Beiträge von Austernprinzessin

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    Ist es wirklich Ellen Richter ?

    Also meine Hand würde ich nicht dafür ins Feuer legen. Das Problem ist halt, dass die Frauen immer einem bestimmten Typ entsprochen haben:/. Ich habe mal nachgesehen. Andere Schauspielerinnen, die vielleicht noch in Frage kämen, gäbe es schon auch. Käthe von Nagy (geb. 1904), Colette Brettl (geb. 1902), theoretisch Elga Brink (geb. 1905) und Claire Rommer (geb. 1904) waren zum Beispiel auch dunkelhaarig. Ich hatte allerdings immer das Gefühl, dass da die Nasen nie so richtig gepasst haben. :/

    Allerdings finde ich, dass das letzte Foto doch deutlich mehr in die zweite Hälfte der 20er Jahre passt. Da war Ellen Richter mit Jahrgang 1891 eigentlich schon zu alt für die Frau im Foto. Ich habe sie allerdings noch nie in einem Film gesehen. Wie sie sich gehalten hat, weiß sisterandi besser als ich.

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    Ernst Verebes finde ich einen interessanten Vorschlag. Gustav Fröhlich kann ich ausschließen

    Gustav Fröhlich ist es ganz sicher nicht. Da bin ich mir auch sicher. Ich meinte nur, dass der Darsteller vom Typ und Alter her in diese Generation passt. Ernst Verebes passt meiner Meinung nach vom Haaransatz nicht ganz dazu. Immerhin hatte er markante Geheimratsecken. Es könnte natürlich auch sein, dass der Darsteller in dem Film besonders gestylt wurde.

    Ich meine allerdings, dass mir die Frau auf dem Bild auch etwas sagen müsste. Sie hat ja ein markantes Gesicht.

    Die Kleidung der beiden und das Zimmer würden ins Arbeitermilieu passen. Das würde auch für die zweite Hälfte der 20er Jahre sprechen. :/


    Die blonde Perücke auf dem dritten Bild kenne ich so nur von Historienfilmen und Operetten. Ich glaube Pola Negri trägt so eine in Madame Dubarry. Und von Ossi Oswalda gibt es eine Autogrammkarte, wo sie so eine Perücke trägt. Vielleicht spielt die Szene im Schaustellermilieu. Das könnte auch die Kleidung des männlichen Darstellers erklären :/

    Weil wir gerade von Jud Süß reden:
    Hat jemand von euch schon den neuen Kinofilm "Jud Süß - Film ohne Gewissen" (D-2010) gesehen?
    Ich gebe nie viel auf Kritiken anderer. Werde mir den Film am Samstag oder Sonntag im Kino ansehen und mir selber ein Urteil bilden. Moritz Bleibtreu soll ja fennomenal sein. Auch Tobias Moretti soll gut sein...

    Ist schon ein paar Jährchen her, aber vielleicht trotzdem noch von Interesse. Der renommierte Marian-Forscher Friedrich Knilli hat eine eindeutige Meinung zu FILM OHNE GEWISSEN (siehe unter Kritiken)

    https://de.wikipedia.org/wiki/…%80%93_Film_ohne_Gewissen

    parufamet Hast du zufällig noch irgendwelche Informationen über das 5. Bild? Die blonde Haarpracht ist schon sehr auffällig.

    Und wie gesagt, Bild 7 müsste irgendwie rauszukriegen sein. Hast du da noch ein paar Bilder? Vielleicht kommen wir über das Ausschlussverfahren weiter. So viele männliche Hauptdarsteller mit dem Aussehen dürfte es damals ja nicht gegeben haben. Ich habe vom Typ her zuerst an Gustav Fröhlich oder Ernst Verebes gedacht. Aber das sind sie natürlich nicht. Aber die Zeit müsste schon passen. Und dann wären wir bei einem Geburtsjahr von 1900 bis 1905/6 beim Mann und zwei oder drei Jahren später bei der Frau :/

    Toll, dass man sich bei arte auch an die unbekannteren Filme ranmacht und nicht immer nur die bekannten Klassiker nimmt. Ich habe mir gestern einen großen Teil von EINE TOLLE NACHT angesehen. Das ist ja ein echter Geheimtipp. Richtig viel Tempo und absolut auf dem Niveau von vergleichbaren amerikanischen und englischen Produktionen. Ossi Oswalda im Tanzkostüm hat bei mir Schnappatmung ausgelöst :love::love: Wen wundert's :D:D

    Sehr interessant :) Thea Steinbrecher hatte in den späten 10er Jahren bis Anfang der 20er Jahre eine kurzzeitig recht erfolgreiche Karriere. Ich habe vor kurzem zwei Autogramme von ihr bekommen. Toni Wittels war glaub ich vor allem Theaterschauspielerin, aber auch im Film recht aktiv. Sie ist allerdings 1930 schon recht früh verstorben. Fritz Greiner hatte eine relativ lange Karriere. Ich würde sagen, alle drei zu ihrer Zeit welche aus der zweiten Reihe und mit einer überschaubaren Popularität





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    Es wurde auch stark gekürzt, ursprünglich waren es im Manuskript über 700 Seiten, jetzt ja „nur“ noch 472.

    Hast du die Kürzungen wenigstens selbst gemacht, oder wurde dir da etwa reinredigiert?

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    Ich musste aber auch Kritik einstecken, dass meine Film-Inhaltsangaben teilweise zu ausführlich wären und der „Mensch“ Willy Fritsch dadurch - im Vergleich - etwas zu kurz käme. Aber ich fand das wichtig, denn man kann zum einen ja nicht mehr alle Filme sehen/im Handel erwerben, dann sollen sie wenigstens beschrieben sein.

    Von wem kam denn die Kritik? Ich schätze mal, an den Menschen Willy Fritsch wird man ja nur noch rankommen, was seine späten Jahre angeht.

    Ich habe jetzt außerdem dermaßen viel Problematisches über die Aussagen von Zeitzeugen gehört, dass ich mich mittlerweile freue, wenn vor allem bei schwierigen Themen wie dem Dritten Reich Quellenforschung betrieben wird und keine Zeitzeugen mehr befragt werden.

    Ich schätze aber, dass man als Einzelperson, die sich an so eine Biographie macht, allein schon aus Kapazitätsgründen nur eingeschränkt Quellenforschung betreiben kann, oder?

    Hat eigentlich mal jemand von euch Karl May gelesen? Ich habe heute ein Buch gesehen. Der Kunde, der es mithatte, sagte, die sind alle so klein. Wie haben die daraus so lange Filme hinbekommen? :/

    Ich habe als Kind alle "Indianer"-Bücher von Karl May gelesen und auch einige von seinen Büchern als Kara Ben Nemsi. Die Filme bezeichnen sich ja auch als "frei nach", aber das gilt genaugenommen sogar nur für ein paar davon, wo immerhin Eckpunkte aus den Karl May-Büchern übernommen wurden. Aber selbst da sind die Unterschiede schon gewaltig. Und andere der Verfilmungen haben praktisch gar nichts mehr mit den Karl May-Romanen zu tun, außer dass ein paar Namen aus verschiedenen Romanen übernommen wurden und in Filme mit vollkommen neuen Drehbüchern gepackt wurden.


    Und "Schund" hin oder her: Soviel ich weiß kommen die Bücher von Karl May in der ewigen Bestsellerliste der Deutschen auf Platz 2 - nach der Bibel.

    Könnte die Frau neben Reinhold Schünzel vielleicht Ellen Richter sein? Ist nur so eine Idee, aber die zwei sehen sich meiner Meinung nach schon sehr ähnlich. Und mindestens einmal hat sie auch mit Schünzel zusammen gespielt. Der zweiteilige Film DER FLUG UM DEN ERDBALL (1925) ist auch erhalten.



    Sollte jemand von euch sich für amerikanische Stummfilmkomiker interessieren und nicht ausschließlich was über Chaplin, Keaton oder Laurel & Hardy lesen wollen, kann ich wärmstens Smile When the Raindrops Fall - the Story of Charley Chase (1998) empfehlen. Das Buch lag jahrelang bei mir im Regal, und jetzt habe ich es endlich mal gelesen ;)

    Brian Anthony und Andy Richmonds haben um 1980 rum noch viele Weggefährten von Charley Chase interviewt (z.B. seine Tochter June, Ernie Morrison von Our Gang, die Komikerin Dorothy Granger und den Filmproduzenten Hal Roach) und versucht, die Ergebnisse mit einer gewissen kritischen Distanz mit einfließen zu lassen. Außerdem machen sie selbstverständlich keinen Hehl daraus, dass sie Charley Chase-Fans sind, aber trotzdem betrachten sie ihn und seine Filme durchaus auch produktiv kritisch.

    Man merkt allerdings, dass sie von der Fülle des Materials etwas überwältig sind. Damit meine ich, dass sich die, die sich vor allem für seine Filme interessieren, sagen werden: Bitte mehr über seine Filme. Und die, die sich vor allem für ihn als Person interessieren, werden sagen: Bitte mehr über Charley selber. Ich würde das allerdings nicht als Makel anführen. Immerhin ist Charley Chase (1893-1940) erst in den 90er Jahren wieder neu entdeckt worden. Und in den letzten Jahren sind auch interessante DVD-Reihen mit Filmen von ihm veröffentlicht worden, was alles dazu geführt hat, dass er mittlerweile zur ersten Reihe der Stummfilmkomiker gezählt wird. Ich würde eher sagen, dass zu hoffen ist, dass irgendwann ein neues Buch erscheint, das sich noch mehr einzelnen Aspekten widmet. Aber auf jeden Fall haben Brian Anthony und Andy Richmonds mit ihrem Buch eine Wegmarke gesetzt, hinter die ganz bestimmt nicht mehr zurückgegangen werden wird. Davon bin ich überzeugt.


    Fräulein G.

    Wie war das eigentlich bei deinem Buch über Willy Fritsch? War es da schwer, Schwerpunkte zu setzen, damit sich der Umfang im Rahmen hält?

    Das letzte Buch, das ich gelesen habe, war Andreas Speit (Hg.), Das Netzwerk der Identitären - Ideologie und Aktionen der Neuen Rechten (Berlin, 2018). Und ab morgen geht's weiter mit Reichsbürger - die unterschätzte Gefahr (Berlin, 2017), auch von Andreas Speit herausgegeben.