"Hatufim" - arte zeigt ab Donnerstag "Homeland"-Original aus Israel

  • "Homeland" ist in den USA der mit Preisen überhäufte HBO-Serienrenner schlechthin und war in Deutschland vor ein paar Monaten auf Sat.1 zu sehen. Arte zeigt nun anknüpfend an die Ausstrahlung der Geheimtipp-Serie "Real Humane" aus Schweden das Original, auf dem Homeland basiert: die zehnteilige israelische Fernsehserie "Hatufim - In der Hand des Feindes" in fünf Doppelfolgen.


    Kompletter Artikel: http://www.tv-kult.com/neues/4…-original-aus-israel.html

  • Für diejenigen, die keinen Fernseher besitzen, ist vielleicht erwähnenswert, daß man die Serie wie immer auf Arte+7 für eine Woche nach der Ausstrahlung in sehr guter Qualität ansehen kann.


    Apropos Qualität, ich finde die Serie sehr gut und spannend gemacht, dabei durchaus mit einer Art von Behutsamkeit gestaltet. Dazu gibt es jedoch auch Momenta von schockartigen Einbrüchen duch kurzzeitige Rückblenden in die Zeit der siebzehn Jahre Gefangenschaft. Geschehnisse wie Folter werden jedoch nach guter alter Filmsitte nicht in aller Deutlichkeit gezeigt, sondern eher angedeutet und das Ausmalen größtenteils der Phantasie des Zuschauers überlassen.
    Der Titel "In der Hand des Feindes" ist anscheinend mehrdeutig gemeint, da die beiden überlebenden Soldaten einige Tage nach ihrer Freilassung in eine militärische Einrichtung zur Befragung gesteckt werden, obwohl ihnen psychologische Hilfe versprochen worden war. Worum es bei diesem Aushorchen geht, dürfte klar sein, allerdings verhalten sich die beiden Soldaten etwas merkwürdig. Für weitere Spannung ist nicht nur damit schon gesorgt. Die familiären Entwicklungen und Verwerfungen (ohne Kitsch schonungslos geschildert!) lassen auch noch einiges erwarten.
    Was mir nicht so gefällt, sind ein paar technische Mätzchen wie ruckartiger Wechsel zwischen Zeitlupe und Zeitraffer an manchen, glücklicherweise wenigen Stellen (Ankunft des Regierungskonvois mit der Ministerpräsidentin (Golda Meir?) am Flughafen).
    Auf alle Fälle ein Film, der den Zuschauer intellektuell und gefühlsmäßig fordert, also keine Massenware. Mal seh'n, wo die Entwicklung noch hinführen wird.


    Das amerikanische Remake "Homeland" kenne ich nicht, muß es aber auch nicht unbedingt kennenlernen.