"Ein Engel im Winter" basiert auf dem gleichnamigen Roman des französischen Schriftstellers Guillaume Musso, der mit diesem Bestseller den Grundstein für seine Karriere legte. Mit der Verfilmung gibt auch Gilles Bourdos sein Debüt als Regisseur.

Nathan (Romain Duris) arbeitet als Anwalt in New York und lebt nur noch für seinen Beruf, in dem er sehr erfolgreich ist. Nicht einmal für die Anrufe seiner Tochter Tracy nimmt er sich ausreichend Zeit, und das obwohl diese bald die Ferien bei ihm verbringen möchte. Auch ihre Flugangst nimmt er nicht sonderlich ernst, außer Erfolg scheint für ihn nichts zu zählen. Da wird Nathan (John Malkovich) mit einem seltsamen Klienten konfrontiert: Kay, der den Tod fremder Menschen voraussehen kann. Erst will Nathan dies nicht glauben, doch als eine gute Bekannte wie vorausgesagt stirbt, kann er nicht länger die Augen verschließen. Bald beschleicht Nathan eine dunkle Ahnung: Möchte Kay ihm auf diesem Weg mitteilen, dass er als nächstes sterben wird? Verzweifelt sucht Nathan den Kontakt zu Tracy und seiner Frau Claire (Evangeline Lilly). Diese hatte sich von ihm getrennt, nachdem ihr gemeinsamer Sohn am plötzlichen Kindstod gestorben war und Nathan selbst in dieser Situation mit den Gedanken mehr bei seinem Beruf war als bei seiner Familie. Erst angesichts seines nahenden Todes erkennt Nathan, wie selbstsüchtig und rücksichtslos er bisher gelebt hat. Er setzt alles daran, seine Familie zurück zu gewinnen und kommt zugleich immer mehr hinter Kays Geheimnis und die wahren Hintergründe seines Besuchs.

Gilles Bourdon kann man nur von Herzen wünschen, dass er in der hart umkämpften Welt des Kinos Fuß fasst, denn sein Regiedebüt überzeugt von der ersten bis zur letzten Minute. Atmosphärisch dicht und sensibel erzählt ist "Ein Engel im Winter" ein kleines Meisterwerk, das nicht nur Herz und Seele berührt, sondern auch noch bis zur kleinsten Nebenrolle hervorragend besetzt ist.
Allerdings ist die Bezeichnung "Mystery Thriller", die auf der Hülle zu lesen ist, etwas irreführend, denn wer hier nervenaufreibende Spannung oder gar Action erwartet, dürfte enttäuscht sein. Viel mehr handelt es sich hierbei um einen zwar mysteriösen, aber eher ruhigen Film, der in erster Linie eine gute Geschichte erzählen will und ohne große Effekte auskommt. Wer sich von dieser Beschreibung angesprochen fühlt, wird "Ein Engel im Winter" lieben.

Die eigentliche Hülle ist in einem Kartonschuber verpackt, der sehr schön gestaltet wurde. Neben dem Film selbst sind auf der DVD noch einige Trailer sowie Interviews mit dem Regisseur und den Darstellern zu finden.

"Ein Engel im Winter" hat sich volle inhaltliche fünf Punkte redlich verdient, denn besser kann man eine solche Handlung kaum umsetzen. Für die Produktgestaltung gibt es weitere drei von fünf Punkten, da man sich mit der Hülle und dem Menü viel Mühe gegeben hat, die Extras aber nicht allzu umfangreich ausgefallen sind. Insgesamt erhält diese DVD somit verdiente acht von zehn Punkten. (ck)

Wertung: (8 von 10 Punkten)