Er erlebt, erzählt - und hat Recht! Horst Evers berichtet in seinem neuen Kabarett-Programm von den Tücken der Technik, des Alltags und den Eigenarten der Menschen. Er erzählt von launischen Druckern, lustigen Zahnärzten, einmaligen Sonderangeboten und den schönsten Urlaubsorten Deutschlands. Ein Programm, das von Ironie und Satire nur so geprägt ist. Die ordentliche Portion Sarkasmus verleiht seinen Ausführungen zusätzlich die passende Würze. Die Geschichten sind aus dem Leben gegriffen und damit sehr realistisch. In vielen Passagen wird der Hörer sich selbst, oder zumindest einen anderen Mitmenschen, wiedererkennen.

Horst Evers spricht zudem das aus, was sich viele sonst nur denken. Das macht ihn menschlich und sympathisch. Er verbindet kurzweilige Unterhaltung über alltägliche Dinge mit eigens verfassten, satirischen Kurzgeschichten. Dabei hält er immer den Kontakt zum Publikum und bezieht es indirekt in sein Programm mit ein. Seine Fähigkeit, Spannung aufzubauen, sich in Rage zu reden und das Ganze im entscheidenden Moment mit einem Satz umzustürzen, und damit das Publikum zum Lachen zu bringen, ist einmalig. Kaum jemand wirkt auf der Bühne so ungekünstelt und spontan wie er. Wer ab und zu gerne über sich selbst lacht, wird Evers' Humor lieben.

Das Programm bietet dem Hörer viele verschiedene Themen, so dass für jeden etwas dabei sein sollte. Allein schon der Titel "Sonstiges", so hieß das Bühnenprogramm ursprünglich, führt zu heiteren Erläuterungen. Besonders witzig sind seine "Vermenschlichungen" der Gegenstände. Er spricht von ihnen, als seien es gute bzw. weniger gute Freunde. Am besten nachvollziehbar ist wohl das Problem mit Routern, Druckern und Computern. Wer hat nicht schon öfter auf die Technik geschimpft! Alle, die diesen Gemütszustand kennen, sollten sich unbedingt das Kapitel "Der fliegende Router" anhören!

Trotz der abwechslungsreichen Themen, ist Evers' Stimmlage und Art zu erzählen auf Dauer aber etwas zu monoton. Das bleibt aber ihn betreffend der einzige Kritikpunkt. Zur CD-Veröffentlichung kann man sagen, dass die Farben sehr kräftig sind und gut aufeinander abgestimmt wurden. Im Innenteil befinden sich einige Bilder von Hörst Evers und eine Auflistung aller Mitwirkenden. Ein Booklet gibt es leider nicht, doch hier wäre es sicher, für weitere Informationen über den Künstler, angebracht gewesen. Bei einer Spieldauer von 77 Minuten, wird man in einem angemessenen Zeitrahmen bestens unterhalten! (sl)

Wertung: (8 von 10 Punkten)