Zwei tolle Käfer räumen auf

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Datum: 23.01.2010 | VÖ: 01.07.2009 | Herausgeber: Kinowelt | Kategorie: Film

Der letzte Film der Dudu-Reihe, namens "Zwei tolle Käfer räumen auf", steht schwer in der Kritik der zahlreichen Dudu-Fans, was daran liegt, dass es sich hierbei eigentlich um keinen Dudu-Film handelt. Das rührt daher, dass der Produzent und Regisseur Rudolf Zehetgruber die Dudu-Reihe nach dem vierten Film eigentlich enden lassen wollte. "Zwei tolle Käfer räumen auf" war ursprünglich unter dem Titel "Superbaby " der Kleine mit der großen Klappe" als eigenständiger Film geplant, was daran liegt, dass die Dudu-Reihe beim Publikum gut ankam und als Garant für gute Zuschauerzahlen galt. Diesen Trumpf wollte Zehetgruber ausspielen und so wurde 1978 ein fünfter und letzter Dudu-Film produziert, der jedoch nicht mehr viel mit den vorherigen Teilen zu tun hatte.

"Zwei tolle Käfer räumen auf" beginnt zunächst noch ganz harmlos. Der einstige Jimmy Bondi, der jetzt auf den Namen El Guancho hört, fährt zusammen mit Dudu durch Lanzarote und landet überraschend mitten in einem Stock-Car-Rennen. Durch einen Unfall verliert Dudu seine komplette Karosserie, übrig bleibt ein Wüstenauto, in dem eine kleine Roboter-Krabbe unter gebracht ist, die so etwas ähnliches wie Dudus eigentliches "ußeres darstellen soll. Zusammen mit El Guancho bekommt er es mit der Mafia zu tun. El Guancho ist der letzte überlebende einer Söldnertruppe, die den Schatz der Familie Corleone gefunden hat. Die Mafia möchte, dass El Guancho verrät, wo sich dieser Schatz befindet...

Dudu-Freunde, die sich auf ein spannendes Finale gefreut haben, werden bei diesem Film mit Sicherheit enttäuscht sein. Der Klamauk- und Krimi-Faktor ist zwar in diesem Film ähnlich gut verteilt wie in den vorherigen Filmen, jedoch muss ich sagen, dass die Dudu-Krabbe sehr schnell auf die Nerven gehen kann. Ich erinnere mich zwar, dass ich die Krabbe als Kind super fand, aber heute bin ich eher genervt von dem Roboter mit der nervigen Stimme. Das Besondere daran ist, dass Dudu in diesem Teil von Anfang an in einer sehr hohen Stimmlage wienerisch spricht, was anfangs noch ganz witzig ist, aber im Verlauf des Filmes immer mehr stört.

El Guancho bzw. Jimmy Bondi ähnelt sehr den Charakteren, die er in den Filmen zuvor verkörpert hat, auch wenn er einen ganz anderen Hintergrund hat. Er trägt zwar auch in diesem Film wieder seinen typischen Cordhut, ist dafür diesmal ein Alkoholiker, was ihm bei den Gangstern den Spitznamen "Der Säufer" eingebracht hat. Als "Abenteurer" kann man ihn auch in diesem Film wieder bezeichnen.

Ansonsten war Zehetgruber bemüht, Erfolgsrezepte der vorherigen Filme wieder mit einzubauen. So fällt auch diesmal sehr oft der Ausspruch "Sie glauben wir sind doof? Sind wir aber nicht". Wie schon in anderen Dudu-Filmen hat Zehetgruber auch hier wieder Filmmaterial recycelt. Die Szene, in der Dudu den Berg herunterfährt und anschließend seine Karosserie verliert, entnahm er einfach dem ersten Dudu-Film, dort verlor Dudu in Afrika ebenfalls seine Karosserie.

Mit Kathrin Oginski und Sal Borgese hat Zehetgruber wieder zwei Schauspieler eingebracht, die schon in den vorherigen Dudu-Filmen verstärkt zu sehen waren. Lediglich Borgese spielt diesmal nicht mehr den Freund des Protagonisten, sondern ist diesmal auf der Seite der Mafia. Mit Ulrich Beiger, Herbert Fux und Wolfgang Jansen engagierte Zehetgruber drei weitere bekannte Gesichter, die diesen Film aufwerten sollten. Der kräftige spanische Schauspieler Ricardo Palacios, der mit der typischen deutschen Bud-Spencer-Stimme synchronisiert wurde, spielt in diesem Film den Capitano und erweist sich als Glücksgriff. Er taucht zwar nicht oft vor der Kamera auf, doch unterstreicht er mit seiner Einmaligkeit den Charme dieses unterhaltsamen Abenteuerfilmes.

Zum Artwork und zur Ausstattung der DVD kann ich leider nichts schreiben, da mir lediglich die Einzel-DVD vorliegt. Was ich dafür sagen kann ist, dass sich die Einzel-DVD-Veröffentlichung des Films, die man auch in der Komplettbox finden kann, nicht unterscheidet.

Wer von "Zwei tolle Käfer räumen auf" nicht zu viel erwartet und sich auf den Film einlässt, wird auch seinen Spaß daran haben. Wie auch schon bei den vorherigen Dudu-Filmen bekommt man wieder viel Spaß und Spannung geboten. Die Mischung aus Abenteuerfilm, Kriminalfilm und Komödie mit zahlreichen Trash-Elementen geht auch diesmal wieder auf, auch wenn Dudu in seiner ursprünglichen Form nur am Anfang des Filmes kurz zu sehen ist und diesmal der Fokus verstärkt auf das Abenteuer-Genre gelegt wurde. Um massentaugliche Unterhaltung handelt es sich hier aus heutiger Sicht bei weitem nicht mehr, dafür werden Genre-Liebhaber ihre wahre Freude an diesem Film haben. (sk)

Wertung: 4 von 10 Punkten (4 von 10 Punkten)

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