Die Reise zum Mittelpunkt der Erde

Martha Dennison, eine gutbetuchte Geschäftsfrau, ist auf der Suche nach ihrem Mann, der nach einer Expedition nicht wieder zurückgekommen ist. Der Forscher, Edward Dennison, hatte sich auf den Weg nach Alaska gemacht, einen Durchgang zu erkunden, der direkt zum Mittelpunkt der Erde führen soll. Sie engagiert den Anthropologen und Geologen Professor Jonathan Brock, der sich mit kleineren Boxkämpfen über Wasser hält und das Geld gut gebrauchen kann. Zusammen mit seinem Neffen Abel machen sie sich auf, den Durchgang zu finden, um Edward Dennison zurückzubringen. In Alaska treffen sie den gebietskundigen Russen Sergei Petkov der ihnen hilft die alte Mine zu finden, in der sich der Durchgang befinden soll. Als sie den Durchgang gefunden haben, steigen sie in eine wunderbare Welt, die abgeschlossen von der Aussenwelt, eine urzeitliche Fauna und Flora beherbergt. Dort treffen sie dann schliesslich einen Stamm Eingeborener an, bei dem, der verschollen geglaubte Ehemann zu einer Art Gottkönig erkoren wurde.


Diese recht freie Verfilmung des Jules Verne Klassikers, verzichtet im Gegensatz zu der im gleichen Jahr gedrehten Version mit Brendan Fraser, auf Action, die man eigentlich erwartet hätte. Der Film bringt einem eine Geschichte, die vielversprechend, mit einem Boxkampf im Freien, beginnt. Da sich der Professor, damit sein Geld zu verdienen scheint, ist man sich mit so einem Haudegen sicher, nun die kommenden 90 Minuten von Spannung, Action und einer guten Portion Humor berieseln zu lassen. Dieser Anschein bleibt auch gewahrt, als sich die Gruppe nach Alaska aufmacht. Dort treffen sie den trockenen und burschikosen Russen Sergei Petkov, der von Mike Dopud sehr überzeugend gespielt wird. So überzeugend, dass man den Film über auf den Moment wartet, an dem er dem Professor hinterrücks die Kehle durchschneidet und mit der blonden Frau verschwindet. Dazu kommt es aber nicht, denn nachdem man den Einstieg zum Mittelpunkt der Erde findet, bietet der Film abwechslungsreiche Szenen und Spannung steigt auf. Schade, dass die ersten Kontakte mit den urzeitlichen Flugsauriern und dem grössten Wassersaurier, dem Pilosaurier, recht kurz und auch recht plump geschrieben sind. Keiner käme auf die Idee, nach dem Betreten einer neuen, aussergewöhnlichen Welt, als erstes in dem sich darin befindenen See schwimmen zu gehen. Auch würde man nicht unbedingt seine Hand dafür ins Feuer legen, dass die Flugsaurier, die im Sinkflug auf einen zugestocht kommen, wirklich nur spielen wollen. Es sei denn man hat einen im Garten, und erste Erziehungserfolge erreicht. Sieht man davon ab ist es ganz nett anzusehen, bis dann der altbewärhte Peter Fonda, als Oberindianer auftritt und mit einer Geschichte auftaucht, die Dagobert Duck in einem Lustigen Taschenbuch, auf den Leib zugeschnitten gewesen wäre. Ab diesem Moment, verflacht der Film zu einer Anreihung von Klischees, in der der überlegene weisse Mann, den Wilden den Fortschritt näher bringt und dafür zum König ernannt wird. Natürlich fehlt auch nicht das neidische Stammesmitglied, dass in dem Neuen den Feind sieht und in den Krieg gegen ihn zieht, so dass sich die Mannschaft, schneller auf die Flucht nach draussen macht, als sie rein gebraucht haben. Überhaupt hat man das Gefühl kaum "mit dabei" gewesen zu sein. Man hat nach dem Film das Gefühl, dass man mit der Besetzung und dem Jules Verne Klassiker, mehr hätte daraus machen können.

Es ist fast schon überflüssig zu erwähnen, dass sich der vermeintliche Indianerkönig, am Ende selbst opfert, um dem Rest die Flucht zu ermöglichen. Leider war kein Cover oder Hülle zum bewerten dabei.


Wertung: 4 von 10 Punkten
Autor: pg

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