Angefangen hat die RTL-Doku "Frauentausch", wie der Name schon sagt, mit dem Tausch zweier Frauen aus unterschiedlichen Familien. Später führte man sogar den Tauschvater ein, der anstelle der Mutter den Haushalt führen sollte. Doch "Frauentausch" geht längst über die Grenzen des "normalen" Tauschs hinaus. Ob Aschenbrödel-Experiment, Promi-Special oder klassischer Tausch " mit dieser Box wird dem Zuschauer des Erfolgsformats alles geboten! Arm tauscht mit Reich, Jung mit Alt und es wird auch gerne mit Gegensätzen experimentiert. Doch das Ergebnis ist meist das gleiche: jeder ist froh in seiner eigenen Familie zu leben! Manchmal fragt man sich am Ende: wozu hat man sich die Folge dann eigentlich angesehen? Das liegt ganz klar an der voyeuristischen Art der Menschen. Sie verleitet einen dazu, sich anzuschauen wie es beispielsweise in anderen Haushalten zugeht. Auch wenn man für diese Art von Sendung nur einen geringen IQ braucht, ist sie zweifelsohne unterhaltend! Deshalb: Augen und Ohren auf! Vielleicht kann man hier und da eventuell noch etwas lernen.

Die Box wurde bedauerlicherweise recht lieblos zusammengestellt. Der Schuber sowie die Cover sind gestalterisch sehr schlicht und langweilig. Die Bilder darauf erscheinen zudem ziemlich unpassend. Wenn es schon teilweise um Promis geht, hätte man diese, allein schon zur Eigenwerbung, auch abbilden können. Seltsam ist auch die Aufteilung der Folgen auf die DVDs. Das Ganze hätte auch auf zwei, maximal drei Discs gepasst! Vier DVDs sind daher vollkommen unbegründet und mehr oder weniger Geldschneiderei. Selbst die Auswahl der Folgen ist eigenartig. Es ist schon seltsam, bei unzähligen Episoden "Frauentausch" gerade diese zu wählen. Aber bei "Frauentausch" denkt man auch in erster Linie an die "Klassiker", also die Folgen, bei der zwei Frauen aus ganz, mehr oder weniger, normalen Familien tauschen. Dieser Teil kommt ein wenig zu kurz und wird nur in einem kleinen "Best of" verpackt. Wäre die Box im Allgemeinen als "Best of" ausgeschrieben, hätte man eventuell noch eine Erklärung gehabt, warum man die komplette Zusammenstellung so gewählt hat. Aber nun fragt man sich, wer die Entscheidung darüber überhaupt trifft. Nichts desto trotz sind die Folgen allesamt sehr amüsant und kurzweilig. Wer einmal keine Lust auf anspruchsvolles Fernsehen hat, sich nur "berieseln" lassen und über die Dummheit anderer freuen will, liegt mit "Frauentausch" genau richtig. Besser wäre es aber gewesen, die Folgen einzeln bzw. je nach Kategorie in Boxen zu vermarkten. So könnte der Zuschauer individueller entscheiden, was er sehen möchte. Leider kann auch das Menü nicht überzeugen. Der Frauentausch-Song ertönt zwar im Hintergrund, wertet aber den Gesamteindruck eines animierten Menüs nicht sonderlich auf.

Die Bild- und Tonqualität ist durchschnittlich und entspricht der Fernsehqualität. Für eine Dokuserie dieser Art ist das aber vollkommen ausreichend! Das gesamte Filmmaterial hat eine Länge von 400 Minuten. Weder ein Booklet noch weiteres Bonusmaterial sind enthalten. Dabei wären doch z.B. nachträgliche Interviews sehr interessant gewesen! Besonders auffällig ist die Qualität des Schubers. Die Pappe ist sehr dünn und aus minderwertigem Material. Schade, aus dieser Veröffentlichung hätte man weitaus mehr machen können! (sl)

Wertung: (3 von 10 Punkten)