Beiträge von Dorset

    Vielen Dank für den interessanten Hinweis zu dem Gespräch mit der damaligen KInderdarstellerin. Somit wissen wir zumindest was aus ihr geworden ist, wie sie heute heisst und ggf. ist sie mal wieder "greifbar" damit man ihr mal weitere Fragen stellen kann. Sie ist schließlich Zeitzeuge und hat auch mit Bayrhammer persönlich zu tun gehabt.

    Ich bin bisher davon ausgegangen, dass hier bekannt war, wer sie ist, aber schön, dass ich hier helfen konnte :) Sie scheint auch so eine sehr sympathische Person zu sein, jedenfalls ist sie wohl ein sehr sozial eingestellter Mensch. Vielleicht konnte ihr Gustl Bayrhammer ein klein wenig mitgeben während der Dreharbeiten, wobei ich eher nicht glaube, dass man viel Zeit hatte, denn es waren ja nur wenige Szenen im Film mit den beiden damaligen Kindern. Aber wäre schön, wenn sich da vielleicht mal mehr aus dem Nähkästchen plaudern würde und man sie in Zukunft vielleicht speziell dazu befragen könnte.

    Shairaptor Ich denke, dass sie in ihrer Erinnerung was durcheinander gebracht hat und vielleicht auch nicht wusste/weiß, dass es danach noch Pumuckl Filme und Serien gab. Vielleicht wollte sie auch nur sagen, dass es der letzte Pumuckl mit Gustl Bayrhammer war, aber sie drückte sich falsch aus. Ich finde es ein wenig schade, dass im Interview nicht intensiver auf diesen Dreh eingegangen wurde.

    Specht ok cool :) Aber ist doch toll oder? So ein großes Pumuckl Plakat in der Stadt.. um den Pumuckl bekannt zu halten bzw wieder zu machen also für die neue junge Generation und so.


    Ja , den Blauen Klabauter Film finde ich auch den Verbindungsfilm zur "3. Staffel" und Odessi ist ein toller Charakter, charismatisch weil Towje Kleiner eben ein toller Schauspieler war/ist.

    Towje Kleiner war ein super sympathischer Mensch und ein ebenso toller Schauspieler. Sein Gastauftritt in der zweiten Pumuckl-Staffel (Pumuckl geht ans Telefon) war von ihm super gespielt. Es ist wirklich schade und traurig, dass so viele tolle Menschen und Schauspieler so früh von uns gehen mussten. Erinnerst du dich und die@anderen an die Geschwister, die in "Pumuckl und der blaue Klabauter" Meister Eder in der Werkstatt besuchen? Das Mädchen heißt Petra Kamenar, damals Petra Benovsky. Ich wusste bis jetzt nicht, dass sie Slowakin ist! Sie ist wohl mit ihrer Familie Ende der 80er aus der damaligen Tschechoslowakei nach Österreich geflohen, dann nach Kanada übergesiedelt, ein Jahr später aber wieder nach Österreich zurückgekehrt.


    In diesem Interview erwähnte sie kurz, wie sie zu der Rolle in dem letzten Film mit Gustl Bayrhammer kam (ab der Frage "Ausbruch in eine andere Welt oder Zufall?"):


    https://www.ooom.com/digital/t…lucht-aus-der-slowakei/2/

    Shairaptor


    Oh, oh, ich glaube, die Folgen auf YouTube werden recht schnell wieder weg sein, wenn nicht sogar der ganze Kanal gesperrt wird. Das sind immerhin ALLE Folgen der Serie und das auch noch in HD! Ich wundere mich immer wieder, wie so was auf YouTube gelangen kann. Derjenige, der das hochlädt, wird sich aber wohl oder übel noch mit einer Unterlassungs- oder Urheberklage herumschlagen dürfen, wenn er nicht ganz spitzfindig ist und sich seine Spur nicht zurückverfolgen lässt.

    Ich wäre auch so gerne bei den Dreharbeiten dabei gewesen! Echt schade, dass es da keine Dokumentation darüber gibt, die würde ich mir zu gerne ansehen. Kurios finde ich es übrigens, dass Hans Clarin eigentlich mit einer der Hauptdarsteller war, er aber dennoch nie bei den Drehs anwesend war. Ich denke mal, man hat ihn dort nicht wirklich gebraucht, da er dem Pumuckl ja nur die Stimme lieh. Darum übernahm ja König am Set die Rolle des Pumuckls und sprach ihn vor Ort direkt ein, damit Bayrhammer sich daran orientieren und damit arbeiten konnte. Clarin war damals wahrscheinlich ohnehin gut ausgebucht und hätte kaum Zeit gehabt, um direkt dabei zu sein. Er war ja damals oft in vielen, vielen Shows und Serien zu sehen, daher denke ich mal, war sein Terminkalender übervoll. König muss einen sehr interessanten Humor haben, denn ich finde es absolut genial, was er sich da für Wortspiele hat einfallen lassen. In einem kleine Ausschnitt vom Dreh ist ja auch zu sehen und zu hören (in der Tierpark-Folge), wie König da den Pumuckl spricht und ich muss sagen, wenn man Clarin nicht gehabt hätte, hätte man immer noch König gehabt, der mindestens genauso gut klang wie Clarin.

    Ich finde außerdem, dass Bayrhammer damals eine absolute Meisterleistung vollbrachte. Er musste mit einer Figur bzw. einem Filmpartner arbeiten, der nicht existent war. Er musste mit seiner Fantasie spielen und das schaffen wirklich nur die ganz großen Darsteller. Wenn Pumuckl aus den USA stammen würde, hätte er - meiner Meinung nach- einen Oscar verdient gehabt!


    Ich frage mich auch, ob es solche urigen Kneipen heutzutage noch gibt. Ich selbst habe so ein Etablissement nie besucht. In München müsste es aber noch solche Schuppen geben, wobei mir diese damals, als ich noch in München wohnte, nicht auffielen, weil ich zu dem Zeitpunkt (leider) generell noch nicht so auf meine Umgebung geachtet habe. Was mir aber als Erwachsener anders vorkommt: Wenn bei Pumuckl Bier getrunken wird, bekomme ich immer Lust, auch an diesem Stammtisch zu sitzen und eine Halbe Helles zu trinken :-))

    Echt findest Du die folge so schlecht? Ich finde sie gut, ist doch witzig, ich schaue sie gerne. Die Figur die Beatrice Richter spielt ist etwas wuschig, sonderbar, verpeilt, aber das sind ja viele der Nebenfiguren, z.B. der sonderbare Mann, der ein komisches KOnstrukt für seinen Hund und Katze möchte, wo sie in Löcher rein und rausspringen :D Oder der Perfressor, äh Professor, der den Eder stellenweise gar nicht anguckt, weil er eben ein zerstreuter Professor ist :D Einfach genial gemacht und lustig! Sowas muss wieder ins Fernsehen kommen!!! und nix mit P.C. verstelltem realitysoapmist und megaschlechten Amateur-Schauspielern. Man könnte echt schreien so schlecht ist das fernsehen, warum haben wir das zugelassen, da muss doch ein Sturm der Entrüstung (neu"deutsch: Shitstorm) aufkommen und die Sendeanstalten täglich mit hunderten oder tausenden wütenden Emails bombabiert werden. Werden sie vermutlich auch, nur wird das wie so oft komplett igonriert ! Bis der Michel mal wirklich wütend wird und aufsteht und die Züstände im TV ändert! ;)


    Interessant dass Du die WB-Folge geschaut hast. Die schaue ich nur selten wenn überhaupt an. Lieber die ersten Folgen schauen, gleich am Anfang auf dem Bauernhof, so romantisch! Und gigantisch gut gespielt von allen Schauspielern! Auch die Tiere sind süss , und das alte Mercedes Auto, wunderbare Atmosphäre einfach!


    Was ich gar nicht gerne schaue ist: Der Krach/ und seine Folgen, weil einfach so ein Streit dauernd in der Luft ist. Und die Feuerfolge, da es traurig ist dass da die Werkstatt abgefackelt wurde, also real, weil sie ja dann im Anschluss direkt abgerissen wurde, da wird man ganz sentimental. Weinen tu ich da nicht.... schon eher bei den Melodien die gespielt werden z.B. wenn Pumuckl aus der Drechserei kommt und Eder ihn tröstet dass es doch keinen anderen Kobold gibt, diese Melodie ist zu tränen rührend.. einfach toll gemacht von Fritz Muschler dem Komponisten! :)

    Die Folge ist jetzt nicht unterirdisch, aber ich finde sie irgendwie belanglos. Eigentlich schade, dass das die vorletzte Folge ist. Beatrice Richter finde ich eigentlich sehr sympathisch und echt witzig (vor allem damals zusammen mit Dieter Krebs!), aber beim Pumuckl finde ich sie irgendwie deplatziert. Ich kann nicht mal genau sagen, warum ich das so empfinde.

    Die Feuerfolge und das mit dem großen Krach finde ich jetzt eigentlich ganz amüsant, vor allem werden hier auch mal ernsthafte Konflikte thematisiert. Man muss es auch so sehen, dass diese Folgen einen gewissen Erziehungswert haben, um Kindern mitzuteilen, dass Lügen, Stehlen und Rumzündeln keine feinen Sachen sind, nein nein! :-)) Ich glaube ebenfalls, dass Gustl Bayrhammer auch im realen Leben so heftig reagiert hätte, wenn ihn jemand, der er eigentlich gut leiden konnte, belog oder ihm etwas unwissend in die Schuhe schieben wollte. Ich finde Bayrhammers gespielten Ausraster auch so genial, weil er so authentisch rüberkommt. Ich frage mich, bei wie vielen dieser gespielten Ausraster er vom Filmteam bewusst "provoziert" wurde...? Ulrich König ließ ja mal so was in die Richtung anmerken, dass er auch mal unangenehm werden konnte, wenn ihm was nicht passte und ihn irgendwelche komischen Ideen vom Filmteam nervten und er dann einfach das Set verließ, um mal um den Block zu gehen, bis er wieder abgekühlt ist.


    Zu WB: Mir tun die späteren Folgen ab Ende der 80er/Anfang der 90er einfach nur weh, weil sein körperlicher Verfall auch so gut zu erkennen ist. So schmal ist er zu dem Zeitpunkt gewesen. Ein paar Jahre zuvor noch in Saft und Kraft und Ende der 80er sah er fast aus, wie eine andere Person. Tragisch finde ich auch, dass er das Rauchen aufgab, es aber nicht mehr half. Er rauchte ja auf Kette, wenn die Angaben von Zeitzeugen stimmen. Wahrscheinlich kam das viel zu spät.

    Shairaptor, zufälligerweise habe ich mir vorhin noch genaue die besagte WB-Folge angeschaut. Ich bin richtig sentimental und traurig geworden und musste tief durchatmen, als ich die Szene von Bayrhammer mit dem Jungen am See sah. Das wirkt wie ein Abschied für immer. Und wie er dann einsam zurück in Richtung See auf dem Steg geht und sich nochmal umdreht, das wirkt wie ein letzter Rückblick auf sein Leben und auf uns Zuschauer. Ich bin echt hart im Nehmen, aber selbst hier kommen mir die Tränen, aber dafür schäme ich mich nicht, warum auch? Es waren ja offenbar sogar die letzten Szenen, die mit ihm gedreht wurden (Anmerkung. Eigentlich dachte ich bisher immer, dass der letzte Dreh mit ihm für "Pumuckl und der blaue Klabauter" war) und besonders sein melancholischer Blick, seine Art zu sprechen und einfach generell zu sehen, wie sehr Bayrhammer zu dem Zeitpunkt bereits gesundheitlich litt, tut mir in der Seele weh! Man sieht ihm in seinen letzten Rollen richtig an, wie anstrengend das alles für ihn gewesen sein musste und wie schwer er es teilweise beim Sprechen/Reden hatte, das hört man richtig an seiner Atmung. Bayrhammer wirkte kurz vor seinem Tod nicht wie Anfang 70, sondern eher wie 85 und das tut echt weh. Vielleicht lag es an seinem in früheren Jahren ungesunden Lebensstil, oder es war Veranlagung. Egal, was der Grund war, er starb viel zu früh! Zu gerne hätte ich mich mit ihm unterhalten. Seine Enkel konnten sich glücklich schätzen, so einen wunderbaren Menschen als Großvater gehabt zu haben.


    Das mit der Realität triffst du voll und ganz! Niemand quatscht so bescheuert im wahren Leben, wie es einem diese idiotischen RTL2-Reality-Dokus vermitteln. Genauso wenig aber auch die ganzen amerikanischen Dokus mit den Pfandleihhäusern. Ganz übel ist hier das Pfandhaus Detroit - da geht es furchtbar vulgär zu, aber das ist sowieso alles gescrippted, allerdings megamäßig schlecht.

    So, wie es bei Pumuckl zuging, das war und ist die Realität. Darum wirkt in Pumuckl alles authentisch. Jede Rolle ist gefühlt perfekt besetzt mit erstklassigen Schauspielern. Nur eine Rolle passt mir nicht so ganz, und zwar Beatrice Richter in der vorletzten Folge (Folge 51) der Serie. Ich finde sie da etwas nervig und auch sonst finde ich diese Folge eher unpassend. Für mich vielleicht sogar die schlechteste Folge der Pumuckl-Reihe.

    Pumuckl wieder in der Schule!

    Ab 12:00 - Einfach Vorstellen, dann kommt es an "Pumuckl in der Schule" verdammt nah ran! <3:love::S:D:thumbup:


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    Das Buch kenne ich noch aus der Grundschule. Ich habe es geliebt! Das ist auch in den 80ern gewesen. Ach, wie die Zeit vergeht...


    Was mir noch einfällt: Ich finde es sehr schade, dass es diese Pumuckl-Kurz-Spots von Ende der 70er nicht auf DVD oder Blue-ray gibt. Wenn ich mich recht erinnere, meine ich hier im Thread gelesen zu haben, dass es wohl um die 200 Kurzfilme geben soll? Man hätte das locker in die DVD der 1. Pumuckl-Staffel integrieren können. Blöd finde ich auch, dass man bis heute die 2. Staffel nicht in physischer Form bekommen kann, weil es ja diese seltsamen Rechtsstreitigkeiten gab/gibt. Bei Amazon Prime kann man sich die beiden Staffeln ansehen, okay. Trotzdem hätte ich die gerne auch als DVD- oder Blue-ray-Version. Ich frage mich bis heute, welchen Grund es dafür gab und gibt, ausgerechnet die 2. Staffel nicht zu veröffentlichen. Anscheinend soll das Bayrhammer ja irgendwie testamentarisch so verfügt haben.


    Was mir noch zum Fernsehen im Vergleich zu früher einfällt: Ich habe bis circa 2005 noch öfter TV geschaut, aber ab dann war das Internet für mich maßgebend. Spätestens seit ich eine schnelle Leitung habe, also 2003 (damals noch ISDN), beziehe ich fast alles übers Netz. Die große TV-Zeit ging für mich allerdings schon wesentlich früher zu Ende. Das müsste irgendwann Mitte/Ende der 90er gewesen sein. Ich glaube, beim Fernsehfriedhof habe ich mal was Interessantes dazu gelesen. Offenbar erreichte das Fernsehen im Jahr 1995 seinen absoluten Zenit mit den damaligen Übertragungen der Boxkämpfe von Henry Maske und Axel Schulz. Da waren wohl bis zu 20 Millionen Menschen vor dem Fernseher zu finden.


    Hier ist der Artikel und im Abschnitt "Das Privatfernsehen frisst sich auf" wird es interessant:


    http://www.quotenmeter.de/n/84…enit-des-privatfernsehens


    Ich habe übrigens mal was unter dem Nachruf für Gustl Bayrhammer bei YouTube hinterlassen. DIe Dokumentation ist von 2002 und wirklich schön gemacht und wirkt auch sehr nachdenklich. Mein Kommentar zu dem Video war:


    Am Ende dieser Doku werde ich ganz sentimental und traurig, als sich Bayrhammer auf die Bank setzt (Anmerkung: Szene aus der Folge "Die Doppelgänger" Weißblaue Geschichten, 1992) und entspannt in Richtung Tal und Himmel blickt. Demnächst jährt sich sein Todestag schon zum 26. Mal - wie viel Zeit schon vergangen ist... :( Da wird mir bewusst, wie vergänglich alles ist und dass es solche tollen Schauspieler, Menschen und Charakterköpfe heutzutage gar nicht mehr gibt. Ich hätte Gustl Bayrhammer so gerne noch weitere 20 Lebens- und Schauspielerjahre gegönnt. Ich werde ihn nie vergessen! :(




    Damals lockte das Fernsehen ja noch viele Millionen Zuschauer an, was so heute ja nicht mehr denkbar ist. Man denke nur an "Wetten, dass...?", "Verstehen Sie Spaß?", "Die Schwarzwaldklinik" und und und... All diese Shows und Serien waren Straßenfeger und lockten durchaus bis zu 15 Millionen Menschen, wenn nicht sogar mehr, vor dem Bildschirm. Interessant wäre halt in Erfahrung zu bringen, wie viele Zuschauer eine für damalige Verhältnisse sehr aufwändige und bis dato einzigartige Kinder-/Jugendserie hatte. War das auch im Millionenbereich, oder eher weniger?


    Weitere Frage: Wann wurde denn nun die abgerissene Werkstatt, also das ehemalige Kutscher- und Bedienstetenhaus, erbaut? Bei Wikipedia steht 1908. Dieselbe Jahreszahl ist auch in anderen Quellen zu finden. Wieder andere Quellen berichten allerdings vom Jahr 1898. Was stimmt denn jetzt?

    Puh... Auf der Luftaufnahme ist kaum was zu erkennen. Das Werkstattgebäude ist zu erahnen, ebenso die Kriegsruine dahinter, die vor dem mächtigen Altbau der Versicherungskammer an der Sternstraße steht. Unten ist schon der Neubau der Versicherungskammer zu sehen, der wohl etwa Mitte bis Ende der 70er erbaut sein müsste. Wann wurde das Foto ungefähr aufgenommen? Vor Beginn der Dreharbeiten? Der Bildqualität nach zu urteilen, scheint das aber kein normales Foto zu sein, sondern eher ein Standbild einer Videoaufnahme eines Überflugs Münchens.

    Vom Treppenhaus aus gabs auch eine Tür direkt in das 1. Stockwerk der Remise, die auch zugemauert wurde nach dem Remisen-Abriss. Selbst die Dachböden waren miteinander direkt verbunden.

    Gibt es irgendwo Fotos aus der Zeit, als die Remise noch stand? Man findet generell ziemlich wenig zu dem Haus, aber man muss ja vor und während der Dreharbeiten vieles dokumentiert haben, daher muss es noch in irgendeinem Archiv fotografische Zeugnisse geben, oder?

    Bzgl. Absatz 1: Soweit ich weiss hätte man das Gebäude nicht mehr retten können so wie es war. Wahrscheinlich wärs schon möglich gewesen, aber der Kostenaufwand wäre wohl nicht mehr vertretbar gewesen. Außerdem gabs keinen Denkmalschutz drauf und der Besitzer (Versicherungskammer) hatte keinerlei Interesse am Erhalt.

    Das was Du im Absatz 2 meinst ist glaube ich der Übergang zur bereits abgerissenen Remise, was so "bröckelig" aussieht. Also da fehlte halt schon was. Wenn Du was anderes meinst wäre ggf. eine Folge mit Zeitangabe interessant, dann schau ich mal.


    Bei der Pumucklhomepage hat sich mal jemand gemeldet, der gehofft hat über die Stadt München an die Originalpläne des Hauses zu kommen, weil er selbst ein Haus bauen wollte und das als Vorlage nehmen wollte. Ob was draus geworden ist weiss ich nicht (wohl eher nicht).

    Gibt es das Pumuckl-Forum eigentlich noch? Letztens habe ich mal auf die Webseite geschaut, aber dort steht nirgends was geschrieben.


    In der Folge "Das Spiel mit dem Feuer" bei Minute 17:47, während die Feuerwehrmänner die Leiter hochsteigen, sieht man ganz links oben die Backsteine hervorgucken. Ich weiß nicht, ob das schon was mit dem Abriss zu tun hatte, oder ob das einfach nur der bereits sehr schlechten Bausubstanz geschuldet ist.


    Was mich noch an besagter Folge irritiert, ist das Ende. Meister Eder kommt völlig konsterniert in die Küche, spricht völlig ungläubig und mit den Nerven fertig mit Pumuckl, der ihm sagt "Sind wir jetzt geschiedene Leute?", worauf Eder mit einem enttäuscht und zugleich ernst klingendem "Ja" antwortet.

    Pumuckl fragt dann weiter, wohin er denn jetzt gehen solle, und Eder antwortet nur, dass ihm das egal sei und er machen solle, was er will. In der nächsten Folge ist dann plötzlich nichts mehr davon zu hören, dabei hat Eder den Pumuckl für weit weniger Schlimmes mal aus dem Haus geworfen (Folge: Der große Krach). Das Ende wirkt auf mich so unfertig und es gibt keine Fortsetzung davon. In der ersten Staffel hat man das ja bei dem großen Krach noch so gemacht, aber hier hat man einfach nur ein offenes Ende, auf das in der nächsten Folge nicht mehr eingegangen wird. Ich verstehe das irgendwie nicht.

    Was die Werkstatt angeht kann man aus der Sicht der Versicherungskammer den Abriss nachvollziehen:

    - Günstiger (bau mal unter ein Häuschen eine Tiefgarage drunter ohne großen Aufwand und ohne das Häuschen zu beschädigen - Stichwort Köln)
    - Keinen Zweck
    - Und potentieller Pilgerort zumal man Vermieter von X Wohnungen ist die um das Werkstatt-Gebäude drum herum sind [Wobei ich nicht weiss ob das mit dem Pilgerort damals schon so klar war - aber wahrscheinlich schon, spätestens nach der Ausstrahlung der 1. Staffel war das ja DIE Serie in den 80ern]


    Ich weiss nicht wann genau das Kutscherhäuschen abgerissen wurde. Ich glaube Herr König hatte erzählt dass das weg kam als die tote Person aus der Werkstatt rausgeholt wurde. Und als man dann Fenstern und Türen zugemauert hat. Das Gebäude war damals ein klarer Fall für den Abriss, ich weiss auch nicht ob es vor der Pumucklserie sonderlich viele Stimmen gab die sich gegen den Abriss stark gemacht haben. Eher nicht. Soweit ich weiss war das Gebäude auch teilweise einsturzgefährdet - ggf. wars mit der Remise ähnlich. Außerdem kann ich mir vorstellen dass es viel komplizierter war die Remise abzuschotten gegen Personen die in die Gebäude einsteigen als es bei der Werkstatt der Fall war.
    Achja: Soweit ich weiss hätte man die Werkstatt so oder so abreissen müssen aufgrund der schlechten Erhaltung. Wenn da ein Denkmalschutz druaf gekommen wäre, hätte man sie dann wieder neu aufbauen müssen.

    Das stimmt natürlich. Aber so wie es auf mich immer wirkt, war wohl allgemein die Stimmung so, dass die Serie mit Staffel 2 beendet ist und der Werkstatt-Abriss war wohl auch ein Symbol dafür. Gerade weil Bayhammer nicht mehr wollte (so sagt es zumindest Herr König), auf den war man maßgeblich angewiesen (deswegen war Bayrhammer im "Blauen Klabauter" auch nur noch eine Nebenerscheinung und Pumuckl geht allein aufs Schiff). Die Serie war auch überaus teuer und schon Staffel 2 sollte eigentlich nicht mehr finanziert werden vom BR.

    Wie ich das mitgekriegt habe, war das Haus wohl von oben bis unten mit Schimmel befallen. Die Frage ist, wie teuer eine Renovierung/Restaurierung geworden wäre. Vor Beginn der 2. Staffel hat man ja offenbar 250.000 DM in eine notdürftige Renovierung gesteckt, um wenigstens noch die 2. Staffel abdrehen zu können. Wenn dafür schon eine Viertelmillion draufging, dann wären richtige Instandhaltungsarbeiten wohl im Bereich von etwa 1.000.000 DM zu verorten gewesen. Können auch weniger sein, aber dafür kenne ich mich mit dem Thema Denkmalschutz zu wenig aus.

    Auffallend ist bei einigen Szenen, die im Hinterhof mit Blick auf das Haus gedreht worden sind, dass da teilweise im Bereich des Dachansatzes der Putz schwer am Abbröckeln war. Das ist besonders in der Folge mit dem Feuer zu sehen. Wurden zu dem Zeitpunkt bereits kleinere Vorarbeiten für den Abbruch getätigt? Vielleicht wurde da unter den Fassadenanstrich geschaut, um schon mal für die benötigten Abrissgeräte vorzuplanen. Oder man war vielleicht bereits während der letzten Drehs am Abreißen und entfernte kleinere Bereiche hinter der Werkstatt, die sowieso nie zu sehen waren?


    kaeferdriver

    Ich bin ohnehin der Meinung, man hätte das Haus, oder zumindest den Teil, der die Werkstatt beinhaltete, wenigstens abbauen können und das Ganze dann an einem anderen Ort in München, vielleicht mehr am Stadtrand, oder in einem der umliegenden Dörfer wiederaufbauen können. Vielleicht sogar in Verbindung mit einem Pumuckl-Freizeitpark. Das wäre eine schöne Lösung gewesen, aber leider scheitert so was immer wieder am nötigen Willen und viel öfter am Geld. Gleichzeitig hätte man ja auch eine kleines Gustl-Bayrhammer-Museum einrichten können. Ich denke mir, dass so was ein würdiger Ort wäre, um ihm und seinem Schaffen zu gedenken.

    Nein, wirklich im Weg stand das Kutscherhaus nie. Ich denke eher, dass die Versicherungskammer das als Schandfleck betrachtete und keinen großen Wert auf eine urige Nachbarschaft legte. Den heutigen Spielplatz kenne ich nur aus YouTube-Videos, aber so besonders sieht er nicht aus. Das ist einer von abertausenden ähnlich aussehenden Hinterhofspielplätzen, der auch in Berlin, Stuttgart, Hamburg, Köln oder Bochum stehen könnte. Ich frage mich viel mehr, ob es nicht möglich gewesen wäre, die Tiefgarage, für die das Häuschen geopfert wurde, einfach unter das Gebäude setzen zu können. Klar, dafür ist dann ein gewisser Aufwand nötig, um die darüber befindliche Bebauung nicht zu gefährden, aber offenbar haben die einfach knallhart kalkuliert und sind dann dabei rausgekommen, dass ein Abriss deutlich billiger kommt, als wenn man das Häuschen stehen gelassen hätte.

    Da die Werkstatt nur wegen Staffel 2 noch eine Schonfrist bekam und sowohl König als auch Bayrhammer nach 10 Jahren froh waren auch mal wieder andere Projekte angehen zu können war - soweit ich weiss - nie eine 3. Staffel geplant. Zumindest nicht im klassischen Sinne. Mit "Pumuckls Abenteuer" gibts ja in gewisser Weise eine dritte Staffel, dazu kams aber auch erst über den Umweg mit dem Kinofilm "Pumuckl und der blaue Klabauter" der, soweit ich weiss, zustande kam, weil die Serie international gut lief und sich internationale Firmen angeboten hatten den Kinofilm weltweit zu vermarkten.


    Ich glaube einen Versicherungskammer-Schriftzug auch in der alten Fassung mal gesehen zu haben, aber das was ihr meint ist nicht bei jedem Anfang einer Folge zu sehen, sondern nur, wenn die Kamera etwas über die Werkstatt hinweg schaut oder?

    Leider kann ich mich mit den neueren Pumuckl-Serien und Filmen nicht anfreunden. Da fehlt einfach der Charme und vor allem fehlt Gustl Bayrhammer an allen Ecken und Enden. In dem 2003 erschienen Film mit dem Zirkusabenteuer, hat man ja ziemlich beeindruckend die untere Front der damals seit bereits fast 20 Jahren abgerissenen Werkstatt nachgebildet. Man hätte ja, wenn man sich 1985 dafür entschieden hätte, einfach eine Nachbildung erschaffen müssen, das wäre sicher irgendwie machbar gewesen. Oder man hätte halt die Story in dem Sinne umschreiben müssen, dass Meister Eder sich eine neue Bleibe suchen musste und man hätte dann einfach eine andere Werkstatt in München verwendet - so, wie im Film von 2003 mit Hans Clarin in der Hauptrolle.

    Der Schriftzug der Versicherungskammer ist mir erst jetzt durch die HD-Fassung aufgefallen. In all den Jahren habe ich nie gewusst, dass dort "Versicherungskammer" steht. Schon faszinierend, was diese HD-Aufbereitungen alles zum Vorschein kommen lassen.


    Frage: Ist damals eigentlich eine 3. Staffel angedacht gewesen? Ich weiß ja nicht, ob das in dem Maße überhaupt noch möglich gewesen wäre, angesichts des Gesundheitszustands Bayrhammers. Trotzdem wäre es schön gewesen, wenn man 1985/1986 noch mal 20 Folgen gedreht hätte.

    Wobei man Ilona Christen nicht noch böse sein sollte. Die gute Frau verstarb ja vor ein paar Jahren ebenfalls viel zu früh. Den Mist haben sich die Programmdirektoren ausgedacht, die damals auf Gedeih und Verderb alles den Amis nachmachen wollten, wo solche TV-Formate schon seit den 70er/80er-Jahren existierten.


    Zu den Szene im Freibad: Ja, mir geht es genauso! Als ich dieses schöne Freibad am Kochelsee im Film sah, gepaart mit diesem heiteren, unbeschwerten 80er-Zeitgeist, fühlte ich mich sofort in meine Kindheit zurückversetzt. Damals war man so unbeschwert, sorgenfrei, man hatte viel mehr Freiheiten als heute, alles wirkte ungezwungen. Dazu die Szene mit der Wasserrutsche - das hat irgendwas Märchenhaftes an sich, das ich schwer beschreiben kann. Dieser Zaun direkt neben der Rutsche hat es mir seltsamerweise auch angetan. Es wirkt eher wie eine große Rutsche in einem ruhigen Garten. Ich war als Kind sehr oft im Freibad und bestimmt spielt einem das Gehirn auch einen Streich und lässt einen kurz nochmal diese kindliche Heiterkeit empfinden. Alles war so schön, groß, spannend und verspielt. Schau dir doch nur mal die Spielplätze an: Alle sind leicht von außen einsehbar, damit die Eltern ihre Kinder jederzeit im Blickfeld haben, es stehen kaum noch Bäume und Büsche, ganz zu schweigen von irgendwelchen Holzpalisaden, die zum Verstecken einladen. Heute ist alles aufgeräumt, durchsichtig und leicht zu kontrollieren. Dieses Gefühl des Abenteuers verbinde ich mit meiner Kindheit und den 80er/frühen 90er-Jahren. Man unterdrückt den Entdeckungs- und Abenteuerdrang der heutigen Kinder gnadenlos und ehrlich gesagt bin ich glücklich, nicht heute als Kind aufwachsen zu müssen. Die werden diese Erfahrungen, die wir gemacht haben, nie erleben dürfen.


    Noch mal was zu Gustl Bayrhammer: In einer 2002 produzierten und 2003 zu seinem 10. Todestag erschienen Dokumentation des Bayerischen Rundfunks wird am Ende vom Sprecher gesagt, dass Bayrhammer vor seinem Tod noch vier Drehbücher in der Schublade liegen hatte. Er dachte nach wie vor ans Schauspielern. Um welche Projekte/Drehbücher handelte es sich dabei?

    Gestern sah ich die Pumuckl-Folge mit dem Wellensittich. Auch eine Folge, in der eher weniger passiert. Aber die Sprüche vom Pumuckl und die Reaktionen von Meister Eder sind in fast jeder Folge Gold wert! Ich könnte mich immer wegschmeißen vor Lachen. Das ist mit ein Hauptgrund, warum die Serie so toll ist. Vieles habe ich als Kind nicht so ganz verstanden (auch aufgrund des Bayerischen bzw. Münchener Dialekts), oder wenn Wortspiele eingebaut wurden und Dinge, die man erst als Erwachsener voll versteht. Aber als Erwachsener entdeckt man dann erst so richtig, wie viel Energie in diese Serie gesteckt wurde.


    Habe nochmal darüber nachgedacht und habe den logischen Schluss gezogen, dass das ungarische Studio bei Pumuckl zwei bis drei Jahre Zeit für die Trickfilmaufnahmen hatte. Bei Hatschipuh waren es viel mehr Charaktere, die dazustellen waren und man hatte deutlich weniger Zeit. Wenn die Realszenen (mutmaßlich) im Juni, Juli, August 1986 gedreht wurden, hatten das Belgrader Studio gerade mal ein halbes Jahr Zeit, um die Zeichnungen und Animationen fertig zu bringen. Kinostart in der BRD war damals im Februar 1987.


    Toni Berger wirkt mit dieser langen Matte auf dem Kopf irgendwie komisch, die Frisur passte nicht wirklich zu ihm. Das war ja fast schon ein richtiger Mönchshaarschnitt. Wo hast du denn erfahren, dass es eine Serie werden sollte? Sollte Toni Berger dort auch die Hauptrolle übernehmen und die restlichen Darsteller ebenso?

    Im Film spielte ja Adelheid Arndt mit, die die meisten ja aus "Siebenstein" kennen. Diese Serie habe ich als Kind geliebt. Sie spielte anfangs ja im damaligen West-Berlin bzw. später dann halt Berlin. Wurde Adelheid Arndt eigentlich in Hatschipuh nachsynchronisiert? Sie hat im Film eine ganz andere Stimme und mir ist nicht bekannt, dass sie einen bayerischen Dialekt beherrscht bzw. spricht.


    Auf Seite 58 dieses Threads habe ich ein Foto gefunden, das wohl irgendwann in den 70ern entstanden sein muss un die Werkstatt von der Rückseite her zeigt. Das ist ja kaum wiederzuerkennen! Es wirkt fast so, auch aufgrund der Kriegsruine links, als sei das Foto im damaligen West-Berlin oder sogar der New Yorker Bronx aufgenommen worden. München sah damals irgendwie "anders" aus. Heruntergekommener, würde ich mal sagen. Hätte ich gar nicht gedacht, weil mein bisheriges München-Bild war doch mehr in Richtung gepflegte, saubere Vorzeigestadt der alten BRD. Man merkt auch bei viele Aufnahmen, die in der Stadt an den Straßen entstanden, wie viel weniger Bäume damals in der Stadt zu sehen waren. Dazu viele schmutzig-graue, braune Fassaden, von denen der Putz abbröckelt. Ich finde es sowieso krass, dass so viele Kriegsschäden bis weit in die 70er oder sogar 80er sichtbar blieben, während man heute alles zubaut, was noch mindestens 10 Quadratmeter hergibt. Ich finde es aber gut, dass dieser hässliche Parkplatz und die unschöne Rückseite in der Serie nie gezeigt wurden, weil das doch irgendwie diese schöne Hinterhof- und Kleinstadtromantik zerstört hätte.

    Hatschipuh habe ich zufälligerweise erst vor drei Tagen gesehen! Ebenfalls ein wunderbarer Film, wenn mir da aber auch die Darstellung der Figuren nicht ganz so gut gefällt wie bei Pumuckl. Es wirkt irgendwie "billiger" produziert bzw. gezeichnet und animiert. Vielleicht lag es daran, dass das Trickfilmstudio für diesen Film aus dem damaligen Jugoslawien (Belgrad) stammte und man, warum auch immer, nicht mehr die Ungarn engagierte. Im Gegensatz zu Pumuckl merkt man hier aber ganz extrem, dass der Film während des Höhepunkts der 80er spielt. Es sind viele Autos zu sehen, die Frisuren gehen noch mehr in die Richtung (besonders beim ältesten Sohn der Bauernfamilie), dazu der Synthesizer-Soundtrack, der sogar Nena enthält, die Bademode im Freibad, ein tragbarer Walkman und ganz besonders der Commodore Computer, der gefühlt alles kann XD Generell: Schade finde ich, dass man daraus keine Serie machte, aber ich meine mich zu erinnern, mal ein Interview mit Ulrich König gelesen zu haben, in dem er angab, dass der Film eine verkehrte Alterseinstufung erhielt (ab 6, statt ab 0), der Film zu einer Zeit (Anfang 1987) in die Kinos kam, als noch einige andere Jugend-./Kinderfilme anliefen und der Film generell schlecht bzw. falsch vermarktet wurde. Toni Berger machte seine Sache hervorragend, aber seltsamerweise merkte man auch dort schon sein vorangeschrittenes Alter an, obwohl zwischen Hatschipuh und den letzten Dreharbeiten aus Pumuckl gerade mal etwas mehr als ein Jahr lag (Ende der Dreharbeiten von Pumuckl im April 1985, Hatschipuh wurde im Sommer 1986 gedreht). Ab einem gewissen Alter scheinen Menschen von Jahr zu Jahr sichtbar immer deutlicher zu altern. Besonders schön fand ich, dass Gustl Bayrhammer einen kleinen, aber feinen Gastauftritt als Wirt hatte. Schade, dass er nur so eine winzige Rolle hatte, aber vielleicht wollte er sich schon da nicht mehr zu viel zumuten. Aber selbst die Minirolle spielte er mit Bravour. Hervorragende Schauspieler erkennt man daran, dass sie gar nicht viel machen müssen, es aber trotzdem glaubhaft rüberkommt. Wenn ich da an viele "Schauspieler" aus Serien wie GZSZ und so weiter, denke, merkt man er so richtig, was richtige Schauspieler sind und welche es nie zu so einem Status schaffen werden, weil sie einfach kein Talent dafür haben. Und diese guten Schauspieler gehen einem immer mehr ab.

    Ja das mit Bayrhammers politischer Einstellung hast Du gut zusammengefasst, mehr könnte ich darüber auch nicht sagen.

    Ohja, das Retro-Fernsehen das ich bevorzugt schaue ist von 70er bis Mitte 90er, ab dann wurde es immer unerträglicher. Genau, Anfang 90er war RTL Plus, Sat1, Pro7 noch sehr faszinierend, eben etwas neues, mit viel experimentellen Sendungen. Als dann Hans Meiser kam (war glaube ich die erste nachmittägliche TV Show?) ging's bergab. TV Kaiser nach RTL Samstag Nacht Mitte 90er war die erste Fake-Talkshow die ich im Fernsehen sah, wo man richtig sah, dass das Publikum wie abgesprochen lachte und klatschte, einfach fürchterlich! Schaut mal auf Youtube danach.

    Ja, Wetten Dass war in den 80ern und 90ern das TV-Lagerfeuer sozusagen, und das schauten einfach alle! Straßenfeger gibt es heute gar nicht mehr. Selbst Fussball EM/WM schaue ich nicht mehr, weil es einfach nur noch um (viel zu viel) Geld geht. Da ist vieles gehörig aus dem Ruder gelaufen. Wird mal Zeit, dass das wieder geändert wird, und das Fernsehen wieder so gemütlich wie vorher wird, mal sehen, genial wär's ja schon. Was glaubt ihr? ;)

    Ich schaue auch nur noch ungern Fußball. In den 90ern und bis etwa Mitte der des ersten Jahrzehnts nach dem Jahr 2000, schaute ich mir regelmäßig Spiele an, wenn sie übertragen wurden. UEFA-Cup, Europapokal der Pokalsieger, DFB-Pokal, Champions League - ich habe mir da wirklich alles reingezogen, was zeitlich möglich war. Mittlerweile ist alles dermaßen durchkommerzialisiert, dass es einfach keinen Spaß mehr macht. Man wird mit Fußball im wahrsten Sinne des Wortes ertränkt. Es gibt keine Überraschungsmeister und Europapokalsieger mehr. In den 90ern war es noch möglich, dass z.B. Roter Stern Belgrad (1991) den Landesmeister-Cup (ab 1992 Champions League) gewann. So was ist heute undenkbar!


    Die Talkshows hatte ich ganz vergessen, weil ich das wohl bewusst verdrängt habe. Die waren so der erste Hinweis auf den Niedergang der TV-Kultur. Hans Meiser fing mit dem Quatsch an, dann kam Ilona Christen. Die gingen vielleicht anfangs noch halbwegs, aber mit Arabella Kiesbauer auf Pro7 fiel das Kind endgültig in den Brunnen.


    Gustl Bayrhammer mit seinem Pumuckl ist ein schönes Zeitfenster in eine wunderbare TV-Vergangenheit. Und das macht mich irgendwie traurig, weil das alles schon so lange her ist. Ich wünsche mich oft in diese Zeit zurück, weil ich manchmal das Gefühl habe, ich bin nicht für die heutige Zeit geschaffen worden und bin durch Pech ein paar Jahre zu spät (Anfang der 80er) geboren worden. Kennst du Zelda - Ocarina Of Time auf dem Nintendo 64? Dort gibt es eine Melodie, die auch perfekt in die Pumuckl-Serie gepasst hätte. Dort sind auch eine synthetische Gitarre und eine Mundharmonika zu hören. Diese Melodie hat sogar fast genau das gleiche langsame Tempo. Leider weiß ich gerade den Namen der Melodie nicht. Ich weiß z.B. auch nicht, ob ich es schaffen würde, den ehemaligen Ort der Werkstatt zu besuchen, weil ich dort sicher einen heftigen Anflug von Wehmut bekommen würde. Vielleicht bin ich da zu sentimental, aber das gehört nun mal zu meiner Persönlichkeit.