Beiträge von ullrike

    Vielen Dank für die weiteren Infos! Die Adresse würde mich interessieren.

    Strauß/Straus finde ich auch sehr merkwürdig.


    Zu meiner Publikation. Ich recherchiere an und für sich die Geschichte der Familie Joachimsthal und zwar primär in der Linie vom Bruder des Vaters von Gerhard (also seinem Onkel). Allerdings hat die Recherche mittlerweile ziemlich weite Formen angenommen und ich gehe auch in die "Breite". So stieß ich auf Gerhard. Sein Großvater war Inhaber einer ziemlich erfolgreichen Firma in Berlin, die dann sein Vater erbte und erfolgreich weiterführte. Die Firma wurde ca. 1938 "arisiert", der Vater schwerst mißhandelt und zur Auswanderung gezwungen.

    Auf Gerhard bin ich erst am Wochenende gestoßen. Völlig im Dunkeln ist sein Schicksal zwischen 1941 und 45. Möglicherweise überlebte er im Dunstkreis der durchaus in der Familie vorhandenen "arischen" Verwandten. Oder es hat was mit einer Familie Straus zu tun.... tragisch ist ja wirklich, daß er augenscheinlich mehr oder weniger verarmt starb.


    Vielleicht gibt es noch eine weitere Verbindung, die u.U. für Euch interessant ist.

    In der Familie seines Onkels (also mein Hauptrechercheprojekt) verkehrte ständig der halbjüdische Schauspieler Robert Müller aus Berlin. https://de.wikipedia.org/wiki/…Cller_(Schauspieler,_1879). Unter dem Schutz von Heinrich George überlebte dieser den Krieg und war weiterhin in Berlin ansässig. Auch er arbeitete bis ins sehr hohe Alter.

    Das ist pure Spekulation: aber vielleicht gab es eine Verbindung von Müller und Gerhard JT nach dem Krieg?

    Habt Ihr noch Infos zu Müller (ich nur Wikipedia und einige Photos). War der z.B. verheiratet?

    Hallo, ich bin neu hier und total elektrisiert von meinem Fund. Nach ewiger Internetrecherche bin ich endlich auf Gerhard Joachimsthal gestoßen. Ich hatte ihn schon in Palästina oder den USA gewähnt.

    Hintergrund: ich arbeite an einer Publikation über die Berliner Familie Joachimsthal. Diese war urspünglich jüdisch, heiratet aber des öfteren "arische" Partner.

    "Mein" Gerhard hat auch das Geburtsdatum 18.9.1916 Berlin. Er dürfte also identisch sein mit "Eurem" Gerhard. Meine verifizierte Spur verliert sich Mitte der 1930er Jahre. Ein Gerhard JT, Artist, taucht in den 1950er Jahren dann in Berliner Adreßbüchern auf, ich konnte ihn aber nicht zuordnen.

    Gerhard war Volljude, seine Mutter wanderte mit ihrem neuen Mann in die USA aus (überlebten beide). Sein leiblicher Vater heiratete erneut und emigrierte nach schwersten Verfolgungen durch die Gestapo nach Shanghai. Seine (arische) Stiefmutter und 2 Halbgeschwister blieben in Berlin. Gerhard war in einem jüdischen landwirtschaftlichen Trainingszentrum bei Berlin, welches auf die Auswanderung vorbereitete. Zumindest die Stiefmutter überlebte den Krieg und lebte bis mind. 1970 in Berlin. Sein Vater kehrte in den 1950ern mit einer neuen Partnerin aus Shanghai zurück und zog nach Süddeutschland.


    Es grenzt an ein Wunder, daß Gerhard die Nazizeit überlebt hat. Unklar ist, welche Rolle die Stiefmutter bei der Rettung spielte.. .Ich weiß auch nicht, woher der Zuname Strauß kam....den gab es vor dem Krieg nicht. Zu seinem Vater hatte er wohl keinen Kontakt nach 45.


    Ich bin natürlich an weiteren Infos über ihn interessiert und mehr als brennend an einem Photo. Leider sind in den Filmographien keine Photos von ihm.

    Viele Grüße