Heinrich George wird von seinem Sohn Götz George verkörpert

  • Bin gespannt auf den Film - kann mir aber vorstellen, was politisch daraus gemacht wurde.
    Gott Sei Dank hat sich Götz George nie von seinem Vater abgewendet, wie es viele andere Kinder taten, deren Eltern in der NS-Zeit nicht verfolgt wurden.


    Heinrich George war ein brillianter Schauspieler.
    Umso verwunderter war ich von dem Fernsehinterview, das er 1938 als Intendant des Schiller-Theaters gab.
    Es war sehr peinlich - er redete oftmals für meine Begriffe etwas wirr.
    Frei sprechen war wohl nicht seine Stärke.
    Ein Bild Hitlers stand gut sichtbar auf seinem Schreibtisch

  • Ich bin auch sehr gespannt wie das wird. Dass Doku-Elemente mit eingebaut wurden finde ich interessant, das machte die "Manns"-Reihe (zumindest empfand ich das vor 10 Jahren als ich sie gesehen habe) besonders sehenswert. Aber gefasst muss man sich bei Themen über diese Zeit auf alles machen.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Die Meldung enthält ja tatsächlich einen kleinen Knüller:

    Zitat

    Um diese Geschichte richtig darzulegen, hatte er Tagebücher seiner Eltern aus der damaligen Zeit bereitgestellt

    Ist das zu fassen? Ich dachte immer, die gebe es nicht mehr. Dass Tagebücher von George aus der NS-Zeit existieren, finde ich stark! Ich würde sofort anfragen, ob ich sie nutzen darf, aber wie kommt man an jemanden wie Götz George ran?!

  • Über seine Agentur. Jedoch glaube ich nicht dass er sie jedermann zur Verfügung stellt. Ich hoffe sie werden irgendwo noch als Kopie gesichert, dass die nicht verloren gehen können.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Über seine Agentur. Jedoch glaube ich nicht dass er sie jedermann zur Verfügung stellt.

    Das ist eben das Problem, das Götz George zufällig auch ein Star geworden ist.


    Wenn die Nachfahren auf die Stufe "gewöhnlicher Menschen" herabgesunken sind, lassen sie sich meistens relativ unkompliziert kontaktieren uns sind auch - je nach persönlicher Interesselage - durchaus freigiebig, was den Zugang zu solchen Materialien angeht sowie deren Vervielfältigung. Selbst bei Tagebüchern.

  • Als Verlag hätte man da die besten Möglichkeiten Gehör bei der Agentur bzw. bei ihm selbst zu finden. Gerade in verbindung mit so einen Film ließe sich das sicher verkaufen.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Das ist eben das Problem, das Götz George zufällig auch ein Star geworden ist.


    Wenn die Nachfahren auf die Stufe "gewöhnlicher Menschen" herabgesunken sind, lassen sie sich meistens relativ unkompliziert kontaktieren uns sind auch - je nach persönlicher Interesselage - durchaus freigiebig, was den Zugang zu solchen Materialien angeht sowie deren Vervielfältigung. Selbst bei Tagebüchern.

    Mit Star oder nicht hat das nichts zu tun ... Würdest Du die Tagebücher Deiner Eltern einfach mal eben so veröffentlichen wollen ?


    Und Kontakt mit jedem haben muß wahrlich auch nicht sein ...

  • Mit Star oder nicht hat das nichts zu tun ... Würdest Du die Tagebücher Deiner Eltern einfach mal eben so veröffentlichen wollen ?


    Und Kontakt mit jedem haben muß wahrlich auch nicht sein ...

    Meine Eltern sind keine Personen des öffentlichen Interesses. Das trifft aber auf Personen zu, die im Dritten Reich eine so exponierte Stellung hatten wie Heinrich George. Andernfalls gäbe es ja den Film auch gar nicht, in dem es in diesem Thema geht bzw. kein Mensch würde sich dafür interessieren.
    Fernsehfilm ist aber das eine - Zugänglichkeit der Quellen das andere.


    Ich muss ebenfalls nicht Kontakt mit jedem haben, und Herr George sicher auch nicht. Hier geht es aber um publizistische Zwecke von übergeordneter Bedeutung. Ich wiederhole nochmal: Hoffentlich werden die Tagebücher publiziert werden, und zwar unzensiert. (Bislang gibt nämlich über George ausser den Erinnerungen von Berta Drews Wohin des Weges (Ullstein 1992) ziemlich wenig, so wie ich das sehe.)

  • Ich hätte nichts gegen das Veröffentlichen der Tagebücher einzuwenden ... Nur verlangen sollte man es nicht ... Bzw., wenn dem Wunsch nicht nachgegeben werden sollte, sollte man das akzeptieren.

    Da hast Du sicher Recht. Aber wie schade wäre das!
    George hat sicher viele Dinge zu Papier gebracht, die seinen Kontakt mit den Machthabern und seine persönliche und politische Wandlung während dieser Jahre betreffen. Was für einen faszinierenden Lebensweg dieser Mann hatte! Vom Kommunist zur Vorzeige-Film- und Theater-Künstler des NS-Regimes... Und es sind so wenig Details über seine Sichtweise bekannt. Wirklich schade.

  • Dass die Tagebücher für die Filmrecherche genutzt wurden ist ja schon mal ein guter schritt, wobei ich an der Objektivität des Filmes zweifle, aber ich lasse mich geren überraschen. Solange die Tagebücher nicht nachweislich unzensiert veröffentlicht sind, ggf. mit weiteren Erinnerungen/Aussagen/Gesprächstexten/Brieftexten kann man nicht sicher sagen, dass es ungefähr so war wie man es im Film darstellt. Da da seine große Relevanz für die Allgemeinheit und für die Geschichte hat, wäre man gesellschaftlich eigentlich dazu verpflichtet die Tagebücher zur Verfügung zu stellen. Muss ja nicht gratis sein, das kann man ja mit einem Verlag dann klären.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Dass die Tagebücher für die Filmrecherche genutzt wurden ist ja schon mal ein guter schritt, wobei ich an der Objektivität des Filmes zweifle, aber ich lasse mich geren überraschen. Solange die Tagebücher nicht nachweislich unzensiert veröffentlicht sind, ggf. mit weiteren Erinnerungen/Aussagen/Gesprächstexten/Brieftexten kann man nicht sicher sagen, dass es ungefähr so war wie man es im Film darstellt. Da da seine große Relevanz für die Allgemeinheit und für die Geschichte hat, wäre man gesellschaftlich eigentlich dazu verpflichtet die Tagebücher zur Verfügung zu stellen. Muss ja nicht gratis sein, das kann man ja mit einem Verlag dann klären.

    Wenn man Filme aus der NS Zeit sich ansieht steht meißtens immer einer da mit erhobenen Zeigefinger.