Endlich Kindgerecht! Neue Pumuckl-Fassung ab Juni in der ARD

Absolut nicht zeitgemäß waren jedoch viele inhaltliche Facetten der beliebten Pumucklgeschichten. Schließlich sind bereits 40 Jahre seit Herstellung der 1. Staffel vergangen. Die Welt ist heute eine andere und viele rückwärtsgewandte, ewiggestrige und schon fast primitiven Stereotypen und Handlungsweisen der Protagonisten sind schon lange überholt. Aus diesem Grund musste der Bayrische Rundunk in den letzten Wochen unzählige Telefonate führen und E-Mails beantworten. Sogar Protestaktionen vor dem BR-Gebäude in der Arnulfstraße in München gab es.


Grund sind unzählige Aspekte in den Pumuckl-Geschichten, die man Kindern heute nicht mehr zeigen sollte: Pumuckl trinkt leidenschaftlich gerne Bier, es wird in der Serie geraucht (Zigaretten und auch Zigarren), Eder droht Kindern Prügel an, wenn der Pumuckl nicht brav ist wird er ins "Kasterl" oder in eine Schublade gesperrt, das Frauenbild ist wie aus den 1950er Jahren, alte Damen tragen Pelz, der Fleischkonsum ist alles andere als vorbildlich und wenn der Pumuckl die "Frau Altenweger" plötzlich "Alpenneger" nennt, ist eine Ausstrahlung dieser Folgen mit guten Gewissen natürlich nicht mehr denkbar.


Trotz all dieser schrecklichen Dingen hat es die Serie geschafft, im Bayrischen Rundfunk bisher überaus erfolgreich zu laufen. Die Folge davon ist, dass die ARD Interesse gezeigt hat, die Serie ebenfalls im Hauptprogramm zeigen zu wollen. Und das in einer neuen familienfreundlichen Fassung. Ab Juni zeigt die ARD jeweils Freitags um 17.30 Uhr eine Folge "Meister Eder und sein Pumuckl", die jedoch nicht mehr lange 25 Minuten, sondern angenehme 15 Minuten Laufzeit haben werden. Szenen, die nicht mehr zeitgemäß sind, wurden herausgeschnitten oder digital überarbeitet. So trinkt der Meister Eder und auch sein Pumuckl kein Bier mehr, sondern als neues Lieblingsgetränk einen Orange-Curuma-Saft aus einem Regenbogen-Maßkrug.


Für das Jahr 2022 ist außerdem eine komplett neue Serie geplant. "Die Ederin und ihr Pumuckl" mit Monika Gruber in der Hauptrolle. Die Serie spielt wieder in der altbekannten Werkstatt, die digital rekonstruiert wurde. Den Putzmann von Frau Eder, Herr Eichinger, wird Andreas Giebel verkörpern. Die neue Serie wird auf Dauer die alten Geschichten im Hauptprogramm ersetzen und es wird mit großer Sorgfalt ein rücksichtsvolles Drehbuch-Team ausgewählt, um die Fehler der alten Serie nicht mehr zu wiederholen.

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