Craze - Dämon des Grauens

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Datum: 05.03.2010 | VÖ: 16.07.2009 | Herausgeber: KNM | Kategorie: Film

25 lange Jahre wartete "Craze - Dämon des Grauens" darauf, vom Index gestrichen zu werden. Nun ist es passiert, der Film ist wieder frei verkäuflich ab 18 Jahren. Schaut man auf das Cover, so sticht auch sofort der Schriftzug "Frisch vom Index gestrichen" ins Auge. Nach dem Motto "Verboten, also gut"?! Nachdem ich mir den Film angeschaut habe, habe ich lange überlegt was wohl die Gründe für die Indizierung gewesen sein könnten, doch mir fiel dazu nichts ein. Zwar lag die Messlatte für Indizierungen 1974 noch auf einer ganz anderen Höhe, doch etwas Schlimmes konnte ich dem Film wirklich nicht abgewinnen. Es geschehen in diesem "Horrorfilm" genau vier Morde und die sind nicht mal sonderlich brutal dargestellt.

Kommen wir aber erstmal zum Inhalt des Films, damit der Leser dieses Artikels einen kleinen Einblick bekommt: Der englische Antiquitätenhändler Neal hat durchlebt momentan schlechte Zeiten. Sein Laden will einfach nicht richtig laufen. Er scharrt eine kleine "Sekte" um sich, zusammen halten sie in seinem Keller schwarze Messen ab und beten dabei zum afrikanischen Gott Chuku. Als Neal dabei versehentlich eine junge Frau ermordet wird er dafür von Chuku mit reichlich Gold bedacht. Neal will mehr Gold und so sucht er sich ein Opfer nach dem Anderen um durch die Ritualmorde immer reicher zu werden. Dabei scheint er langsam den Verstand zu verlieren...

Ich muss sagen, dass mich Craze eher an einen Krimi erinnert, als an einen Horrorfilm. Oder vielleicht noch Mystery-Krimi, eine Art "Akte X" aus vergangenen Tagen. Verstehen sie mich nicht falsch, ich möchte den Film keineswegs schlecht machen, ich versuche nur die passende Schublade dafür zu finden, denn Horror liefert der Film nun wirklich nicht ab.
Das war aber auch schon fast die einzige Kritik die ich hier anbringen kann. Ich bin generell ein Freund des britischen Kinos, vor allem ältere britische Filme schaue ich gern und "Craze - Dämon des Grauens" hat mich hier keineswegs enttäuscht. Alle Protagonisten machen ihre Sache einwandfrei. Mit Jack Palance, Diana Dors, Hugh Griffith und Trevor Howard ist der Film auch sehr prominent besetzt. Auf dem Regiestuhl nahm Freddie Francis Platz, der auch alles andere als ein unbeschriebenes Blatt war. Leider sind alle vier gerade Genannten bereits verstorben.

Bei dieser Veröffentlichung handelt es sich um die erstmals in Deutschland erschienene Uncut-Version mit 92 Minuten Laufzeit. Das Bild scheint sehr gut aufpoliert worden zu sein, denn durch Recherchen fand ich heraus, dass alle bisher erschienenen Versionen aufgrund des hohen Alters gravierende Mängel aufwiesen. Das kann man von dieser DVD nicht sagen, das Bild ist, gerade wenn man bedenkt, dass der Film aus dem Jahre 1973 stammt, als sehr ordentlich zu bezeichnen. Zwar schwankt die Schärfe in einigen Szenen, das ist aber durchaus zu ertragen. Auch der Ton ist erfreulich gut, Rauschen ist kaum zu vernehmen. Logischerweise gibt es die Tonausgabe hier nur in 2.0.

Auch beim Bonusmaterial wurde hier nicht gespart, was für ältere Filme anscheinend eine Ausnahme darstellt. Es gibt Bonusszenen, Filmplakate, Szenenfotos und den Original-Trailer zu bestaunen. Zwar ist das DVD-Menü nicht das Ansprechendste, aber es ist funktional und ausreichend. Schade finde ich hingegen, dass die Covergestaltung so lieblos in Angriff genommen wurde. Das hätte man weitaus schöner lösen können und so stört es auch nicht, dass kein Wendecover vorhanden ist, denn in diesem Fall versaut das große FSK-Logo das Cover nicht, da es generell nicht sonderlich schön aussieht.

Freunde des britischen Kinos können hier bedenkenlos zuschlagen. Sofern man keinen richtigen Horrorstreifen erwartet macht man auch sonst nichts falsch. Der Film ist unterhaltsam und gut gemacht. Abzüge lediglich für Menü und Cover. Ergibt 8 von 10 Punkten! (bw)

Wertung: 8 von 10 Punkten (8 von 10 Punkten)

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