KiKa baut für unter 14-Jährige Programm ab 21 Uhr aus

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Datum: 18.03.2009 | Kategorie: Meisenscheiße

Seit nunmehr einem Jahr, wenn nicht sogar schon länger, denken die Verantwortlichen des Kinderkanals von ARD und ZDF, kurz KiKa, darüber nach, wie man denn die Menschen, die das Kindesalter verlassen haben und nunmehr als Teenager bezeichnet werden möchten, ebenfalls erreichen kann.

Nachdem ein sogenannter "Jugendkanal" aus finanziellen Gründen nicht in Betracht kommt, überlegen jetzt die Senderchefs, den Sendeschluss (ja, sowas gibt es tatsächlich noch) des KiKas von 21 Uhr auf 23 Uhr zu verlegen. Als Begründung wird angegeben, dass mittlerweile Unter-14-Jährige oft nach 21 Uhr vor dem Fernseher sitzen. Diese sollten auch mit entsprechendem Programm versorgt werden, als dass sie bei den Privaten durch TV-Morde oder Modelsuche verstört werden.

Lassen Sie mich laut Fragen, warum ein Kindersender es unterstützt, dass Unter-14-Jährige noch bis ggf. 23 Uhr vor der Glotze hocken? In meiner letzten Kolumne sprach ich mich darüber aus, warum der MDR keine Bundesliga zeigen will, aber er es für richtig empfindet, jede Menge Geld dafür auszugeben, dass Kinder bis spät vor dem Fernseher sitzen können.

"Man sehe sich verpflichtet den Realitäten Rechnung zu tragen..." heißt in einem Bericht des Medienmagazins dwdl.de. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, ich stimme voll und ganz zu, dass mittlerweile Kinder und Jugendlich auch zu lange vor dem Flimmerkasten sitzen. Aber wäre es nicht sinnvoller Initativen zu ergreifen, die diesen Missstand dämmen? Der KiKa sollte sich lieber ab dieser Zeit an die Eltern wenden, die sich Gedanken machen sollten, ob denn wirklich der Sprössling noch fernsehen sollte.

Mit der sogenannten KiKa-Lounge hat der Kindersender eigentlich bereits gutes erreicht. Nach max. 15 Minuten wird Programmschleife schlichtweg langweilig. Wer da noch länger dranbleibt, der braucht wohl keinen langen Schlaf.

Sender, die Kinder mit aller Gewalt noch nach 21 Uhr an sich binden möchten, sind verwerflich. Als eigentlicher Fürsprecher des Kinderkanals, der zur Premiere damit warb gewaltfrei, werbefrei und frei ab 3 zu sein, kann ich den Verantwortlichen nur raten sich einmal Gedanken darüber zu machen, ob es denn WIRKLICH notwendig ist, sein Programm auszuweiten, oder ob es sich hierbei nicht einfach um ein Prestige-Projekt handelt!

Der Ausbau des Kinderfernsehens zu Zeiten, wo eigentlich keine Kinder mehr fernsehen sollten, ist Meisenscheisse! (as)