Gruselserie - Folge 5: Dracula – Tod im All

Die Besatzung des Raumschiffs Xeron 4 stößt bei der Erkundung eines unbewohnten Planeten auf ein seltsames Relikt aus vergangenen Zeiten: Ein verketteter Sarg, von Menschenhand geschaffen! Bei der Bergung des antiken Fundes entdeckt die Mannschaft ein blutiges Geheimnis...


Die ursprüngliche Gruselserie war vor allem dadurch berühmt, dass sie eine gehörige Portion Trash (Riesen-Ameisen, Mörder-Mumien, Horror-Monster) mit klassischen Spuk-Momenten und spitzen Wortgefecht-Dialogen gemischt hat. Auf diesen Zug versucht André Minninger, der die bisherigen Bücher der Neuauflage verfasst hat, aufzuspringen. Das gelingt ihm meiner Ansicht nach nur bedingt. War ich bei der Besprechung des ersten Teils „Polterabend – Nacht des Entsetzens“ noch aufgrund meiner überschwänglichen Begeisterung, dass das Label „Europa“ sich an die Wiedergeburt des Kult-Formats herantraut und ein überzeugendes Artwork sowie die wunderbaren Sprecher von früher präsentiert, voll des Lobes, so störten mich die handwerklichen Schwächen in den weiteren Episoden immer mehr. Die Skripte sind für mein Empfinden einfach zu schnarchig. Immerhin ist in Folge 5 „Dracula – Tod im All“ eine Steigerung zu erkennen. Das rettet das neuste Hörspiel allerdings auch nicht vor dem Prädikat „durchschnittlich“.


Zum einen liegt dies an den durchwachsenen Sprecherleistungen:


Neben Merete Brettschneider als Stelle Dupont sind Christian Brückner als Erzähler und Udo Schenk als Dracula die wohl bekanntesten Schauspieler, die ins Studio Körting geladen worden. Wenngleich mich Brettschneider und Brückner in anderen Produktionen bereits mehr überzeugt haben, so ist es vor allem Schenk (zuvor als Erzähler in der neuen Gruselserie eingesetzt - warum der Wechsel?), dessen Interpretation des Königs der Blutsauger mir nicht gefällt. Das liegt an der Kombination witzig gemeinter Absurd-Sätze („Die Bar ist eröffnet!“) mit einem gnadenlosen Chargieren.


Der weitere Grund dafür, dass mich „Dracula – Tod im All“ nach einem überzeugenden ersten Drittel langweilt, ist der völlig uninteressante Verlauf der Geschichte, sodass ich mich einmal mehr frage, warum André Minninger bei „Europa“ solch einen Stand hat, dass seine Vorlagen scheinbar alle kritiklos abgenickt werden.


Dennoch wünsche ich mir, dass es mit der Gruselserie weitergeht. Dann aber mit anderen Autoren.


Wertung: 6 von 10 Punkten
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