The Disappeared

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Datum: 01.01.2010 | VÖ: 04.12.2009 | Herausgeber: Sunfilm Entertainment | Kategorie: Film

Matts kleiner Bruder Tommy verschwindet, auf unerklärliche Weise, vom einem öffentlichen Londoner Spielplatz. Seit diesem Tag plagen Matt Schuldgefühle, da er, statt Tommy zu beaufsichtigen, lieber mit Freunden Drogen konsumierte. Am Ende ist Matt so labil, dass er zur Behandlung in eine Nervenheilanstalt muss. Nach seiner Entlassung nimmt der Vater in wieder bei sich auf. Dieser erstickt mittlerweile den Schmerz des Verlustes im Alkohol. Ein Miteinander fällt beiderseits schwer. Matt versucht einen Alltag zu entwickeln, jedoch holt ihn die Erinnerung ein. Er meint immer wieder Tommys Stimme zu hören oder ihn selbst in dunklen Straßenecken zu sehen. Geisteskrankheit oder Zeichen aus dem Jenseits? Für Matt beginnt eine verstörende Suche nach der Wahrheit. Dem Vater kann er sich nicht öffnen, der beste Freund hält ihn für verrückt. Niemand, außer Nachbarstochter Amy, steht ihm bei " doch auch sie birgt ein dunkles Geheimnis.

Was als Sozialdrama vor der runtergekommenen Großstadtkulisse Südlondons beginnt, entwickelt sich, während 93 Minuten Spielzeit, zu einem düsteren Gebräu aus Thriller und Horrorstreifen. Regisseur John Kevorkian schafft eine dauerhaft mystisch-bedrohlichen Atmosphäre, in dem er geschickt Schockelemente in den Handlungsverlauf webt. Die Realität wird desweiteren öfters von Protagonist Matts gestörter Wahrnehmung gebrochen, hält den Zuschauer so bis zum Filmende in unklaren Verhältnissen. The Disappeared kommt dabei ohne überzogen blutiges Spektakel und aufwendig inszeniertes Böses aus, weiß mit einer überzeugenden Mixtur aus starken Soundeffekten und finster-urbanem Bildstakkato zu gefallen.

Der größte Schwachpunkt des Filmes offenbart sich in seinem Ende. Dies kam mir einfach zu selbstverständlich daher, ließ mich mit zu vielen Fragen zurück " zu viele Handlungsstränge verliefen ungelöst ins Leere. Schade, da der Film sonst sein Potential gut ausschöpfte. Die Auszeichnungen des Eerie Horror Film Festival 2008 als bester Film und für den besten Soundtrack unterstreichen dies.

An Extras birgt diese Veröffentlichung keine Überraschungen. 10 Verweise auf weitere Veröffentlichungen und der Trailer zum Film selbst " hiermit kann man nicht punkten. Die deutsche Tonspur ist in Dolby Digital 2.0 oder 5.1 abrufbar, die Englische nur in Dolby Digital 2.0. Der FSK-16 -Hinweis kann durch ein Wendecover versteckt werden.

The Disappeared erfindet das Rad sicherlich nicht neu, watet nicht mit einem Feuerwerk genialer Ideen auf. Dennoch wusste der Film angenehm zu unterhalten und barg ab und an überraschende Wendungen. Dankbar war ich für die latent gehaltene Liebesgeschichte, die somit die allzeit bedrückende Gegenwart des Films nicht verwässerte. Für den Streifen gibt es zwar keine unbedingte Kaufempfehlung, um an einem der kommenden kalten Abende Kurzweil zu erzeugen, wäre er aber auch keine schlechte Wahl. (cs)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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