Beiträge von Grit Haid

    Ich hab vorhin erfahren, dass auch eine Lisa Siebel gestorben ist. Ehrlich gesagt kannte ich die gar nicht. Lisa Siebel ist zwischen 1942 und 1944 in fünf Filmen aufgetreten, u.a. in "Einmal der liebe Herrgott sein".
    Aber vielleicht sind hier ja andere gebildeter als ich und kennen sie. ;)

    Woher stammte eigentlich diese Information? Und weiß irgendjemand wann das ungefähr war?

    Das mag sein, nur ist mir das bisher nie so richtig aufgefallen. Ich verbinde mit dieser Zeit eher Filme, die dem Volk eine heile Welt „vorgaukeln“ sollten, wohlwissend, dass die wahrhaftige Situation eine andere war. Da fallen mir dann Rühmann mit „Die Feurzangenbowle“ oder Marika Rökk mir „Die Frau meiner Träume“ ein.

    „Das fremde Leben“ bleibt für mich aufgrund der Absenz jeglicher „Gaukeleien“ ein herausragender Film.

    Schade nur ist, dass der Film laut dem Booklet zu dieser CD auf keine große Resonanz beim Publikum stieß und daher auch schnell in Vergessenheit geriet...?(

    Heute kam bei mir eine CD an, die ich mir bei Amazon bestellt hatte und auf der auch ein von Anni Dobra gesungenes Lied aus diesem Film enthalten ist. Ich habe ihn mal vor Jahren gesehen, als er bei youtube verfügbar war. Ich habe ihn mir erstmal nur so nebenbei angeschaut, einfach, weil ich mal einen "Überläufer", also einen Film, der gegen Kriegsende gedreht, aber erst nach dem Krieg uraufgeführt bzw. fertiggestellt wurde, sehen wollte

    Auf mich wirkte der Film überraschend melancholisch und schwermütig, was ich aus Filmen dieser Zeit eigentlich nicht kannte. An manchen Stellen wirkte der Film sogar ziemlich "Zarah-Leander-mäßig". Es geht schon am Anfang los, als Winnie Markus an der Rehling steht und deprimiert ins Nichts starrt, als wolle sie sich gleich ins Wasser stürzen. Als dann auch noch ihre Cousine stirbt und sie durch Missverständnisse die Identität ihrer Cousine annimmt, bessert das die negative Grundstimmung des Films auch nicht. Selbst eine Varietészene, die in anderen Filmen meist eine heitere Abwechslung darstellt, hat in diesem Film einen sehr melodramatischen Touch, denn selbst als die Sängerin Anny (oder Anni) Dobra das Lied "Lass uns heute nicht an morgen denken" zum Besten gibt, fallen die Parallelen zum Inhalt des Films sehr ins Gewicht.

    Ich kenne ehrlich gesagt nicht viele Filme aus der Zeit des Nationalsozialismus, die mich so nachdenklich und melancholisch gestimmt hatten, trotzdem ist es einer meiner absoluten Lieblingsfilme, weil er eben nicht einer jener vielen Unterhaltungsfilmen ist, wie sie damals in Massen produziert wurden.

    Hat jemand von Euch diesen Film gesehen? Habt ihr ähnliche Erfahrungen mit diesem Film bzw. mit anderen Filmen gemacht?

    https://de.wikipedia.org/wiki/Zwischen_Herz_und_Gewissen

    https://www.filmportal.de/film…dcf294ea99e004fb4cf60a60b

    Marja Tamara wird von Glenzdorf „Marjy“ genannt, laut Honig/Rodek wurde sie an einem 10. Juni geboren, das Jahr fehlt allerdings.

    Und wenn man den Unterlagen der Reichsfilmkammer, die in der Deutschen Digitalen Bibliothek teilweise digitalisiert vorliegen, glauben darf, wurde Marlis Marie Luise Gefe am 08.02.1909 geboren.

    Endlich mal ein Thema zu ihr:love:wollte das auch immer mal machen, jetzt bist du mir zuvorgekommen8o. An Dorrit Weixler muss ich jeden 30. November denken. Das mit ihr ist immer noch was besonderes, weil sie ja vor so langer Zeit gestorben ist. Und zu ihrer Schwester hab ich ja auch eine besondere Beziehung, auch wenn ich mich lange nicht mehr mit ihr beschäftigt habe. Auf jeden Fall ein sehr spannendes Thema;)

    Eine der interessantesten Stummfilmschauspielerinnen, die ich kenne. An ihrer Seite spielte Grete Weixler 1919 im zweiten Teil der Reihe „Der Weg, der zur Verdammnis führt“. Leider ist mir zum Verbleib der Reihe nichts bekannt. Auch sonst scheinen ihre Filme alle völlig in Vergessenheit geraten zu sein, wie auch sie. Ihren Wikipedia-Artikel finde ich ausnahmsweise mal ganz gut, zumindest wurde aus den wenigen vorhandenen Informationen das beste herausgeholt.

    @Ludwig traut man Manja Tzatschewa fasziniert mich auch schon länger, ich hatte sie hier glaub ich auch schonmal angesprochen :/. Allerdings bin ich bisher davon ausgegangen, dass sich maximal zwei Frauen hinter ihr verbergen.

    Ich beschäftige mich auch hauptsächlich mit Schauspielern aus den zehner Jahren, einfach weil es dort so viel zu entdecken gibt. Gerade bei Frauen wie Grete Weixler oder Grete Hollmann liegt die Verlockung nahe, der erste zu sein, der etwas genaueres über sie herausgefunden hat. Leider komme ich da auch nicht weiter, weil ich mich auch fast ausschließlich auf das Internet als Recherchemethode stützen kann.


    Ebenso interessant sind für mich Klein- und Nebensarstellerinnen bzw. „verschwundene Stars“ der Tonfilmära, wobei ich da auch nicht wirklich festgelegt bin. Hat die Person eine gewisse Faszination auf mich, wie es etwa bei Katja Specht der Fall ist, dann beschäftige ich mich schonmal Monate mit denen.

    Bei Frau Specht habe ich mir sogar Glenzdorfs internationales Film-Lexikon von 1961 besorgt, um weitere Informationen zu erlangen, denn die letzte Adresse, die ich von ihr finden konnte, war von 1937. Leider schien sie 1961 schon komplett untergetaucht zu sein, jedenfalls stand zu ihr nichts verlässliches drin:(.


    Schlussendlich sind auch Schauspielerinnen wie Eva May oder Lya Borré für mich interessant, weil sie so früh gestorben sind. Diese Faszination kann ich nicht wirklich nachvollziehen, vermutlich liegt es daran, dass ich in „längst vergangene Zeiten“ abtauchen kann, wenn ich zu ihnen recherchiere.

    Vielen Dank für die Ausführungen:)

    Erstmal zu Erna Thiele: ich bin ihr zweimal begegnet: das erste Mal stolperte ich über ihren Namen, als ich Informationen zum Film „Leutnant auf Befehl“ (1916, mit Harry Liedtke und Ossi Oswalda) gesucht habe, da hatte sie offensichtlich eine kleine Rolle. Im Film HOMUNCULUS spielt sie eine wichtige Rolle im dritten Teil, der „Liebestragödie“.

    Und auf Grete Hollmann bin ich eher zufällig gekommen, weil ich mich eine Zeit lang mit Carl Boese beschäftigt habe, der ja ihr Ehemann war (hab dann u.a. auch zu seiner dritten Ehefrau Elena Luber recherchiert). Bei Grete Hollmann hab ich damals aus Enttäuschung die Flinte ins Korn geworfen, weil ich damals fast nichts über sie rausbekommen konnte.