Die Harald Schmidt Show bei Sky

Auch wenn Harald Schmidt zuletzt bei Sat.1 nicht die allergrößten Quotenerfolge feierte: Er und sein Team waren immer offen für neue Dinge - offen dafür, etwas zu wagen, was sich andere Sendungen nicht trauen würden. So begrüßte Schmidt beispielsweise noch im April - kurz vor der Absetzung - das Bochumer Symphonieorchester, dessen Symphoniker Schmidt sogar selbst dirigieren durfte. Unterm Strich blieb seinerzeit eine Ausgabe, bei der die klassische Musik im Mittelpunkt stand - und Schmidt dafür rundum Lob erhielt. Nun dürfte es weitaus weniger Aufsehen erregen, wenn Schmidt ähnliche Studioaktionen veranstaltet. Immerhin würde ein klassisches Orchester wunderbar in das nun waltende Nischenprogramm bei Sky passen.


Pünktlich um 22.15 Uhr war Sky Hits HD für alle Sky-Kunden freigeschaltet - und schnell wurde klar, dass auf den ersten Blick kaum etwas verändert wurde. Nathalie Licard war weiterhin in der Anmoderation zu hören und auch Helmut Zerlett war weiterhin mit seiner Band im Studio aktiv.


Fiese Spitzen zum Senderwechsel blieben leider weitestgehend aus. Stattdessen zielte Schmidt auf den neuen Berliner Flughafen, dem kommenden Moderatorenwechsel bei "Wetten, dass..?" und weiteren Sticheleien gegenüber Thomas Gottschalk ab.


Der anfängliche Monolog hatte mit rund zwölf Minuten Dauer eine gute Länge. Danach begrüßte Schmidt seinen Sidekick der ersten Show Klaas Heufer-Umlauf. Mit ihm erörterte Schmidt die aktuellen Bücher des Verlages, bei dem Bettina Wulff demnächst eine Publikation veröffentlichen wird. Nach etwa 22 Minuten Sendezeit folgte eine kurze Werbepause - Klaas verschwand leider wieder aus dem Studio. Danach begrüßte Schmidt die Star-Gäste Helene Grimaud und Sol Gabetta. Auch dort wurde mehrfach über die klassische Musik, dem Piano und dem Cello gesprochen. Der Talk wurde professionell abgewickelt. Wer schon einmal gesehen hat, wie Stefan Raab in "TV total" seine Gäste abwimmelt, weiß einen derart hochwertigen Talk wirklich zu schätzen. Die ohnehin viel zu kurzweilige Show endete bereits gegen 22.55 Uhr und war damit fünf Minuten knapper als zunächst erwartet. Die eingesparte Zeit machte sich im Wegfall der eigentlich immer sehr beliebten Studioaktion bemerkbar - hier kann sicherlich noch etwas nachgebessert werden.


Nun bleibt abzuwarten, ob sich die Ausstrahlung der "Harald Schmidt Show" für Sky rentieren wird - genügend Medienpräsenz zum Start hatte man allemal. Vielleicht wird man sogar einige Abonnenten hinzugewinnen - oder nach Jahresende einige bestehende Sky-Kunden in das Film-Paket drängen.

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