Beiträge von Carry Klips

    Ich denke, daß diese Filme in den USA wegen anderer Urheberrechtsbestimmungen einfach 'public domain' sind, d.h., jeder, der eine Kopie besitzt, kann diese veröffentlichen. Was IHF nicht dürfte, wäre, eine der von der Murnau-Stiftung restaurierten Fassungen herauszubringen (für die die Stiftung natürlich die weltweiten Rechte hat). Aber da FWMS diese VB-Filme eh nicht restauriert, ist das nur eine theoretische Frage.

    Ich habe "Katkas Reinette-Äpfel" (so wohl die deutsche Übersetzung des Titels) auch noch nicht gesehen, aber er soll wohl der kommerziell erfolgreichste Film in der UdSSR im Jahre 1927 gewesen sein und wohl einer der ersten, der das alltägliche Leben im Leningrad der jungen Sowjetunion glaubwürdig und unverstellt zeigt.


    Ich bin also gespannt, auch weil mir der spätere Film "Oblomok imperii" [aka Fragments of Empire/Der Mann, der das Gedächtnis verlor] von Regisseur Fridrikh Ermler recht gut gefallen hat (ist auf der absolut medien/edition Suhrkamp Doppel-DVD "Der neue Mensch" mit drauf).

    Letztenendes - und ich sage es wirklich sehr ungern - haben wir es wohl leider der Coronamisere zu verdanken, daß diverse Institutionen und Archive endlich Teile ihres Bestandes online zugänglich gemacht haben und noch machen. Ich denke da insbesondere an die wunderbaren Uploads des Filmmuseums München auf ihrem Vimeo-Kanal, und zwar nicht nur was alte Filme angeht, sondern eben auch teils unveröffentlichte Werke neueren Datums wie im Moment gerade von Werner Schroeter. Aber ganz ernsthaft: warum brauchte es dafür diese Pandemie?!


    Ich für meinen Teil hoffe, daß die Archive und auch Festivals wie die Bonner Stummfilmtage oder das Cinefest auch in den hoffentlich corona-freien kommenden Jahren ihre Werke auf diese Weise zugänglich machen. Einen besseren Weg, Interesse und Sensibilität für das Filmerbe zu wecken, dürfte es kaum geben. Und man würde damit endlich die Online-Realität des 21. Jahrhunderts ernstnehmen.

    Wunderbar! Niemand hat diesen Preis mehr verdient als Richard Siedhoff, für seine ganzen wunderbaren und teilweise anscheinend recht kurzfristig entstandenen Musikbegleitungen für die vielen Stummfilme, die es in diesem Jahr online beim Filmmuseum München bzw. Stummfilmtage Bonn auf Vimeo zu sehen gab. Ich hoffe, da kommt noch mehr :)


    Und natürlich Gratulation auch an Nina Goslar, die seit gefühlt dreißig oder mehr Jahren für zdf/arte ebenfalls sehr engagierte Stummfilm-Arbeit leistet.

    Danke, aber das ist eine Version, auf der jemand die deutsche Tonspur auf die englische Fassung aufgelegt hat; diese Fassung geistert in der Tat schon länger durchs Netz. Aber erstens ist's nicht immer wirklich lippensynchron, und zweitens sind es halt auch nicht die originalen Schauspieler (bis auf Brigitte Helm, natürlich).

    Sehr gute Nachrichten, auch weil zudem neben anderen interessanten Filmen aus der frühen deutschen Filmgeschichte auch drei Filme von Werner Hochbaum restauriert/gesichert werden sollen.


    Was "Die Herrin von Atlantis" angeht, frage ich mich allerdings, ob es sich dabei wirklich endlich um die originale deutsche Fassung handelt, von der ich bisher annahm, sie gelte as verschollen. Im Umlauf waren meines Wissens bisher jedenfalls nur die englischen bzw. französischen Sprachversionen.

    Aktuell zu sehen ist Wilhelm Dieterles "Geschlecht in Fesseln" von 1928. Es handelt sich um exakt dieselbe Fassung wie die in den USA beim Kino-Label auf DVD erschienene, also ebenfalls mit dem Piano-Soundtrack von Joachim Bärenz. Allerdings ist nun die Credit-Sequenz auf Deutsch, und im Vergleich zur DVD ist die Bildqualität dieses HD-Web-Streams doch deutlich verbessert. Also nicht verpassen, selbst wenn ihr die DVD schon habt.

    Da bin ich völlig deiner Meinung. Allerdings finde ich auch Pola Negri hier wie auch in den meisten anderen ihrer Filme aus heutiger Sicht kaum noch überzeugend: sie ist wirklich eine der Stummfilmschauspielerinnen, die am stärksten zum 'Overacting' geneigt haben. Insofern sind die männlichen Rollen mit Thimig und Abel wirklich weitaus überzeugender besetzt.


    Aber in jedem Fall ist diese Rekonstruktion eine wunderbare Leistung des Filmmuseums München, die es ermöglicht, diesen im Prinzip ja verschollenen Film doch noch irgendwie kennenzulernen und ihn in Lubitschs Werk einzuordnen.

    Hier der Link zur Website des Labels Mr Banker Films: https://www.cargo-records.de/d…ILMS/labeldetails.92.html


    Neben "Der Diamant des Zaren" sind zwei weitere Filme gelistet, allerdings aus den 50er Jahren: "Eine Frau genügt nicht?" mit Hilde Krahl und Hans Söhnker und Veit Harlans spätes (Mach-)Werk "Liebe kann wie Gift sein" (den man wirklich mal gesehen haben sollte, weil er selbst für Harlans Verhältnisse einigermaßen 'over the top' ist).

    Die Neuigkeiten über "Die Flamme" sind ja wirklich spektakulär! Hätte ich niemals erwartet, daß der nochmal in irgendeiner Form auftaucht.


    Und die neue "Kaufmann von Venedig"-Version scheint ja ebenfalls großartig zu sein. Nur schade, daß man nicht versucht hat, die englischen Zwischentitel durch rekonstruierte deutsche zu ersetzen. Aber vielleicht ist's ja ein ähnlicher Fall wie beim "Wachsfigurenkabinett", d.h. es existieren keine Zensurkarten mehr?

    Ja, auch mir ist keiner der anderen Schauspieler jemals zuvor untergekommen. Insofern nehme ich mal an, daß es bei dem Film in erster Linie darum ging, den Star Kortner zu präsentieren und ansonsten mit einem nicht zu kostspieligen Film am Beethovenjahr 1927 zu verdienen. Sowas passierte dann ja auch mit Hans Kysers Luther-Film im folgenden Jahr, den ich nicht nur aus heutiger Sicht reichlich unaufregend finde (und der aber ja trotzdem, genau wie nun dieser "Beethoven", ebenfalls zu einem Jubiläumsjahr wieder ausgegraben wurde).


    Aber warten wir's mal ab. Die zeitgenössischen Kritiken waren offenbar durchweg positiv, und Kortner ist ja eh immer sehenswert.


    Noch mehr Hintergrundinfos gibt's bei wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Beethoven_(1927)

    Bist du dir sicher, daß es sich um den Löwenstein-Film handelt? Von deiner Zeitangabe (1990er) her würde ich vermuten, daß das eventuell auch "Der Märtyrer seines Herzens" (1918) von Emil Justitz gewesen sein könnte, ebenfalls eine Beethoven-Biographie und ebenfalls mit Kortner in der Rolle Beethovens. Der lief damals in der Tat im Fernsehen, meine Version stammt von 3sat.


    Von einer TV-Ausstrahlung des 1927er Beethoven-Films ist mir nichts bekannt. Aber natürlich kann ich mich da auch irren.

    Da fällt mir ja ein Stein vom Herzen. Ich hatte nämlich angenommen, daß die Retrospektive mit der Wiederholung der "Großstadtstraße" ihren Abschluß gefunden hätte. Schön, daß es also im September weitergeht... da hat der Herr Siedhoff also Zeit, noch ein paar andere Juwelen zu vertonen :)