Beiträge von Austernprinzessin

    Das war ein guter Tipp. :thumbup:
    Ich habe eben bei Morisel angerufen, und die werden mir auch die DVD schicken. Da brauche ich nicht das Risiko eingehen. Bei Amazon wurde mir geschrieben, dass ich bei ihnen die DVD "auf Verdacht" kaufen könne und falls ich eine mit Schnittfehler erwische die dann wieder zurückschicke.

    Dass ich mich genauer mit TITANIC beschäftigt habe, ist schon über zwanzig Jahre her. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, was mit der Gerichtsszene war. Allerdings wüsste ich nicht, was die Gerichtsszene an antibritischer Stoßrichtung aus dem Film nehmen könnte. Immerhin wird Bruce Ismay von englischen Richtern freigesprochen. Und der Satz über Englands "Gewinnsucht" wird ja auch schon in das Bild eingeblendet.
    Wie gesagt, Kino hat den Film so weit es ging wohl restauriert. Ihre DVD-Fassung enthält auch die Gerichtsszene. Allerdings ist wohl einiges von der Originalfassung verlorengegangen. Komplett ist Kinos Fassung also auch nicht.

    @Prof. Abronsius:
    Mir ist's ähnlich gegangen wie dir. Ich hab den Film zwar pro forma aufgenommen aber dann gar nicht mehr angeschaut und sofort die amerikanische DVD-Version von Kino bestellt. Die haben den Film vor einigen Jahren in einer restaurierten Fassung rausgebracht. Soviel ich weiß ist das aber die einzige komplette Veröffentlichung. Ich konnte meine Bestellung grad noch rückgängig machen.
    Nach der Gerichtsszene mit dem enttäuschenden Ausgang für Petersen erscheint dieser Schriftzug: DER TOD VON 1500 MENSCHEN BLIEB UNGESÜHNT, EINE EWIGE ANKLAGE GEGEN ENGLANDS GEWINNSUCHT. Dieser Satz wird schon in das Bild eingeblendet und geht dann in das Wort Ende über.

    Ich hab auf youtube "The War File - The Zeppelin" gesehen. Die Sendung ist aus den ganz späten 90er Jahren. Sie ist wirklich gut gemacht und meiner Meinung nach sehr zu empfehlen. Sie endet sogar mit einem positiven Ausblick auf die Zukunft der Zeppeline mit Blick auf die Produktion, die in den 90er Jahren von der Zeppelin Luftschiffahrttechnik GmbH wieder gestartet wurde. Ansonsten habe ich noch einige Wikipedia-Artikel dazugezogen. Es ist natürlich klar, dass man bei allen Quellen kritisch sein muss. Aber wenn sich zwei (in diesem Fall immer Wikipedia und The War File) decken oder sehr ähnlich sind und eine Quelle (hier immer Knopp) was ganz anderes behauptet und dann immer noch mit unsachlicher arroganter Ironie "würzt", dann ist die Antwort nicht sehr schwer zu finden. Außerdem bleibt einem Knopp einiges an Informationen auch ganz schuldig, und es ist schon auffällig, wie albern seine Bemerkungen auf einmal wirken, wenn man diese Informationen dazuzieht.

    Oh weh! Ich hab grad mal ein wenig nachgeforscht. Die Dokumentation von heute früh war eine von Guido Knopp, und ich hab mir die bewusst neutral angeschaut, weil ich mich nur für die Thematik interessiert hab. Aber was da alles an Halbwahrheiten und sogar ganz falschen Tatsachen dabei war, ist schon wirklich heftig. Dazu kommen dann noch ein paar spöttische Seitenhiebe, die in einer historischen Sendung nichts zu suchen haben. Ich weiß zum Beispiel nicht was der Kommentar "... und Eckener dankt artig auf Englisch" soll, bloß weil er die Jungfernfahrt der Graf Zeppelin mit einer Rede auf Englisch beginnt. Und dazu kommt wie gesagt noch viel an Informationen, die man gleich in die Tonne treten kann.
    Übel! X(

    Heute ist auf Phoenix eine Sendung über den Absturz der "Graf Hindenburg" gekommen, vielleicht, weil er sich nächsten Monat zum 75. Mal jährt. Ich habe gelesen, dass jetzt wieder Zeppeline gebaut werden. Langstreckenflüge würde ich zwar auf alle Fälle mit Flugzeugen machen, aber faszinierend finde ich Zeppeline schon.
    Was haltet ihr von denen? Ich hab das Thema trotz allem hier reingestellt. Die Zukunft gehört ihnen ja schon lange nicht mehr.

    Vor 25 Jahren habe ich mich mal sehr ausführlich mit TITANIC beschäftigt. Ich hatte damals auch einiges an Kontakt zu Karl Schönböck und dem Autor von "Geliebter Kintopp", Karlheinz Wendtland. Alle waren einer Meinung: Der Film hat einige antibritische Spitzen, ist aber keiner von solchen Filmen, die man üblicherweise als Propagandafilme bezeichnet. Aber auch damals bin ich dann von einem "Historiker" dafür kritisiert worden, dass ich TITANIC nicht einfach einen Propagandafilm genannt habe.
    Ich nehme an, Karlheinz Wendtlands tolle Buchreihe kennt ihr alle. Er hat ja einige der üblichen Klischees in Bezug auf deutsche Filme zwischen 1929 und 1945 mit Fakten widerlegt.

    Lotte Eisner hat in "Dämonische Leinwand" die Leistungen der Schauspieler von NOSFERATU ziemlich kritisiert. Und William K. Everson schreibt in "Klassiker des Horrorfilms", dass der Film unter dem überzogenen Spiel von Alexander Granach und aller anderen Schauspieler außer Max Schreck leide.

    Heute Morgen habe ich "Kolberg" laufen lassen und meine sie erkannt zu haben. Sie hat schon eine tolle Ausstrahlung, gerade für den Stummfilm ein sehr passendes Gesicht.

    Da gebe ich dir absolut Recht. Ich verstehe nicht, dass sie in Nosferatu immer so kritisiert wird. Für mich gehört sie in dem Film zu den beeindruckendsten Darstellern.
    Ich habe übrigens auch schon einmal einen anderen Film mit ihr gesehen, in dem ich sie erkannt habe. Es könnte KOLBERG gewesen sein. Aber normalerweise kann man sich bei Stummfilmdarstellern auf seine Intuition ganz gut verlassen. Die haben oft ein dermaßen prägnantes Gesicht. Im GROSSEN KÖNIG habe ich Bernhard Goetzke auch sofort wiedererkannt, obwohl er nur ganz kurz zu sehen ist.

    Eins der erschütterndsten Schicksale im Dritten Reich ist für mich der Schauspieler Joachim Gottschalk. Wie ihr ja wisst, hat er sich 1941 zusammen mit seiner Frau Meta und seinem achtjährigen Sohn Michael das Leben genommen. Beide sollten nach Theresienstadt deportiert werden, und er hatte den Antrag gestellt, sie begleiten zu dürfen. Doch das wurde abgelehnt.
    Welche Namen sind für euch mit ähnlich tragischen Ereignissen verbunden?

    Da gebe ich dir absolut Recht. Ich habe eben gefunden, dass zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Verhältnis von getöteten Soldaten zu Zivilisten noch bei 8 zu 1 war. Mittlerweile hat sich die Zahl umgedreht. Laut UNICEF sind jetzt sogar bis zu 90% der Opfer Zivilisten, davon 40% Minderjährige.

    Ich hab grad die Dokumentation "Das Drama von Dresden" gesehen. Dabei ist mir die kurze Diskussion über die Brandbomben aufgefallen - ob da Phosphor dabei war oder nicht. In "Das Drama von Dresden" wird noch einmal extra betont, dass es kein Phosphor war sondern Napalm. Macht das denn so einen Unterschied? Es ist doch beides extrem widerlich, und es ist auch wirklich gut, dass Napalm zu den geächteten Waffen gehört. Laut Wikipedia könnte es sogar noch im Irakkrieg eingesetzt worden sein.
    Weshalb ist es denn so eine Streitfall? Oder ist da doch so ein extremer Unterschied?

    Vor ein paar Tagen ist die Blu Ray von ALL QUIET ON THE WESTERN FRONT veröffentlicht worden. Sie lohnt sich natürlich schon deshalb für Stummfilmfans wie mich, weil auf ihr auch eine Stummfilmversion von dem Film ist. :)
    Allerdings habe ich jetzt schon mehrfach gelesen, dass es diesmal die ungeschnittene Fassung sein soll. Weiß jemand was Genaueres davon? Ich bin mir sicher, dass mindestens eine Szene aus dem Schlammdrill noch fehlt, die bei der ZDF-Fassung drin war. Leider kann ich das nicht mehr nachprüfen. :(
    Nachdem ich mir die Blu Ray auch schon angeschaut habe, stellt sich für mich aber wieder mal die Frage, ob es für die Filme wirklich so gut ist, wenn man sie immer perfekter aussehen lässt. ALL QUIET ON THE WESTERN FRONT ist nun mal schon über 80 Jahre alt. Müssen die Filme wirklich so aussehen, als wären sie erst gestern rausgekommen? Sie haben halt nun mal alle auch eine Geschichte hinter sich. Bei ALL QUIET ON THE WESTERN FRONT stellt sich für mich aber jetzt auch die Frage, ob das Bild in seiner Perfektion auf der Blu Ray immer noch natürlich aussieht.
    Vom amerikanischen Filmhistoriker John Tibbett habe ich erfahren, dass bei der DVD von THE MARK OF ZORRO, die er u.a. gemeinsam mit Rodney Sauer vom Mont Alto Orchestra rausgegeben hat, das Filmbild bewusst nicht ganz stabilisiert wurde. Der Grund war, den Film nicht zu perfekt aussehen zu lassen. Im Filmmuseum München hat man von "überrestaurierten Filmen" gesprochen.