Anna Maria Sturm

Vielleicht können Sie uns kurz erzählen, was sie dazu bewegt hat, sich der Schauspielerei hinzugeben. Hatten Sie bereits in Ihrer Kindheit den Traum Schauspielerin zu werden?


Mit 17 Jahren habe ich zum ersten Mal und dann ganz bestimmt den Wunsch geäußert, Schauspielerin zu werden. Da habe ich bei einem Kunstprojekt im Oberpfälzer Künstlerhaus Schwandorf als Schauspielerin für das Shakespeare-Stück SOMMERNACHTSTRAUM mitgewirkt. Vom ersten Tag an, als ich dort auf der Bühne stand, war ich mir da ganz sicher.


Denken Sie bitte zurück an Ihre ersten Projekte. Hatten Sie in dieser frühen Phase großes Lampenfieber? Wenn ja, wie gehen Sie heute damit um?


Das Lampenfieber hielt sich zu Beginn komischerweise in Grenzen. Ich hatte nie erdrückendes Lampenfieber. Aber immer ein bisschen und das wird nie weggehen glaube ich. Ich habe gelernt, das zu akzeptieren. Es ist außerdem auch ein schönes, aufregendes Gefühl; weil man immer überrascht wird und nie weiß, was passiert....


Welche Rollen verkörpern Sie am besten? Welche Rolle haben Sie im Laufe ihrer Karriere persönlich bis heute am meisten geliebt?


Ach, das weiß ich nicht... Ich hoffe, dass die Rollen, die ich am besten verkörpere, noch kommen werden...

Natürlich liegt mir die Kathi aus der Rosenmüller-Trilogie sehr am Herzen. Ich mag aber jede einzelne Rolle, die ich je verkörpert habe. Am allermeisten jedoch liebe ich die Alice le Blanc, wenn ich so darüber nachdenke. Ich habe diese 2011 an den Kammerspielen in dem Stück "They shoot horses, don't they" unter der Regie von Susanne Kennedy verkörpert.


Gab es auch Rollen, bei denen es zu heiklen Szenen während der Dreharbeiten kam und es deshalb ein persönliches Unbehagen ausgelöst hatte?


Bis jetzt noch nie.


Ist die Auswahl der Rolle für Sie etwas Individuelles, bzw. nehmen sie Rollen an, mit denen sie sich identifizieren können, oder nehmen sie auch mal bewusst eine Rolle an, in denen sie sich nicht wiederfinden?


Natürlich nehme ich auch bewusst gerade die Rollen an, mit denen ich mich nicht auf Anhieb identifizieren kann und die mir auf den ersten Blick sehr fern liegen. Das ist am spannendsten.


Es soll ja Schauspieler geben, die sich selbst nicht gerne im Fernsehen anschauen, da sie zu selbstkritisch mit sich umgehen. Sehen Sie sich all ihre Filme und Fernsehrollen selbst an? Ertappen Sie sich dann wohl möglich dabei, dass Sie der Meinung sind, in dieser Szene hätte ich dies oder jenes verbessern können?


Natürlich bin ich immer auch sehr kritisch zu mir selber. Ich sehe mich selber nicht gerne an. Aber ich habe gelernt, dass das sehr wichtig ist. Man muss versuchen, sich mit der größtmöglichen Distanz zu betrachten, um seine Arbeit beurteilen und verbessern zu können.


Wenn Sie die Wahl hätten eine Rolle in einem ihrer Lieblingsfilme zu verkörpern, welche Rolle wäre das und warum?


Ich würde gerne die Hauptfigur in SOMMERSAULT spielen. Ich finde den Film so poetisch und fein. Ich denke, es ist ein Geschenk, so etwas spielen zu dürfen.


In ihrem Film "Beste Chance" spielten Sie die Hauptrolle. Regisseur war an dieser Stelle Marcus H. Rosenmüller. Können Sie mir kurz beschreiben, was sie persönlich am meisten an der Arbeit von Herrn Rosenmüller schätzen?


Die spielerische Freiheit, die er einem lässt.


An welchem Film arbeiten sie derzeit?


Momentan an keinem.


Welche Projekte oder Vorhaben streben Sie in naher Zukunft an?


Erst einmal beende ich nun die Arbeit an meiner ersten CD, die diesen September raus kommen soll; dann versuche ich, mein erstes eigenes Filmprojekt auf die Beine zustellen, zu dem ich jetzt allerdings noch nichts sagen darf...


Ihre Mutter Irene Maria Sturm war Vorstandsmitglied der Bürgerinitiative Schwandorf gegen Atomanlagen. Setzten Sie sich auch aktiv für den Schutz der Umwelt ein?


Ich habe ganz klare Einstellungen und bin Mitglied in verschiedenen Vereinen, die sich für den Schutz der Natur einsetzen. Im Allgemeinen muss ich hart mit mir ins Gericht gehen, denn ich finde, ich tue viel zu wenig; gerade im Vergleich zu meiner lieben Mutter, die sich ja für die Natur und die Menschen sprichwörtlich aufgeopfert hat.


Was würden Sie ihren Enkelkindern, oder nachfolgenden Generationen bezüglich dem Umgang mit unserem Planeten Erde mit auf den Weg geben wollen?


Dass die Natur das Wichtigste ist und wir - als ein Teil von ihr - ohne sie NICHTS sind.



Foto: Stephan Vanfleteren

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