Beiträge von Carry Klips

    Oder, nach amerikanischem Recht, um Public Domain-Filme. Wenn die Murnau-Stiftung dagegen legal was machen könnte, dann hätten sie's schon getan, denke ich.
    Allgemein finde ich es aber interessant, daß IHF überhaupt an Quellen (sprich: Prints) dieser Filme kommt. Aus den deutschen Archiven dürften sie die wohl kaum haben, und wenn ich mir überlege, wie schlecht viele Sammlerkopien von anderen Filmen aus der Zeit aussehen, dann kann man mit der Qualität von IHF im allgemeinen sehr zufrieden sein.

    Und Black Hill kriegt es trotz neuen Vertriebspartners und vieler Kundenanfragen nicht auf die Reihe, läßt sich so ein sicheres Geschäft entgehen...


    Black Hill kriegt ohnehin momentan offenbar nicht viel auf die Reihe. Seit dem 'Neustart' gab es genau zwei Veröffentlichungen, wenn ich recht sehe: "Heinz im Mond" und "13 Stühle", beides Rühmann-Filme. Und von den einstmals angekündigten "Fährmann Maria" und "Savoy Hotel 217" keine Spur, ebenso wie "Immensee", von anderen neuen Veröffentlichungen ganz zu schweigen. Und der nun wirklich nicht 'propagandistische' Harlan-Film "Verwehte Spuren" wartet nach wie vor auf Wiederveröffentlichung.

    Ja, das ist natürlich richtig: "Wien tanzt/Wiener Walzer" von 1951 unter der Regie von Emile Edwin Reinert. Der Film fängt in der Gegenwart an, und nachdem in einem Antiquariat Dinge aus dem Nachlass von Johann Strauss entdeckt werden, springt der Film dann ins 19. Jahrhundert und erzählt die Geschichte von Johann Strauss (Vater), gespielt von Adolf Wohlbrück. Der hatte diese Figur ja bereits 1933 in "Walzerkrieg" gespielt, und ist auch hier die ideale Besetzung für die Rolle. Und auch sonst ein toller Film, der durchaus auch aus 30er Jahren stammen könnte. Erstklassige Kameraarbeit und Regie, sehr gutes Skript: das hätte Willi Forst kaum besser hinbekommen.

    Nein, leider auch nicht. Bedauerlich, wenn du den Film wirklich nicht kennen solltest. Er ist leider wenig bekannt, aber wie ich finde schon fast ein kleines Meisterwerk. Da sag' ich dann später noch mehr dazu.


    Okay, ich denke, das nächste Foto dürfte Klarheit bringen:

    Entstehungszeit 1940er ist falsch; Wien ist richtig, und Kaiserzeit überwiegend auch (wenn ich da als Nicht-Österreicher nicht irgendwas durcheinanderbringe). Aber das 'überwiegend' ist ein kleiner Tipp...

    Ach, alle gesehen wäre schön... manche sind sehr schwer zu bekommen, und andere sind verschollen. Und ich zumindest bin normalerweise nicht so sonderlich gut im Erkennen von Darstellern, es sei denn, es sind richtig bekannte Gesichter..

    Naja...es gab halt nicht allzu viele deutsche ethnographische Filme aus der Zeit; und dann hat man den entweder gesehen oder nicht. Ich finde es viel schwerer, eine bestimmte UFA-Komödie zu identifizieren, weil da die Auswahl halt riesig ist.


    Wie auch immer,ich mach mal weiter; hier mein neues Rätsel:

    Tut mir leid ;)
    Das ist der wunderbare Dokumentarfilm " Kopfjäger von Borneo" von Viktor von Plessen aus dem Jahre 1936. Beeindruckende Kamera von Richard Angst, und der Film ist in mancher Hinsicht Murnaus "Tabu" gar nicht unähnlich...

    Naa... ein paar Vorbehalte scheinst du aber schon zu haben, oder würdest Du auch von 'Herrn' Hitchcock oder 'Herrn' Käutner reden? ;)


    "Opfergang" liebe ich wirklich sehr, der Film ist halt ein Bilder- und Farbenrausch, dessen Wirkung ich mich nicht entziehen kann; da kann das Skript so schwach sein, wie es will. Ich glaube allerdings auch, daß das Wasserleichenende von Kristina Söderbaum auf Harlans eigenem Mist gewachsen ist; aber ein bißchen Morbidität hat einem Regisseur ja noch nie geschadet. Und die hat "Opfergang" ja ohnehin in ausreichendem Maße: zum Beispiel diese Szene am Anfang, wo in einem verhängten Zimmer am Sonntagmorgen Nietzsche-Dithyramben verlesen werden; dies im übrigen eine der Szenen, bei denen ich zumindest immer etwas Kichern muß, weil das nun wirklich reichlich over-the-top ist. Trotzdem funktioniert es, genauso wie Kristina Söderbaums Hundemeute, die ich mir auch sehr gut in Pasolinis "Salò" vorstellen könnte, oder zumindest in irgendeinem späten Visconti-Film.


    Die anderen Harlan-Filme finde ich auch alle gut (bis auf die ganz frühen Filme, "Krach im Hinterhaus" zum Beispiel ist ziemlich vergessbar), aber "Opfergang" hat doch eine ganz eigene Qualität.

    Ich bin eigentlich deiner Meinung, aber die Art und Weise, wie Harlan in "Hanna Amon" beständig des Guten zu viel tut, hat schon was, auch wenn der Film letztlich dann zu einem unfreiwilligen Camp-Kultklassiker wird. Klar, der Zuschauer soll das alles ernstnehmen, inklusive dieser ägyptischen Traumsequenz, was schon 1951 vermutlich unmöglich gewesen sein dürfte; aber bei einer 'postmodernen' Neurezeption sind natürlich auch die Lacher erlaubt, die ich mir schon bei "Opfergang" manchmal kaum verkneifen kann. Insofern: das ist alles blendende Unterhaltung, wenn man den entsprechenden Humor hat. Und wenn man wie ich in den 80er Jahren aufgewachsen ist, dann wartet man eigentlich die ganze Zeit auf den Moment (spätestens eben in der Traumsequenz), in dem Marc Almond auftaucht und irgendeinen Song aus "Stories of Johnny" zum Besten gibt ;)

    " Leider gibts es dieses gut gemachte frühe Actionspektakel noch nicht auf DVD zu kaufen. Es gibt leider nur schlechte bis mittelmäßige Kopien des Films auf DVD und VHS. Das orig. 35mm-Filmmaterial des Films liegt im Bundesarchiv...


    Und da wird es auch bleiben, da der Film immer noch auf der Vorbehalts-Liste steht, wegen angeblicher 'antirussischer Tendenzen'. Was für ein Schwachsinn.... Dabei ist das wirklich nur eine sehr stilvolle und gut gemachte historische Abenteuerromanze.

    Jetzt habe ich mal nach den im Ankündigungstext genannten Regisseuren bei imdb geguckt, und vermute, daß die folgenden Filme auf der DVD enthalten sein werden:


    Friedrich Zelnik: Die Tänzerin von Sanssouci (1932)
    Phil Jutzi: Heiteres und Besinnliches um den großen König (Kurzfilm, 1936)
    Frank Beyer: Fridericus Rex - elfter Teil (Kurzfilm, 1957)
    Helmut Käutner: Die preussische Heirat (TV-Film, 1974)


    Ich finde, das sieht doch gut aus, wenn's so stimmt. "Die Tänzerin von Sanssouci" suche ich schon lange, und endlich einen der späten TV-Filme Käutners zu haben, ist auch nicht schlecht. Und da die Jutzi und Beyer-Filme wohl nicht allzu lang sein dürften, wäre eventuell sogar noch Platz für einen weiteren Film. Ich wünschte mir, man könnte sich dazu durchringen, einen der stummen Fridericus-Filme mit draufzutun.

    [ Einen Film wie "Jud Süß" würde man schließlich nie durch die FSK bekommen. Mich stört nur diese Scheinheiligkeit. Einerseits Filme wegschließen, andere (ebenso problematische) als Sonntagmittag-Unterhaltung verramschen.


    Da wäre ich mir nicht so sicher. Nimm zum Beispiel mal die DVD-Veröffentlichung von "Die freudlose Gasse" von Edition Filmmuseum. Die ist als "Infoprogramm gemäß §14 JuSchG" gekennzeichnet, obwohl das erstens ein Spielfilm ist, und zweitens da sicherlich ein paar für Kinder nicht ganz so geeignete Momente dabeisind. Ich denke, da macht es einfach die 'Wissenschaftlichkeit' der Edition. Und eine vergleichbare Edition wäre bei "Jud Süß" nicht nur wünschenswert, sondern natürlich unumgänglich.


    Und zur Frage des 'künstlichen' Schwarz-weiß: da ich oftmals alte VHS-Tapes oder avis, die von ebendiesen gezogen sind, gucke, drehe ich sehr häufig bei Schwarz-Weiß-Filmen die Farbe am Fernseher heraus, um die Farbstiche oder farbiges Bildrauschen dieser alten Quellen wegzubekommen. Kontrast und Graustufen ändern sich bei mir dadurch überhaupt nicht, aber ich habe eben auch noch einen Röhrenfernseher. Dennoch ist's natürlich zusätzlicher Aufwand, den ich bei einer brandneuen Restaurierung nun wirklich nicht gezwungen sein will zu treiben. Abgesehen davon, daß natürlich viele Zuschauer sich der Streitfragen um die Virage gar nicht bewußt sein werden, und deshalb davon ausgehen, der Film 'müsse' so aussehen.

    Wenn wir schon bei Moser sind: definitiv "Schrammeln" von Geza von Bolvary (1944), kürzlich auf DVD erschienen. Ein wunderbarer Film über die Gebrüder Schrammel, die Erfinder der gleichnamigen Wiener Musikrichtung im 19. Jahrhundert. Und natürlich Filme von Willi Forst, besonders "Maskerade" und "Wiener Mädeln".