Ich geb jetzt mal meinen Senf dazu, ohne dass ich alle Beiträge genau gelesen habe. Vielleicht wiederhol ich jetzt nur einiges, oder es hängt die eine oder andere Bemerkung etwas in der Luft
Aber ich denke, Vorbereitungen für lange Notzeiten sind heutzutage nicht mehr aktuell. In Notzeiten macht man sich auf den Weg und wartet nicht mehr ewig ab bis sie aufhören.
Wir sollten auch nicht zu schnell auf die Geflüchteten aus Syrien etc. schließen. Dort kann man noch nationale Gruppen nennen. Das ist in Deutschland zunehmend weniger möglich, entsprechend braucht man nicht auf eine Wilkommenskultur zu hoffen, sondern es würde sich alles verteilen. Von 'wir Deutschen' kann man kaum noch sprechen, egal ob einem das gefällt oder nicht. Ich hatte vor ein paar Tagen eine Begegnung mit einer Schülergruppe und hab mal ganz spontan gefragt, wo sie herkommen. Die Eltern kamen aus Bosnien, Russland, Kroatien, Italien, Griechenland, Deutschland... Ein paar hatten Eltern aus verschiedenen Ländern. Aber kein Land ist besonders häufig genannt worden, vielleicht Russland, aber auf keinen Fall Deutschland. Ich will jetzt keine neue Diskussion anstoßen ob das positiv oder negativ ist, aber da geht die Entwicklung hin, egal ob es einem gefällt oder nicht.
Man muss auch in anderer Hinsicht schauen, wo die Entwicklung hingeht, sprich die Kriegsführung in der Zukunft (Cyberwar, Anschläge oder was auch immer), die Auswirkungen des Klimawandels, die steigende Armut in Deutschland... Wenn Europa über kurz oder lang auseinanderfällt, was ich persönlich für am wahrscheinlichsten halte, dann gibt es wieder unterschiedliche Währungen, die man auf- und abwerten kann. Das wird Deutschland als Exportland gewaltig schaden, was wieder auf alle hier Lebenden zurückfällt etc. etc.
Im Moment sind so viele Veränderungen im Gang, dass man kaum viel für die Zukunft vorhersagen kann.
Man darf auch nicht vergessen, dass die Tendenz in sehr vielen Ländern eindeutig zur Destabilisierung geht: In Irak, Libyen oder Syrien ist Chaos. Ägypten ist alles andere als stabil, in Afghanistan sind die Taliban stärker als je zuvor. Den Jeman darf man auch nicht übersehen. Laut dem Nahostexperten Michael Lüders ist auch Saudi-Arabien stark gefährdet, die innere Stabilität zu verlieren. Das würde bedeuten, dass die Zahl der Geflüchteten noch massivst ansteigen würde.
Auch den IS darf man nicht aus den Augen verlieren. Man darf nicht vergessen, dass es den vor zehn Jahren nicht gegeben hat, sondern er ist als Reaktion auf das Chaos, das die USA im Irak hinterlassen haben, gegründet worden. Und es gibt durchaus warnende Stimmen, die sagen, dass der sogenannte 'Kampf gegen den IS' ihn immer stärker macht. Dass militärische Luftschläge mit all ihren sogenannten Kollateralschlägen Radikalisierungen vorantreiben, hat sich oft genug gezeigt... Und das hat in mancher Hinsicht einen Dominoeffekt, der uns auch hier in Deutschland treffen wird.
Das hört sich jetzt natürlich wie ein Schreckensszenario für die Zukunft an, aber ich habe mich bei der Beschreibung jetzt natürlich nur auf Aspekte konzentriert, die zeigen, wie sehr im Moment alles im Fluss ist. Ich will niemanden in den Selbstmord treiben
Es ist ja auch nicht so, dass man allen Entwicklungen zwangsläufig hilflos ausgeliefert ist. Die Frage ist halt, wie man reagiert. Vorschlaghammer oder 'mit dem Kopf durch die Wand' sind natürlich keine guten Methoden, genausowenig wie 'Augen zu und durch'.