Der Regenbogen

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Datum: 29.12.2009 | VÖ: 13.11.2009 | Herausgeber: epix | Kategorie: Film

Der Regisseur Ken Russel ist vor allem für seinen Film "Tommy" bekannt. Sein Werk "Der Regenbogen" erzählt die Vorgeschichte zu "Liebende Frauen" und basiert wie letzterer Film ebenfalls auf einem Roman von D.H. Lawrence.

Angesiedelt zu Beginn ds 19. Jahrhundert, erzählt der Film die Geschichte der jungen und unkonventionellen Ursula, die sich nicht mit der ihr bestimmten Rolle als Frau abfinden möchte. Sie will sich nicht erst von ihrem Vater und später einmal von einem Ehemann aushalten lassen, sondern sich ihren Lebensunterhalt selbst verdienen. Während sie bei ihrer Familie mit diesen Plänen auf wenig Begeisterung stößt, weckt sie damit das Interesse des jungen Soldaten Anton. Diesen vergisst Ursula aber schnell, als sie eine Affäre mit ihrer Sportlehrerin Winifred beginnt. Doch diese verliebt sich in Ursulas ungeliebten Onkel Henry und heiratet ihn später. Dafür tritt Anton wieder in Ursulas Leben, und sie gibt sich ihm hin. Während Anton bald darauf in Indien Dienst tun muss, geht Ursula ihren Weg und nimmt gegen den Widerstand der Familie eine Stelle als Lehrerin an. Doch die Kollegen empfangen sie nicht gerade herzlich, und der Schuldirektor macht ihr bald nicht nur Avancen, sondern verdeutlicht ihr auch, dass er ihr Schicksal zumindest an dieser Schule in der Hand hat. Dabei ist Ursula weder an ihm interessiert, noch ist sie sonderlich begeistert von dem strengen Regiment, dass er an seiner Schule führt. Doch muss sie bald lernen, dass Milde und Güte nicht immer die geeigneten Mittel sind um die Schüler zu bändigen. Dennoch lässt sie nicht von ihrem Beruf ab und wechselt später auf ein College. Schließlich kehrt Anton aus Indien zurück, und die beiden gehen eine Liebesbeziehung miteinander ein. Als Anton Ursula heiraten möchte, weist sie ihn jedoch zurück, was sie bald bereut, als sie feststellt, dass sie ein Kind von dem jungen Soldaten erwartet. Nur ist dieser leider inzwischen mit einer anderen Frau verheiratet.

"Der Regenbogen" könnte wirklich ein guter Film sein, wenn er sich denn einmal entscheiden würde, was er denn nun genau sein möchte. Für eine Geschichte über das Erwachsenwerden einer unkonventionellen jungen Frau springt der Film viel zu sehr von Szene zu Szene und besitzt nicht die ausreichende Tiefe, um wirkliches Interesse an Ursulas Lebensgeschichte aufkommen zu lassen. Vieles bleibt unerklärt, beispielsweise wie Ursula an die Stelle als Lehrerin kommt, obwohl ihr Vater ihr die dafür erforderliche schriftliche Genehmigung verweigert. Auch die Liebschaft zwischen Winifred und Onkel Henry bleibt ein Rätsel. Das macht es teilweise sehr anstrengend, der Handlung zu folgen. Oder soll es doch eher die Geschichte einer unglücklichen Liebe sein? Dafür ist die Beziehung von Ursula zu Anton deutlich zu oberflächlich dargestellt, denn abgesehen von dem ersten Kennenlernen, einigen Meinungsverschiedenheiten und ein wenig Sex bekommt man von den beiden nicht allzu viel mit. Für einen Erotikfilm ist "Der Regenbogen" wiederum fast zu brav, denn abgesehen von zwei Liebesszenen mit Ursula und Anton und einigen eher angedeuteten Zärtlichkeiten zwischen Winifred und Ursula bekommt der Zuschauer in dieser Hinsicht nicht viel geboten. Der Film verfolgt viele Ansätze auf einmal und schafft dadurch unnötige Distanz. Besser wäre es gewesen, einen dieser Ansätze konsequent zu verfolgen und die anderen höchstens als würzendes Stilmittel einzusetzen.

Die Qualität von Ton und Bild sind durchweg in Ordnung, was man von der Aufmachung der DVD nicht gerade behaupten kann. Die Extras sind eigentlich keiner Erwähnung wert, denn sie beschränken sich auf einige Trailer. Nun legen bestimmt nicht alle Zuschauer großen Wert auf umfangreiches Bonusmaterial, es gibt aber doch einige elementare Dinge, die eigentlich auf keiner DVD fehlen sollten. So gibt es bei "Der Regenbogen" nicht nur keinerlei Untertitel bei der Originalfassung, sondern es gibt auch noch keinerlei Möglichkeit, die einzelnen Kapitel direkt über das Menü anzuwählen.

Der Film selbst ist wohl eines der cineastischen Werke, an dem sich die Geister scheiden werden. Sonderlich beeindruckend ist er jedenfalls nicht, weshalb er auch nur zwei von fünf Punkten für den Inhalt erhält. Für die Produktgestaltung ist jedoch auf keinen Fall mehr als ein Punkt gerechtfertigt, denn diese grenzt schon fast an Unverschämtheit gegenüber dem Käufer. So gesehen ist die Gesamtwertung von drei von zehn Punkten schon beinahe wohlwollend. (ck)

Wertung: 3 von 10 Punkten (3 von 10 Punkten)

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