IceFox Danke auch von mir, ich wollte den anderen Faden nicht kapern
Wie schon woanders geschrieben, ich habe die Miss Marple Bücher recht früh gelesen und war dann von den Verfilmungen mit Margaret Rutherford ein bisschen enttäuscht. In den Romanen ist Miss Marple eine kleine, ältere, sehr scharfsinnige, aber nicht neugierige, Dame mit einem sehr stark ausgeprägten Gerechtigkeitsgefühl, d.h. ihr ist es sehr wichtig (wie auch Poirot) das ein Verbrechen nicht ungesühnt bleibt bzw. dass nicht jemand zu Unrecht eines Verbrechens angeklagt wird.
Bei den Verfilmungen mit Margaret Rutherford wird mir Miss Marple zu sehr als neugierige, schrullige Alte dargestellt, außerdem mag ich gerade die Einbindung von "Mr. Stringer" nicht so gerne, obwohl es in dem Kontext ganz gut passt.
Angela Lansbury (die Dritte in der oberen Reihe) fand ich in "Mord im Spiegel" nicht schlecht, obwohl die Verfilmung so mit Stars gespickt ist (Rock Hudson, Liz Taylor, Tony Curtis, Kim Novak und und und ...), dass Angela Lansbury fast ein bisschen in dem Drama untergeht, dass sich im Film zwischen Liz Taylor und Rock Hudson abspielt.
Geraldine McEwan und Julia McKenzie (die letzen Beiden in der unteren Reihe) in "Agatha Christie's Marple" fand ich von der Darstellung her beide auch ganz gut. Was mich bei dieser Serie allerdings ganz enorm gestört hat war, dass die Autoren sich teilweise sehr stark von den Vorlagen entfernt haben, und teilweise auch Änderungen vorgenommen wurden, die ich für dem heutigen Zeitgeit geschuldet halte. So wurde häufig das Motiv des Mörders verändert oder gleich ein ganz anderer Charakter zum Mörder gemacht. Manchmal wurde auch gleich der ganze Plott verändert, oder es wurden gleichgeschlechtliche Beziehungen eingfügt wo in der Vorlage keine sind. (Wohlgemerkt, mich stört nicht die gleichgeschlechtliche Beziehung, mich stört die Abweichung von der Vorlage).
"Meine" Miss Marple wird daher immer Joan Hickson sein (erstes Bild, untere Reihe). Sie ist vielleicht ein bisschen zu groß für die Rolle, aber ansonsten passt sie für mich wie die Faust aufs Auge. Sie spielt Miss Marple eher zurückhaltend, aber man merkt jedes Mal wie es anfängt in ihr zu brodeln, wenn sie spürt, dass ein Unrecht geschieht. Außerdem halten sich die Verfilmungen alle ziemlich eng an die Vorlage.