The Children

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Datum: 29.12.2009 | VÖ: 10.12.2009 | Herausgeber: Ascot Elite Home Entertainment | Kategorie: Film

Lirum larum Löffelstiel - kleine Kinder morden viel.
Seit den düster dreinblickenden Zwillingsschwestern aus "The Shining" sind kleiner Kinder als Träger furchteinflößender Ausstrahlung etabliert. Dieses Konzept weitet "The Children" zu einem abendfüllenden Film aus.

Die Familien der beiden Schwestern Elaine (Eva Birthistle) und Chloe (Rachel Shelley) wollen im ländlich gelegenen Haus von Chloe und ihrem Mann die Weihnachtsfeiertage verbringen. Durch die Zusammenlegung der Familien sind insgesamt vier Erwachsene, vier Kinder und die Teenagerin Casey (Hannah Tointon) anwesend. Die Idylle ist nahezu perfekt. Man versteht sich super miteinander und verbringt einen wunderbaren ersten Abend zusammen. Einzig der Jüngste, Paulie, hat sich einmal unbemerkt übergeben und hüstelt ein wenig.
Der nächste Tag ist schon weniger himmlisch. Die jüngsten Kinder sind besonders anstrengend, quängeln viel und bocken rum. So eine Rasselbande ist eben schwer zu bändigen, aber Chloe und ihr Mann Robbie (Jeremy Sheffield) sind unermüdlich, wenn es ums Spielen geht.
Nach einem kleinen Wutausbruch von einem der Kinder am Mittagstisch, geht man zum Rodeln nach draußen, um ein wenig Energie raus zu lassen. Robbie rodelt munter den Hang hinunter, als eines der Kinder scheinbar zufällig seinen mit Krimskrams beladenen Schlitten mitten in den Weg zieht. Die im Haus verbliebenen Frauen hören plötzlich Schreie und finden Robbie im Schnee, schwer aus einer offenen Wunde am Kopf blutend. Waren die Kinder eben noch ganz panisch, stehen sie plötzlich ruhig und beinahe zufrieden um Robbie.
Die Vorfälle häufen sich und stets sind irgendwie die Kinder involviert. Casey, welche schon früh ein seltsames Verhalten bei den Kindern bemerkt hat, spürt eine Bösartigkeit in den Kindern, doch besonders Chloe ist unbeirrbar, was ihre "Babies" angeht. Eine von beiden liegt falsch, was für sie tödlich ausgehen wird.

Der Film beginnt gar nicht mal so schlecht, zumindest gibt er sich große Mühe. In einigen Momenten wird die ganz anders funktionierende Welt der Kinder gegen die der Erwachsenen gehalten, doch das sind nur einzelne erwähnenswert Elemente, die schnell hinter der Tatsache zurücktreten, dass sich dann doch leider zu sehr bemüht wird. Der am zweiten Tag eingeleitete Spannungsaufbau ist etwas hölzern und von seinem Schritttempo her nicht besonders sauber. Ganz besonders anstrengend sind die Versatzstücke aus verzerrt-kreischigen Lauten und bizarren Bildern, die in die Szene beim Mittagessen am 2. Tag einfallen. Schnell macht das den Zuschauer aggressiv, weil es einfach nur nervt.
Ebenso schnell mag man nicht mehr sehen, wie ganz nah an der Kamera ein Kind vorbei huscht. Diese Elemente des Horror-Genres werden einfach überstrapaziert, so auch beispielsweise das plötzliche Von-hinten-sich-Anschleichen mit dem klassischen Griff auf die Schulter und natürlich hat man das Laufen durch gefrorenes Unterholz voller Zweige nicht hören können.

In gleichem Maße erzwungen wirkt die Abgeschnittenheit der Familien. Im ganzen Film fällt nicht eine Schneeflocke und während Elaine mit Kind und Kegel anfangs gemütlich in ihrem alten Volvo bis zum Haus fährt, kommen die Behörden nicht durch, weil die Straßen geräumt werden müssen.

Auch wenn die Kinderdarsteller einen nahezu grandiosen Gesichtsausruck der Kälte und Bedrohlichkeit beigebracht bekommen haben, merkt man schnell, dass die Idee, kleine Kinder auf vier gesunde Erwachsene und eine Teenagerin loszulassen, ein schwieriges Unterfangen ist, denn es geht ja schließlich darum, das Gleichgewicht zu Gunsten der Kinder zu kippen. Daher müssen immer wieder etwas dümmliche Entscheidungen seitens der Erwachsenen getroffen werden. Die Kinder hingegen sind manipulativ und bei Bedarf lautlos wie Ninjas.
Dieses Biegen und Drehen der Logik und Vernunft macht den Film zu einem mitunter wirklich anstrengenden Fall. Wer dem Experiment Mörderkinder eine Chance geben will, kann hier mal reinschauen. Allerdings sollte man sich der Tatsache bewusst sein, dass aufgrund expliziter und blutiger Szenen "The Children" nur ab 18 Jahren freigegeben ist. Die Blut-und-Gewalt-Szenen sind immerhin grundsolide produziert und in ihrem Einsatz zum Glück nicht so überbeansprucht wie die anderen Horror-Elemente des Films.

Die DVD ist leider nur mit Trailern für andere Filme ausgestattet. Es finden sich keine Extras und nicht einmal der Trailer zum Hauptfilm. Da bleibt nur das Wendecover als halbwegs lobenswerte Beigabe. (mp)

Wertung: 3 von 10 Punkten (3 von 10 Punkten)

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