Commissario Montalbano - Volume 1

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Datum: 27.12.2009 | VÖ: 06.11.2009 | Herausgeber: Edel Germany GmbH | Kategorie: Serie

"Tiefer Fall"
In der Nähe einer alten Befestigungsanlage wird von Müllmännern ein Auto mit einem prominenten Toten gefunden. Die Autopsie ergab, dass der Mann an Herzversagen starb, nicht durch Gewalteinwirkung. Allerdings wurde er in Gesellschaft einer Frau gesehen, möglicherweise einer Prostituierten. Commissario Montalbana macht sich auf die Suche nach dieser Frau und stellt fest, dass die Umstände der Tat vollkommen anders sind als dem ersten Anschein nach vermutet...

"Über den Tod hinaus"
Der alte Mafiosi Tano u Greco lässt sich von Commissario Montalbano verhaften, um aus der ehrenwerten Gesellschaft auszusteigen. Trotz aller Diskretion bekommt die Mafia aber Wind davon und lässt Tano u Greco erschießen. Mit letzter Kraft kann der alte Mann noch ein paar letzte Worte an den Commissario richten, die ihn zu einer verborgenen Höhle mit automatischen Waffen, Polizeiuniformen etc. führen. In dieser verborgenen Höhle findet Montalbano aber noch einen versteckten Raum hinter einer Bretterwand, wo er die Skelette eines Pärchens findet, daneben ein paar Münzen und ein Hund aus Terracotta. Es stellt sich heraus, dass das Pärchen im Jahre 1943 verschwunden war. Montalbano findet keine Ruhe und gräbt ein uraltes Geheimnis aus...

"Tödliche Sühne"
Auf einem Fischerboot wird ein Tunesier erschossen, zeitgleich findet man einen Toten im Aufzug eines Mietshauses. Offensichtlich haben die beiden Toten nichts miteinander zu tun, doch Montalbano findet nach und nach immer mehr Fäden, die diese beiden Fälle dennoch verbinden. Im Zuge der Ermittlungen ist Montalbano gezwungen, zusammen mit seiner Freundin Livia einen tunesischen Jungen aufzunehmen, dessen Eltern vermisst werden. Livia denkt an den nächsten Schritt in der Beziehung zu Montalbano, der der gibt sich reserviert...

"Doppeltes Spiel"
Auf dem Weg zu einer Beerdigung verursacht der Polizeiwagen mit Montalbano einen Unfall mit einem teuren Wagen, der vor einer Villa abgestellt war. Doch alle Mittel, den Eigner zu ermitteln, schlagen fehlt. Montalbano inspiziert heimlich die dunkle Villa und findet eine unbekleidete Tote. Bei seinen Nachforschungen steht ihm die Freundin der Toten hilfreich zur Seite. Nicht nur das: Diese Freundin gefällt Montalbano wesentlich mehr als ihm gut tut...

Commissario Salvo Montalbano (Luca Zingaretti) ist ein intelligenter, integrer, scharfsichtiger und manchmal sogar berechnender Polizist mit großer Umsicht. Seine Erscheinung wirkt wie eine selten gute Mischung aus André Agassi und Heino Ferch. Die rechte Hand Salvos ist Fazio, ein junger und äußerst aufgeweckter Polizist, der auch vieles bemerkt, was Salvo gerne verdeckt halten will " aber Fazio merkt dann auch, was Sache ist. Das genaue Gegenteil ist Catarella, etwas unterbelichtet und gelegentlich nervend, der meist den Telefondienst versieht, wo er nicht viel falsch machen kann. Denkt man. Aber auch dabei ist er manchmal überfordert. Ab und an ist er aber für eine Riesenüberraschung gut. Der Rest der Mannschaft ist ohne nennenswerte Vor- und Nachteile, wenn auch manchmal mit einer etwas langen Leitung versehen. Der Polizeichef ist nicht nur ein guter Freund von Salvo, er weiß auch um die Intelligenz und Spürnase seines Commissarios und steht jederzeit voll und ganz auf seiner Seite. Doch sie alle stehen loyal und treu zu ihrem Commissario Montalbano. Dessen Dauerfreundin heißt übrigens Livia Burlando (Katharina Böhm), die im Ausland lebt und ihn gelegentlich besucht. Livia möchte aus dieser lockeren Verbindung gerne mehr machen, doch Salvo möchte eigentlich gar nichts verändern. Als ihm der Job des stellvertretenden Polizeichefs angetragen wird, weigert er sich, denn er ist sich keiner Schuld bewusst " er sieht es fast schon als Bestrafung an, seinen Job nicht mehr wie bisher ausüben zu können. Er hat einfach ein wirklich einmalig gutes Gespür, wenn etwas nicht stimmt. Wenn er überzeugt ist, dass er mit normalen Methoden nicht zum Ziel kommt, kann er auch sehr unkonventionell sein, um den Täter zu überführen. Dabei wird gelegentlich auch mal die Grenze zur Illegalität gestreift, aber niemals überschritten. Salvo ist einfach Kommissar mit Leib und Seele.

Der Commissario wird als ein typischer Sizilianer mit viel Familiensinn und tiefen Gefühlen gezeigt, der diese aber niemals öffentlich zeigen würde. Das bringt ihn ab und an in Schwierigkeiten mit Livia, die er vor gefährliche Situationen schützen möchte, die sein Beruf als Ermittler mit sich bringt, ohne ihr aber zuviel zu verraten, um sie nicht in Panik zu versetzen. Er liebt sie, möchte sie aber nicht gefährden. Immerhin muss er immer mit Racheakten auch von der Mafia rechnen, die gerne auch Gewalt an den Liebsten ausübt. Darum scheut er sich auch vor einer zu engen Bindung an Livia, die ihn gerne sofort heiraten möchte. Diesen Zwiespalt übersieht Livia leider oft und macht ihm daher manchmal Vorwürfe, obwohl die gar nicht gerechtfertigt sind.

Die Plots der Folgen sind interessant und ohne Längen. Meist handelt es sich um verschiedene Tatorte, die scheinbar unabhängig voneinander erscheinen, dann aber durch Montalbas Ermittlungen immer mehr miteinander verwoben werden. Die Serie wurde an den interessantesten und idyllischsten Schauplätzen Siziliens gedreht, wie z. B. in Ibla, Scicli und Carmerina. Wenn Montalbano abends auf seinem Balkon steht und die Sonne untergeht, möchte man am liebsten mit einem Aperitif daneben stehen. Was sogar möglich wäre, denn das am Strand gelegene Haus in Punta Secca, welches 1999 für die Dreharbeiten als Montalbanos Wohnung diente, kann heute von jedermann als Ferienwohnung angemietet werden.

Das 4:3-Bild ist klar und scharf und ohne Beanstandungen. Der Ton ist lediglich in deutsch (DD 2.0 Stereo) vorhanden, der aber klar verständlich und gut abgemischt ist. Untertitel fehlen leider gänzlich, ebenso wie jegliche Extras, wenn man von den kurzen Inhaltsangaben auf der Coverrückseite absieht, die man durch den durchsichtigen Kunststoff der Box hindurch lesen kann. Auf jeder der vier DVDs ist eine einzige Folge enthalten. Da auf den DVDs außer einer der 110-minüten Folge nichts weiter enthalten ist, fragt man sich unwillkürlich, wieso überhaupt noch ein Menü erstellt wurde anstatt die jeweilige Folge sofort abzuspielen. Allzuviel Arbeit hat man hier wirklich nicht in die Boxen und die Ausstattung gesteckt, gerade mal das Nötigste vom Nötigen. Wären die einzelnen Episoden nicht so packend und kurzweilig, wäre nicht einmal der Punkte-Durchschnitt erreicht worden. (gh)

Wertung: 8 von 10 Punkten (8 von 10 Punkten)

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