Stephan Boeder

Prof. Stephan Boeder wird vielen Menschen möglicherweise kein Begriff sein, allerdings hat der Graphiker und spätere Professor für elektronische Bildgestaltung und TV-Design durch sein langjähriges Wirken das Erscheinungsbild des deutschen Fernsehens im hohen Maße geprägt. Boeder wurde 1937 in Köln geboren und absolvierte neben einer Ausbildung zum Graphiker ein Studium der freien Malerei an den Kölner Werkschulen. Zunächst erfolgte ein Bühnenbildvolontariat an den Kölner Bühnen. Seine Karriere als TV-Designer begann 1959, als er zur Graphischen Abteilung des Westdeutschen Rundfunks kam. Neben der Gestaltung zahlreicher Programmtafeln, Logos und Animationen für das Fernsehprogramm war Boeder auch für die Entwicklung der blauen ARD-Spirale als Senderlogo verantwortlich. 1984 übernahm Boeder die Leitung der Abteilung ARD-Design und sollte in diesem Jahr das TV-Design in Deutschland revolutionieren. Damals wurde die ARD-Eins als Senderlogo entwickelt und somit auch die Computeranimation im Fernsehen als Gestaltungsmöglichkeit salonfähig gemacht. Ebenso wurde die Idee eines Corporate Design bei der ARD durchgesetzt. Noch bis 1996 war Boeder für das graphische Erscheinungsbild des Ersten Deutschen Fernsehens verantwortlich.


Christian Bönisch führte im Dezember 2010 in Köln ein äußerst umfangreiches Gespräch mit Prof. Stephan Boeder über sein Wirken als TV-Designer. In dem rund zwei Stunden umfassenden Interview gewährt Boeder detaillierte Einblicke in die Entstehung des TV-Designs und deren Möglichkeiten und Schwierigkeiten sowie in die technische und inhaltliche Entwicklung von den 1950er Jahren bis heute. Eine besondere Rolle spielen dabei die Senderlogos der ARD und des WDR, darüber hinaus erfährt man aber auch etwas über die Entstehung des Tatort-Intros.


Wir bedanken uns sehr herzlich bei Prof. Stephan Boeder für seine umfangreiche Auskunft und für die Erlaubnis, seine Werke abbilden zu dürfen.


Das Video mit dem kompletten Gespräch aus dem Jahr 2010 wurde 2011 für TV-Kult.com produziert, aktuell wird es von den Kollegen von "Generation Testbild" auf YouTube präsentiert:


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