Everlasting Hate

Ein junges Pärchen, welches aus einer korpulenten, nervigen und egoistischen Frau und einen sehr netten, dünnen und sympathischen jungen Mann besteht. Ein weiteres Pärchen, diesmal zwei junge Männer, Proleten und Auftragskiller. Sowie ein langhaariger junger Mann mit starken Stimmungsschwankungen, psychischen Problemen und einem Gedächtnisverlust - das sind die Hauptpersonen im neuen Independent Film von den Konstanzer Filmemachern Philip Polcar und Ulrich Hafen. "Everlasting Hate" heißt er und ist ein Splatterfilm einerseits, ein Horror-Thriller andererseits. Denn der Splatter spielt hier nicht die Hauptrolle. Im Vordergrund steht mehr eine überaus durchdachte und unterhaltsame Story. Der Film beginnt harmlos. Es werden die einzelnen Personen dem Zuschauer näher gebracht. Was tun sie? Wo kommen sie her? Sind sie eher gut oder böse? Eines haben sie jedenfalls alle gemeinsam: Sie treffen sich alle durch einen unglücklichen Umstand in einem verlassenen Haus, welches wohl als Pension genutzt wird, und müssen dort so gut es geht zusammenarbeiten, da sie sonst allesamt verloren sind. Denn etwas Mysteriöses ist im Gange. Im Wald, in dem die Pension steht, sind schon Zombieähnliche Kreaturen erschienen, die dafür sorgten, daß man in die Pension flüchtete. Doch dort ist es ebenso unheimlich. Es scheint als läge so etwas wie ein Fluch auf dem Gebäude. Um so erschreckender ist es zu merken, daß dieser Fluch etwas mit jeden einzelnen dieser fünf Personen zu tun hat... es beginnt ein Rätselraten, nicht nur für die Protagonisten des Filmes, sondern gerade auch für die Zuschauer.


"Everlasting Hate" ist deshalb etwas besonderes, weil er besser ist als die meisten Independent- und Hochschulfilme. Er hat eine durchdachte, ausgereifte Story, die nicht leicht zu verstehen ist - aber das macht den Reiz des Filmes auch irgendwo aus. Man sieht zwar an den Aufnahmen und an den Leistungen der Darsteller, daß es sich um ein Low-Budged Film handelt - was auch wieder einen eigenen Reiz zu verbuchen hat - aber die Komplexität, die Eigenheiten und die Details des Filmes machen ihn besser als artverwandte Werke. Die Grundsituation - verschiedene Charakteren in einer Extremsituation mit eingeschränkten Handlungsmöglichkeiten - war zwar schon oft da, wurde aber sehr reizvoll neu umgesetzt. Die Vorgeschichte, die einen Episodenfilm gleicht, ist zwar zu Beginn etwas verwirrend, aber auch mutig und sehr interessant umgesetzt. Kurz: Ein außergewöhnlicher Film, der nur bedingt in das Splatter-Genre paßt. Deshalb sollten ihn nicht nur Horror- und Independentfans anschauen.


Wertung: 6 von 10 Punkten
Autor: Sebastian Kuboth

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