"Florentiner 73" DDR 1972 - ungewohnte Aussichten

  • Ich schaue mir gerade mal wieder die DVD "Florentiner 73" (danach natürlich auch noch die Fortsetzung "Neues aus der Florentiner 73"), und da fiel mir schon am Anfang, und dann auch noch danach, auf, das es in dem Tabakladen wohl nicht ganz mir rechten Dingen zugehen konnte.
    Denn die Ausstatter haben doch wirklich in einem normalen Tabakwarenladen stangenweise "Westzigaretten" in das Schaufenster gepackt.
    ("Camel"; Pall Mall"; "Kent")
    Die gab es wohl eigentlich nur in den Intershops.
    In einer Doku über die Intershops hörte ich neulich, das die meisten dort verkauften Zigaretten eine Lizensproduktion waren, also Ostzigaretten in Westverpackung in einem Laden, in den man nur mit Westgeld bezahlen konnte.


    Aber ein kleiner Laden in Berlin-Pankow, dort spielt der Film ja immerhin, das war wohl etwas frech den Zuschauern gegenüber.
    Die hätten diese Zigaretten bestimmt gerne gekauft.


    Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, wenn das in Berlin anders war (da war ja immer vieles anders), denn ich stamme eigentlich aus Mecklenburg.
    Sonst ist es für mich nur ein Film-Fake.

  • Ein wirklich witziger Fund. Komisch wie das da rein kam? Eine revolutionäre/kapitalistische Anspielung eines Ausstatters oder des Regisseurs? Es gab ja auch eine Filmzensur und die haben sicher auch genau hingeschaut oder? Aber wie Du schon schreibst, ggf. war das normal und es gab in Berlin andere Regeln diesbezüglich.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius