Welches Buch würdet du auswendig lernen? (inspiriert von "Fahrenheit 451")

  • Für die Bücherfreunde unter uns ist es vielleicht ein interessantes Thema, ich finde es jedenfalls spannend.


    Und zwar ist es in "Fahrenheit 451" von Ray Bradbury ja so, dass Bücher verboten sind und von der "Feuerwehr" verbrannt werden. Doch es gibt auch Menschen, die Bücher auswendig lernen und dann an ihre Kinder weiter geben, damit sie für die Nachwelt erhalten bleiben.


    Nun meine Frage: Für welches Buch würdet ihr euch in der Situation entscheiden? Und warum?


    Ich habe mir erst überlegt, dass es wohl ein Drama von Shakespeare wäre, bin aber letztendlich zu dem Schluss gekommen, dass ich mich wohl für "Die unendliche Geschichte" von Michael Ende entscheiden würde. Zum einen wird sich für den Shakespeare sicher jemand finden, der ist ja nicht gerade unbekannt ;) Zum anderen denke ich, es sollten nicht nur die "kanonischen Werke" bewahrt werden. Für "Die unendliche Geschichte" spricht in meinen Augen unter anderem, dass es ein Buch für alle Altersklassen ist, sowohl Kinder als auch Jugendliche und Erwachsene lesen es. Hinzu kommt natürlich, dass ich es sehr mag und es mir am Herzen liegt. Nicht zuletzt aber verbindet es eine fantasievolle, spannende Geschichte mit einer gewissen inhaltlichen Tiefe. Ein solches Buch sollte meines Erachtens nicht in Vergessenheit geraten, ist auch in gewisser Weise zeitlos und hat seinen Lesern durchaus etwas zu sagen. Ebenfalls in der engeren Wahl bei meinen Überlegungen war aus ähnlichen Gründen übrigens "Momo" desselben Autors.

  • Genau das dachte ich mir als ich ca. 2001/2002 "Faust" gelesen habe. Ich fand das so großartig, dass ich so langsam voran kam. Allein schon die ersten Seiten sind immer wieder lesenswert.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Zum "Faust" habe ich ein zwiespältiges Verhältnis. Inhaltlich finde ich ihn höchstinteressant, sprachlich meinem subjektiven Empfinden nach durchwachsen, es gibt Passagen, die mir gut gefallen haben aber auch einige, die ich holprig fand - ist eben auch bei kanonischen Werken der Literatur nach wie vor eine Frage des Geschmacks ;) Bewahrt zu werden verdient er ganz gewiss, aber für mich persönlich wäre er nicht in die engere Wahl gekommen.

  • Auch ne gute Strategie, kann man dann ein literarisches Lexikon draus machen mit allem, woran du dich noch so erinnerst ;) Wäre doch dann auch ein spannendes Projekt, ein literarisches Wiki, gefüllt mit den Leseerinnerungen derjenigen, die noch wissen was ein Buch ist ;)

  • Ein interessantes Thema.
    Auswendig lernen kann ich.
    Ich würde versuchen, die beiden größten Klassiker auswendig zu lernen: Den Struwwelpeter und Max und Moritz. Ausserdem noch den "Wurzelsepp", der in Reimform erklärt, wie man gesund bleibt. Und dann noch alle 7 Sams-Bücher von Paul Maar, wegen den lustigen gedichten und Wortspielen!

  • Das stimmt :) Nacherzählen auf jeden Fall, auswendig lernen muss man sie nicht unbedingt. Wobei die von Andersen sprachlich auch sehr schön sind, vielleicht da noch ein, zwei, drei... wenn noch was in den Kopf rein passt :)

  • Ein wirklich reizvolles Gedankenspiel, Claudia.
    Ich habe dieses Thema mehrfach durchgesehen, ohne mich entscheiden zu können. Habe leider auch kein gutes Gedächtnis :(
    In die allernächste Auswahl kämen allerdings:
    1. Ödön von Horvàth - Jugend ohne Gott
    2. Erich Maria Remarque - 3 Kameraden
    3. Gottfried Keller - Romeo und Julia auf dem Dorfe