Marcel Reich-Ranicki ist tot

  • Marcel Reich-Ranicki ist tot. Er starb heute im Alter von 93 Jahren in Frankfurt. Reich-Ranicki, der am 2. Juni 1920 in Leslau als Sohn einer jüdischen Familie geboren wurde, wuchs in Berlin auf, überlebte das Warschauer Ghetto und kehrte 1958 nach Deutschland zurück. Für seine Tätigkeit als Literaturkritiker der F.A.Z. wurde Reich-Ranicki mit Ehrungen überhäuft....


    Quelle: http://www.pi-news.net/2013/09/marcel-reich-ranicki-ist-tot/

  • Ich hab mal eine Quelle angefügt, um eine Abmahnung vorzubeugen.


    Also ich muss sagen, dass ich Ranicki mochte. Gerade seine Begeisterung für die deutsche Kunst. Aufgrund seines Hintergrundes und seiner Biographie kam man bei ihm an bestimmten Themen natürlich nicht vorbei. Er war ein "Original" bzw. ein "Typ" und hatte großen Unterhaltungswert.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Ich hab mal eine Quelle angefügt, um eine Abmahnung vorzubeugen.


    Also ich muss sagen, dass ich Ranicki mochte. Gerade seine Begeisterung für die deutsche Kunst. Aufgrund seines Hintergrundes und seiner Biographie kam man bei ihm an bestimmten Themen natürlich nicht vorbei. Er war ein "Original" bzw. ein "Typ" und hatte großen Unterhaltungswert.


    Okay, obwohl ich es nicht wortwörtlich wiederholt habe.


    Hinzufügen möchte ich aber noch einen Satz des unsäglichen Gauck z.Zt. Bundespräsident:



    "Er, den die Deutschen einst aus ihrer Mitte vertrieben haben und vernichten wollten, besaß die Größe, ihnen nach der Barbarei neue Zugänge zu ihrer Kultur zu eröffnen

  • Auf Gauck hielt ich mal große Stücke. Gut, auch aus der heutigen Sicht gesehen ist er zumindest von der Wirkung her bei weitem besser als Wulf. Aber dieser Respekt ist auch bei mir extrem gesunken.


    Heute ab Mitternacht gibt es übrigens ein Sonderprogramm für Reich-Ranicki in der ARD

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • [quote='Sebastian',index.php?page=Thread&postID=142365#post142365]Auf Gauck hielt ich mal große Stücke. Gut, auch aus der heutigen Sicht gesehen ist er zumindest von der Wirkung her bei weitem besser als Wulf. Aber dieser Respekt ist auch bei mir extrem gesunken.


    Statt einer direkten Antwort stelle ich mal meine persönliche Beliebtsheitsskala der deutschen Präsidenten ein:




    Ich stelle mal eine Skala von 1 - 10 im Beliebtheitsgrad auf
    1= total unfähig
    10= Vertritt die Interessen des Volkes und hat sich verdient gemacht


    Ich gehe mal von 0 aus = fehl am Platze - diesen Wert vergebe ich mal an Wulff
    Unter Null käme im Ernstfall nur Gesine Schwan und Beate Klarsfeld


    1,3 = Gauck
    1,4 = Johannes Rau
    3= Weizsäcker
    4= Roman Herzog
    5= Heinemann
    8= Theodor Heuss
    9= Carstens
    10= Hindenburg

  • Beate Klarsfeld :D


    Witzig, aus dem weiteren familiären Umfeld von der Ehefrau von Theodor heuss habe ich vor einigen Tagen einen großen Briefposten erwerben können.


    Das Präsidenten-Thema könnte man mal in einen eigenen Strang eröffnen. Das ist nicht uninteressant.


    Zu Ranicki scheint übrigens schon jetzt auf ZDF Info was zu laufen, das habe ich vorhin am Rande mitbekommen.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Diese Tage liest man sehr viel im Feuilleton zum 100. Geburtstag von ihm.

    Ich konnte mit seiner Art nicht viel anfangen. Zu aufbrausend, zu bestimmt, zu geschwollene Ausdrucksweise. Trotzdem lese ich zur Zeit recht gerne die Artikel im Feuilleton.

  • Diese Tage liest man sehr viel im Feuilleton zum 100. Geburtstag von ihm.

    Ich konnte mit seiner Art nicht viel anfangen. Zu aufbrausend, zu bestimmt, zu geschwollene Ausdrucksweise. Trotzdem lese ich zur Zeit recht gerne die Artikel im Feuilleton.

    Sympathisch war er mir auch nicht. Aber er hat seinen Fußabdruck hinterlassen. Das kann man ihm nicht absprechen. Und eine große Persönlichkeit zu sein und gleichzeitig eine umgängliche Person zu sein, ist halt etwas, das ziemlich selten Hand in Hand geht. Ein Fritz Lang war ja auch niemand, mit dem man gerne entspannt in den Urlaub gefahren wäre ;)

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Ein Fritz Lang war ja auch niemand, mit dem man gerne entspannt in den Urlaub gefahren wäre ;)

    Guter Punkt :D


    Ich fand ihn sehr faszinierend. Als ich mich 2001/2002 erstmals intensiver mit Literatur, Kunst und Kultur beschäftigt habe, war Ranicki ein wichtiger Ankerpunkt für mich, was wohl an der damaligen Sendung von ihm "Marcel-Reich Ranicki Solo" lag, die ich mir angschaut habe. In der Zeit hab ich auch sehr intensiv die "Harald Schmidt Show" geschaut, da war Ranicki auch oft ein Thema.


    Damal shab ich mir seine Biographie durchgelesen und auch zusätzlich noch als Hörbuch angehört.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Von Marcel Reich-Ranicki kam mal der schöne Satz: "Kritisieren kann man nur, was man mag." Da hat er Recht. Wenn ich mich jetzt als Kritiker betätigen müsste, würde ich Bücher bestimmter Genres samt und sonders verreißen. Er hatte die Gabe, auch in solchen Themenfeldern zu erkennen, wenn etwas gut geschrieben wurde.


    Bei YouTube habe ich zwei schöne Sachen gefunden: die Ablehnung des Deutschen Fernsehpreises und ein Best Of Literarisches Quartett:


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  • Ich suche schon seit ca. einem Jahr eine bestimmte Folge aus dem "Literarischen Quartett". Leider bin ich noch nicht fündig geworden, es war aber mal bei yt eingestellt...

    Sigrid Löffler als "Gegenüber" war auch immer ein Genuß.

    "Alkohol in Maßen genossen, schadet auch in größeren Mengen nicht"


    Anderl Heckmair (1906-2005), deutscher Bergführer und Alpinist

  • Ich suche schon seit ca. einem Jahr eine bestimmte Folge aus dem "Literarischen Quartett". Leider bin ich noch nicht fündig geworden, es war aber mal bei yt eingestellt...


    Es wurde ein Roman besprochen, der ein fiktives Deutschland nach dem 2. Weltkrieg als schwachen Agrarstaat schilderte...


    Das war vermutlich der Roman: "Morbus Kitahara" von Christoph Ransmayr. Das Buch wurde 1995 besprochen, gleich das erste. Ist es das?


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  • Ganz genau. :thumbup: Vielen Dank No Nick Ich hatte immer bei den 80er Jahre -Sendungen gesucht. Das hatte ich falsch in Erinnerung, es war also doch keine frühe Sendung.

    "Alkohol in Maßen genossen, schadet auch in größeren Mengen nicht"


    Anderl Heckmair (1906-2005), deutscher Bergführer und Alpinist

  • Ich bin durch dein Stichwort Agrarstaat darauf gekommen. Dabei geht es um die Idee des damaligen US-Finanzministers Morgenthau, aus Deutschland und Österreich nach dem Krieg Agrarstaaten zu machen. Darüber sind mehrere Romane geschrieben worden. Ich musste nur den richtigen finden. Aus der Wikipedia-Liste war es zum Glück schon der zweite. ^^