ: 22.01.2010 | Herausgeber: Euro Video | Kategorie: Film

Seit vor rund 20 Jahren Pfarrer Masterson und seine ganze Familie brutal ums Leben kamen, meidet die hinterbliebene Familie das Haus. Selten nur wird es vom engagierten Pflegepersonal betreten, nie von Familienangehörigen selbst. Alle, die mit dem Haus je in Berührung kamen sind überzeugt: es spukt darin. Als der derzeitige Eigentümer Seth Masterson sich endlich von dem Haus trennen möchte, bittet er die berühmte Geisterjägerin Carter Simms um Hilfe, bietet ihr 5.000 Dollar für die Aufklärung der unheimlichen Vorgänge im Haus. Mit Hilfe eines Kameramannes, einer Reporterin und einer Vertreterin der örtlichen Kirchengemeinde macht sich Simms daran, Klarheit zu schaffen, ob es in dem Haus paranormale Aktivitäten gibt oder nicht. Ihre Untersuchungen bringen schreckliches zu Tage " doch nicht nur der Ort birgt Abgründe …
Die Auszeichnung als "wahre Geschichte" hat sich bei Horrorfilmen spätestens seit "Blair Witch Project" bewährt. Sean Tretta schlägt mit seiner Verfilmung angeblich realer Ereignisse in die gleiche Kerbe, präsentiert ein Drehbuch das auf den fiktiven Tagebuchaufzeichnungen der Geisterjägerin Simms. Allerdings kreiert er hier geschickt einen Hybriden - ein Wechselspiel von "normaler Kameraperspektive" und verwackelten Handkamera-Episoden im Nachtsichtmodus. Gepaart mit dem passenden Soundtrack gelingt es Tretta gerade am Anfang des Films eine beklemmend-düstere Atmosphäre zu erzeugen, welche den Zuschauer zu bannen weiß.
Leider flacht das Niveau mit Fortschreiten des Filmes ab, die bedrückende Atmosphäre weicht einem vorhersehbaren Ereignisfluss, welcher sich gern Elemente bekannter Vorbilder bedient. Weder Schockmomente noch großartige Spannung begleiten die zweite Hälfte des Films. Da fragt man sich zu Recht, was denn dann Überzeugungsarbeit leisten soll. Meine klare Antwort: Nichts. Es gibt in den zweiten 50 min des Films keine Geschehnisse, welche nicht schon erahnt werden können. Ein weiteres Manko offenbart sich in den Charakteren. Die Figuren bleiben einfach zu flach. Kaum Information bzw. Hintergrundgeschichte zu den einzelnen Personen sorgt für wenig Identifikation. Schwache schauspielerische Leistung trägt neben einigen Ungereimtheiten innerhalb der Geschichte (am Schauplatz des Mordes bleibt eindeutiges Beweismaterial, das ganz offensichtlich rumliegt, unentdeckt?), weiter zum nicht gerade überragenden Eindruck, den der Film zurück lässt, bei. Das konfuse Filmende rundet den Gesamteindruck würdig ab, spätestens da verspielt Tretta sich die letzten Sympathien, versemmelt so nebenbei die vorher eindringlich beschworene Story von dem realen Ereignis.
Die DVD besitzt keinerlei Bonusmaterial, nicht mal die übliche Trailershow ist vorhanden. Ein recht bodenständiges Menü ermöglicht die Verfolgung des ganzen Films, eine Kapitelwahl und die Wahl der Tonspur und Untertitel " fertig. Der Ton ist in Dolby Digital 2.0, in deutscher und englischer Sprache abrufbar, Untertitel wurden nur in deutscher Sprache ermöglicht.
Was am Ende bleibt sind 101 min Film, die, nach einem guten Auftakt, leider straucheln und in der Belanglosigkeit enden. Ein paar gut eingestreute Schockmomente, ein undurchsichtigerer Plot und/oder etwas mehr Action hätten der Veröffentlichung einige Punkte mehr eingebracht. Das fehlende Bonusmaterial kann natürlich auch keinen Boden gut machen. Schade, dafür gibt es zwar eine FSK-18, aber nur 5 Punkte. (cs)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

Jetzt kaufen

Besuchen Sie unser Forum!

Hinweis: Unsere Kritiken geben logischerweise die Meinung des jeweiligen Autors wieder und sind NICHT zwingend identisch mit der Ansicht der gesamten Redaktion.