Als in den 80er und 90er Jahren viele neue Spielgenres den Markt eroberten, waren gerade hierzulande die Wirtschaftssimulationen sehr beliebt. Auch ich habe sehr früh Gefallen an dieser Art von Video- bzw. Computerspiel gefunden. Weil ich für meine Konsolen so ein Spiel leider nicht besessen habe, musste ich auf den PC ausweichen. Dort spielte ich Nächtelang "Sim City 2000", ein Simulationsspiel mit dem Ziel eine Großstadt zu errichten. Aber auch "Theme Park" konnte mich in seinen Bann ziehen. Hierbei handelt es sich um eine Freizeitpark-Simulation. Als ich mir vor knapp zehn Jahren ein Super Nintendo zulegte, war "Theme Park" für mich eines der Pflichtspiele, die ich unbedingt besitzen musste.


Das Prinzip des Spieles ist sehr einfach. Man ist der Besitzer eines Vergnügungsparks, den man erst einmal aufbauen muss. Man kauft also eine freie Fläche und hat anschließend ein gewisses Budget um damit seinen Park aufzubauen. Man kann Wege gestalten, bis zu 40 Attraktionen bauen, Angestellte engagieren und kleine Geschäfte eröffnen, wie zum Beispiel eine Frittenbude, ein Cafè oder eine Schießbude. Zu Beginn hat man nur wenige von diesen Dingen zur Auswahl. Um im Laufe des Spiels neue Attraktionen und Besonderheiten freizuspielen, muss man ein gewisses Budget in die Forschung stecken.


Natürlich ist es das Ziel, den Park für die Besucher so attraktiv wie möglich zu gestalten. Man braucht also soviel Attraktionen wie möglich, die von Mechaniker ab und zu gewartet werden müssen, außerdem wollen die Besucher von Komikern unterhalten werden und auch ein Straßenkehrer wird gebraucht, der die Wege sauber hält. Die Besucher haben allesamt eigene Interessen und sind zum Teil sehr anspruchsvoll, von daher hat man als Besitzer des Parks immer alle Hände voll zu tun, den Park so zu generieren, dass die Besucher in großen Umfang angereist kommen und mit dem zufrieden sind, was sie geboten bekommen.


Die Finanzen sind dabei natürlich das größte Problem. Wenn man nicht gerade Cheats zur Hand nimmt, ist es selbst auf der leichten Spielstufe eine Herausforderung, den Park so zu gestalten, dass er Profite abwirft. Wenn man dann mal soweit ist, dass der Park gut läuft, hat man die Möglichkeit für bestimmte Summen, eine neue Fläche für ein neues Projekt zu kaufen. Dort fängt man wieder von vorne an und darf sein wirtschaftliches und organisatorisches Können ein weiteres Mal unter Beweis stellen.


"Theme Park" ist ein wirklich tolles Spiel, das einen hohen Suchtfaktor hat, aber auch viel Frust hervorrufen kann, wenn man auf redliche Art und Weise voran kommen möchte und man unzählige Runden benötigt, um die Finanzen einigermaßen in den Griff zu kommen. Wenn man es dann mal weit gebracht hat, macht es erst einmal eine Menge Spaß, sich auszutoben. Jedoch macht sich dann allmählich Langeweile breit, was die Folge hat, dass das Interesse an dem Spiel immer mehr schwindet.


Wenn man "Theme Park" auf dem Super Nintendo spielt und es vorher nur als PC-Version kannte, wird man ein wenig enttäuscht sein. Die Grafik auf dem Super Nintendo ist leider sehr einfach, was jedoch nicht so sehr stört. Viel nerviger ist die Steuerung, die auf dem Controller des Super Nintendos deutlich schwieriger und komplizierter ausfällt als auf dem PC. Nach einer Weile hat man sich natürlich dran gewöhnt und kommt dann gut zurecht, ein fader Beigeschmack bleibt aber trotzdem.


Gerade die Tatsache, dass "Theme Park" auf kurz oder lang entweder Frust oder Langeweile hervorruft, mindert die Gesamtwertung deutlich. Trotzdem handelt es sich hier um einen Wirtschaftssimulatoren-Klassiker, der Maßstäbe gesetzt hat und auch heute noch in gewissem Rahmen viel Spaß bereiten kann.


Autor: Sebastian Kuboth

Wertung: 6 von 10 Punkten


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