6 auf einen Streich - Brüderchen und Schwesterchen

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Datum: 05.01.2010 | VÖ: 13.11.2008 | Herausgeber: KNM Home Entertainment GmbH | Kategorie: Film

Brüderchen und Schwesterchen leben zusammen mit ihrem Vater, ihrer Stiefmutter und deren Tochter in einem beschaulichen Häuschen. Doch die scheinbare Harmonie trügt. Die Stiefmutter ist in Wahrheit eine böse Hexe, die zuerst ihren Mann mit Gift tötet und danach Brüderchen und Schwesterchen aus Hass in einen Stall sperrt. Die beiden Kinder beschließen zu fliehen und in der Ferne ein neues Leben zu beginnen. Aus Wut über ihre Flucht, verwandelt die Hexe Brüderchen in ein Reh. Traurig über dieses Unglück ziehen die Geschwister weiter und kommen zu einem verlassenen Haus im Wald. Dort richten sie sich ein und beschließen für immer da zu leben. So vergehen die Jahre. Doch bald wird es dem Brüderchen, der immer noch ein Reh ist, langweilig. Er bittet seine Schwester darum, im Wald ein wenig mit den anderen Tieren spielen zu dürfen. Sie stimmt zu, sagt ihm aber, dass sie nur bei dem Spruch "Lieb Schwesterlein, lass mich herein." die Tür öffnet. Während dieser Zeit war der König des Landes zur Jagd. Als er das Reh erblickt, schießt er auf Brüderchen und verwundet ihn leicht. Der König folgt seiner Spur, gelangt bald darauf zur Hütte und merkt sich den Spruch, mit dem das Schwesterchen die Tür öffnet. Am nächsten Tag wartet er, bis das Brüderchen wieder in den Wald gelaufen ist und geht danach zur Hütte. Als er das Schwesterchen erblickt, war es gleich um ihn geschehen. Er bittet sie, seine Frau zu werden und so gehen Brüderchen und Schwesterchen gemeinsam mit ihm zum Schloss. Das Schwesterchen wird Königin und alle leben glücklich und zufrieden " bis auf einmal die Stiefmutter und ihre Tochter auftauchen, die Schwesterchen nach dem Leben trachten…

Die Geschichte von "Brüderchen und Schwesterchen" ist von vielen spannenden und gefühlvollen Momenten geprägt. Das ursprüngliche Ende, dass die Stiefmutter den Feuertod erleidet und ihre Tochter von wilden Tieren zerrissen wird, hat man aber verständlicherweise etwas weniger dramatisch, aber nicht minder spektakulär, dargestellt. Die Auswahl der Schauspieler ist vortrefflich. Die Rolle der bösen Hexe ist mit Andrea Sawatzki optimal besetzt und auch der Charakter der dummen und naiven Tochter wird von Lisa Altenpohl gut getroffen. Odine Johne verkörpert viele verschiedene, interessante Facetten des Schwesterchens. Sie ist einerseits schüchtern, zurückhaltend und ängstlich, tritt als Königin dann aber selbstbewusster, offener und natürlich auch glücklicher auf. Dadurch wird die Geschichte nie langweilig. Wenn man denkt, dass nichts Neues mehr kommen kann, wird man immer wieder überrascht. Auch das Brüderchen, gespielt von dem damals 11-Jährigen Hans-Laurin Beyerling, versteht es, seine Rolle in Szene zu setzen. Selbst in der Sprechrolle als Reh, vermenschlicht er es im wahrsten Sinne des Wortes allein durch seine ausdrucksstarke Stimme. Beachtlich ist auch, wie man es immer wieder schafft, dass die Tiere am Set so gut mitspielen. Besonders, da diese ihren eigenen Kopf haben und die Dreharbeiten oftmals erheblich aufhalten können. Dafür braucht man eine Menge Geduld. Einen Einblick über diese Schwierigkeiten, kann man im interessanten, informativen 30-Minütigen "Making-of" bekommen. Gut dargestellt wurde auch der junge König (Jonas Jägermeyr). Seine Unsicherheit und Naivität ist aufgrund seiner Jugend vollkommen nachvollziehbar. Trotzdem wirkt er deshalb nicht "vertrottelt". Er ist ehrlich, gutmütig und gerecht und hinterlässt mit seiner großartigen Menschlichkeit seinen speziellen Charme. Etwas bedauerlich ist, dass Christoph M. Ohrt in der Rolle des Vaters nur einen kurzen Auftritt hat. Bei seinem schauspielerischen Talent, hätte man ihn doch gerne noch etwas länger gesehen. Kostüme, Kulissen und Drehorte wurden wieder liebevoll ausgewählt und auch die Spezialeffekte überzeugen voll und ganz! Die Bild- und Tonqualität ist tadellos. Kritikpunkte kann man kaum finden.

Das Märchen besitzt eine Laufzeit von 60 Minuten und verfügt über ein animiertes Menü. Zusätzlich wurde es mit Musik untermalt. Diese Verfilmung stammt des Weiteren aus der Reihe "6 auf einen Streich", die erstmals im Jahr 2008 produziert wurde und im letzten Jahr ihre Fortsetzung fand. Folgende Filme wurden bisher veröffentlicht: "Frau Holle", "Brüderchen und Schwesterchen", "König Drosselbart", "Der Froschkönig", "Das tapfere Schneiderlein", "Tischlein deck dich", "Die Gänsemagd", "Schneewittchen", "Die Bremer Stadtmusikanten", "Dornröschen", "Der gestiefelte Kater", "Rapunzel", "Die kluge Bauerntochter" und "Rumpelstilzchen". Man kann nur hoffen, dass man auch in diesem Jahr wieder weitere Neuverfilmungen der Erfolgsreihe produziert, um die Weihnachtszeit noch schöner zu machen! (sl)

Wertung: 10 von 10 Punkten (10 von 10 Punkten)

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