Feinde (D, 1940)

  • Den deutschen Abenteuerfilm "Feinde", nach einem wahren Hintergrund aus dem Jahre 1940 habe ich mittlerweile 4 mal - jeden Neuerwerb in der Hoffnung, ihn in einer besseren Qualität zu bekommen. Er behandelt ein heikles deutsch-polnisches Thema - deutsche Minderheit im polnischen Machtbereich kurz vor Beginn des Krieges.
    Was die Spannung betrifft, besitzt er Hitchcockqualität.
    Hier die Inhaltsbeschreibung:
    Ort der Handlung: Polnisches Grenzgebiet zu Deutschland im Jahre 1939
    Ein Sabotageakt unterbricht jäh den Lärm der Arbeit im deutschen Sägewerk des
    Waldgebietes nahe der Grenze. Anteck, der schlimmste Deutschenhasser unter der
    deutschfeindlichen Arbeitergruppe, hat heimlich ein Eisenstück in den
    Mechanismus der großen Säge geschoben, damit der Nachmittag frei wird und sie
    alle zur Verteilung der ankommenden Waffen gehen können. Der junge und
    schneidige Inspektor Keith (Willy Birgel) jagt den heimtückischen Hetzer sofort aus dem Werk.
    Trotz der Bedenken Arnold Wegners, des Werkherrn, fürchtet er die
    gewitterschwüle Atmosphäre nicht. Aber blitzartig ballt sich das Geschehen zur
    Katastrophe. Schon am Nachmittag überrascht der Besitzer des nächsten deutschen
    Gehöftes die friedlich um den Kaffeetisch Versammelten mit der
    Schreckensbotschaft, daß einer der deutschen Siedler schon überfallen und
    erschlagen, sein Hof ausgeplündert und niedergebrannt sei. Eine starke Bande
    bewaffneten Gesindels, heimlich gefördert von der untätigen Behörde, habe die
    Straßen zur Grenze besetzt und das Kesseltreiben auf die Volksdeutschen der
    ganzen Gegend begonnen. Es bleibt nichts anderes mehr übrig, als in größter Eile
    Haus und Hof zu verlassen, in den Wald zu flüchten und dann doch noch den
    Versuch zu machen, sich über die deutsche Grenze zu retten. Während Keith mit
    Marianne, der Tochter des Werkherrn, die an Stelle der toten Mutter den Haushalt
    leitet, nach dem 12 jährigen Paul sucht, der mit seinem Freund, dem alten Knecht
    Andreas, zum Fischen gegangen ist, bricht schon die Bande auf Anteks Betreiben
    in das Sägewerk ein, erschlägt Wegner und Vorarbeiter Wegereit und zerstört alles, was hier in 20 Jahren als
    Muster deutscher Wirtschaftsleistung zum Nutzen der ganzen Gegend aufgebaut
    wurde. Als Keith mit den Kindern und dem treuen Andreas im Waldversteck der
    volksdeutschen Flüchtlinge eintrifft – es sind an die zweihundert Männer, Frauen
    und Kinder -, sieht er sich von Ratlosen umgeben, die von seiner besonderen
    Energie Schutz und Führung erwarten. Man ist auf dem Marsch zur Grenze an einen
    weitausgedehnten Sumpf geraten, der der jedes weiterkommen unmöglich macht. Die
    Straßen sind von den bewaffneten Banden besetzt. Die Nacht bricht herein. Und
    wenn nicht vor dem Morgen eine Lösung gefunden ist, werden alle das Opfer des
    Gesindels, das mit Tagesanbruch den Wald nach den Versteck der Flüchtlinge
    durchsuchen will. Keith sieht nur eine einzige Möglichkeit. Wenn die Straße, die
    an der alten deutschfeindlichen Schnappsschenke vorbei zu Grenze führt, noch
    frei ist, dann kann in drei Stunden die reitende deutsche Grenze erreicht sein.
    Als er selbst sich mit dem alten Andreas zur Erkundung aufmacht, ahnt er nicht,
    dass es gerade die Tochter dieser Schankwirtin war, jene hübsche Anna (Brigitte Horney), die er
    heute Vormittag auf dem Heimritt von der Stadt getroffen und so lustig geneckt
    hat. Und dann war sie auf dem Sägewerk gewesen und hatte Bretter gekauft. Sie
    hat ihm gut, sogar sehr gut gefallen. Aber er hatte sie über all dem Neuen schon
    fast vergessen, während sie glaubt, diesen Menschen nie vergessen zu können. Nun
    tritt er plötzlich in die Schenke und sieht sich von der ganzen Bande der
    Deutschenhasser umgeben, die ausgerechnet hier Ihre Sammelstelle haben und halb
    betrunken in einem wilden Toben zwischen Tanz und Kartenspiel den Morgen und die
    Deutschenjagd erwarten. Niemand kennt Ihn. Wird Anna ihn verraten? Aber diese
    Anna liebt ihn nicht nur, sie ist auch gar nicht die Tochter der
    deutschfeindlichen Schnapswirtin, die nur ihres toten Vaters zweite Frau war.
    Auch sie ist in Wirklichkeit eine Volksdeutsche. Und sie will nicht nur den
    Geliebten, sondern die ganze Flüchtlingsschar retten. Denn sie allein kennt
    jenen geheimen Pfad mitten durch den Sumpf zur deutschen Grenze, den ihr Vater
    ihr einst gezeigt hat! Und nun beginnt in dieser seltsamen Nacht ein verwirrtes
    Spiel der Intrigen, der List und der Kühnheit, ein Doppelspiel für dieses
    tapfere Mädchen zwischen dem heimlichen Geliebten und ihren deutschen
    Volksgenossen auf der einen und der betrunkenen Bande auf der anderen Seite, die
    sie für eine Deutschfeindliche hält und deren Anführer, der wilde Jan, auf Tod
    und Teufel mit ihr flirtet. Die eigene Stiefmutter hat sie gegen sich. Der
    Geliebte selbst hält sie schließlich für eine Verräterin. Alles droht zu
    misslingen, Antek kommt von der Suche nach Keith, dem Meistgehassten zurück und
    entlarvt den Anführer der Volksdeutschen mitten unter seinen Spießgesellen. Der
    alte Andreas ist den Kugeln der Verfolger zum Opfer gefallen und schon droht
    auch Keith der furchtbarste Tod und den nun führer- und ratlosen Flüchtlingen
    der endgültige Untergang. Da verbrennt Anna ihr eigenes Anwesen, um die Bande zu
    verwirren und ihre Waffen zu vernichten, ermöglich den Geliebten dadurch die
    Flucht und führt die bedrohten Siedler fast unter den Augen der Verfolger durch
    den Sumpf zu den deutschen Grenzposten. Da erst löst sich die so schwer geprüfte
    Liebe dieser beiden Menschen aus aller Verwirrung der entsetzlichen Nacht. In
    der alten Heimat beginnt ein neues Glück.


  • Feinde sei also nur ein "sogenannter Propagandafilm". Selbstverständlich ist das ein Propagandafilm, was denn sonst?
    Zunächst mal, er wurde zur propagandistischen Rechtfertigung des Angriffs auf Polen gedreht. Am Anfang gibt es mehrere Texttafeln zu lesen, deren Zweck offensichtlich ist:
    Tafel 1:

    Zitat

    "Ewig unvergessen stehen im Gedächtnis aller Menschen die namenlosen Leiden der Volksdeutschen in Polen."


    Tafel 2:

    Zitat

    "Die gesamte Nachkriegszeit war für sie ein einziger Opfergang."


    Tafel 3:

    Zitat

    "Politische Entrechtung, wirtschaftliche Knechtung, Terror und Enteignung hießen seine Meilensteine."


    Tafel 4:

    Zitat

    "Im Jahre 1939 entfachte das englische Garantieversprechen die polnische Mordfurie. Zehntausende unschuldiger Volksdeutscher wurden unter furchtbaren Martern verschleppt. 60.000 wurden viehisch ermordet, zu Tausenden gingen die deutschen Höfe in Flammen auf."


    Dann folgen Wochenschaubilder von brennenden Höfen, fliehenden und massakrierten Menschen, gefolgt von Tafel 5:

    Zitat

    "Ein hemmungsloser Feldzug des Verbrechens gegen Arbeit und Leben friedlicher Volksdeutscher!"


    Schhließlich Tafel 6:

    Zitat

    "Eines dieser Schicksale - eines von Tausenden - erzählt dieser Film"


    Das Ganze noch untermalt je nach Text von martialischer oder "lieblicher" Musik.


    Ich kann das nicht anders als Hetzpropaganda bezeichnen. Die Zahlenangaben sind auch gelogen, mindestens eine Null ist zuviel....


    Im eigentlichen Film gibt es auch noch mindestens einen Monolog, der die kulturelle Überlegenheit der Volksdeutschen über die Polen beweisen soll. Und Willy Birgel darf die Führerfigur geben, er passt nur nicht dazu.


    Dennoch ist der Film gelungen, was dem Regisseur Viktor Tourjanski und den guten Darstellern zu verdanken ist.


    Die Auftraggeber waren wohl mit Feinde nicht ganz zufrieden, deswegen wurde kurz darauf zum gleichen Thema Heimkehr gedreht.

  • Ich hoffe, Du hast ihn auch bis zum Schluß gesehen und dir nicht nur den Vorspann angeschaut.


    Aber merkwürdig dazu ist wirklich dieses eintönige Geschwätz vom Propagandafilm. Mir scheint, daß jede Nennung von Verbrechen an Deutschen als Propaganda angesehen wird und das ist für mich ABARTIG UND WIDERLICH.


    Dieser Film behandelt die Vorkommnisse um den "Bromberger Blutsonntag".


    Jetzt zu deiner Kritik an die doch sooo gebeutelten Polen:



    Feinde sei also nur ein "sogenannter Propagandafilm". Selbstverständlich ist das ein Propagandafilm, was denn sonst?
    Zunächst mal, er wurde zur propagandistischen Rechtfertigung des Angriffs auf Polen gedreht. Am Anfang gibt es mehrere Texttafeln zu lesen, deren Zweck offensichtlich ist:
    Tafel 1:




    Zitat


    Zitat

    "Eines dieser Schicksale - eines von Tausenden - erzählt dieser Film"


    Das Ganze noch untermalt je nach Text von martialischer oder "lieblicher" Musik.



    Na und? Es war ein Spielfilm und keine Talkshow a la Maischberger. Musikuntermalung in Spielfilmen ist ganz normal - auch bei Deinen Helden (USA,England).


    Ich kann das nicht anders als Hetzpropaganda bezeichnen. Die Zahlenangaben sind auch gelogen, mindestens eine Null ist zuviel....



    Ich denke Zahlen sind relativ? Sind nicht auch schon 6000 Ermordete zuviel?


    Polen wollte den Krieg - das belegen viele Zitate und da war jede Herausforderung Recht.



    Und jetzt noch was zu Polen: Es gehörte bekanntlich bis 1917 zum russischen Reich. Durch den Sieg Deutschlands über Russland nach der Schlacht von Tannenberg sorgte das Kaiserreich dafür, daß die baltischen Staaten und Polen selbstständig wurden.


    Polen hat es Deutschland nie gedankt.


    Übrigens hat meine Verwandtschaft selbst die polnischen Sticheleien oftmals zu spüren bekommen. Die Zugfahrten von Allenstein und Königsberg "ins Reich" waren oftmals von Schikanen begleitet. Es mußten die Fenster verdunkelt werden - und bei "Streik" durch die polnischen Bahnmitarbeiter wurden die Zugverbindungen ganz eingestellt.



    Polen zeigte sich in den 30er Jahren nicht im geringsten Verhandlungsbereit, was eine exterritoriale Verbindung zwischen Ostpreußen und "dem Reich" betraf. Sie fühlen sich durch Englands Blankoscheck sicher.



    Darum war eine militärische Auseinandersetzung mit Polen unvermeidbar und VOLL GERECHTFERTIGT.



    Was den Film "Heimkehr" betrifft, ist er für mich eher eine rührselige Schnulze und mit "Feinde" nicht zu vergleichen.



    Christine Hörbiger hat ihre Mutter Paula Wessely dafür "sehr kritisiert und eine überhebliche Moralpredigt" gehalten - aus Sicht der Dinge 50 Jahre später.

  • Ich denke schon, dass man den Film als propaganda bezeichnen kann, unabhängig davon was von den Dingen nun wahr ist und was nicht. Der Film ist ein propagandafilm, weil er ein politisches Thema aufgreift. Schließlich wurde damals von der Staatsführung alles was mit der politischen Linie zu tun hatte, als Propaganda bezeichnet.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Aber merkwürdig dazu ist wirklich dieses eintönige Geschwätz vom Propagandafilm. Mir scheint, daß jede Nennung von Verbrechen an Deutschen als Propaganda angesehen wird und das ist für mich ABARTIG UND WIDERLICH.

    Aha. "Judgment at Nuremberg" ist, wie Du nicht müde wirst zu wiederholen, also Propaganda, "Feinde" aber nicht. Ich mach' mir die Welt wie sie mir gefällt. Damit hätten wir den nächsten Revisionismus-Thread in diesem Forum.

  • Aha. "Judgment at Nuremberg" ist, wie Du nicht müde wirst zu wiederholen, also Propaganda, "Feinde" aber nicht. Ich mach' mir die Welt wie sie mir gefällt. Damit hätten wir den nächsten Revisionismus-Thread in diesem Forum.

    Ich weiß zwar nicht, warum du ausgerechnet "Das Urteil von Nürnberg", von Dir im vorauseilenden Gehorsam "Judgment at Nuremberg" genannt, hier anführst - ich habe diesen Film nicht erwähnt.
    Aber du hast schon recht, für mich ist es ein US-Propagandafilm der ÜBELSTEN SORTE (soll laut klingen), genau wie der Vierteiler:Holocaust.
    Ich habe kein Problem damit, daß "Feinde" als Propagandafilm eingestuft wird, die gab es in jedem kriegsführenden Land - warum nicht auch im damals noch souveränen Deutschland.
    Mich nervt die Glorifizierung der Amis durch die Umerziehungsdeutschen.
    Mir fällt dazu außerdem immer wieder ein passendes Beispiel zum "Revisionismus nach Art der Neudeutschen" ein.
    Wie sprechen heute von Flensburg in Schleswig. Sollte Flensburg morgen Dänemark zugesprochen werden, hat es von sofort an "Flensborg" zu heißen.
    Wer dann noch von Flensburg spricht, ist ein Revisionist.

  • Propaganda besteht auch darin, den Zuschauer in eine bestimmte Denkrichtung zu manipulieren mittels Wortwahl und eben auch der Musikwahl *. Die Begriffe "viehisch" und dergl. sollen emotionale Abscheu und schlußendlich Haß erzeugen. Außerdem: Womit hat sich eigentlich die deutsche Wochenschau besondere Glaubwürdigkeit verdient?


    Differenzieren ist des Films Sache auch nicht, die "Volksdeutschen" werden als die reinsten Gutmenschen, die vorkommenden Polen als die reinsten Bösmenschen dargestellt -Wahrheitsgehalt äußerst fragwürdig. Im übrigen gab es sicher auch viele familiäre Beziehungen zwischen Polen und Deutschen. Aber das passte natürlich auch nicht in den propagierten Rassenwahn. Die im Film aufgestellte Behauptung, marodierende polnische Banden seien von Staatsseite bewaffnet worden, muß mir auch erst mal jemand hieb- und stichfest beweisen.


    Und auch die Behauptung, die Zeit zwischen 1919 und 1939 sei für die deutsche Minderheit die Hölle gewesen, brauche ich (unparteiische) Beweise, ehe ich ihr Glauben schenken kann.
    Nationaler Dünkel und Überheblichkeit gleich von welcher Seite waren schon immer ein Unglück. Ich bezweifle nicht, daß es Übergriffe von polnischer Seite gab, aber sicher nicht in dem behaupteten Ausmaß. Inwieweit von Nazis unterwanderte deutsche Auslandsorganisationen ähnlich wie im Sudetenland absichtlich sozialen Unfrieden schürten, wäre auch mal eine Betrachtung wert. Nochmal deutlich gesagt: In der deutschen Minderheit lebten auch einige Bösmenschen, vielleicht auch mehr als einige...


    Viktor Tourjanski halte ich zugute, daß er bestimmt nicht frei drehen konnte. Bei einem derartigen Film stand immer ein Naziaufpasser "zur Seite", das Drehbuch war auch vorgegeben.


    Noch etwas Interessantes:

    Zitat

    (...) Stattdessen eine Bemerkung zur Sprache, die in diesen Propagandafilmen gesprochen wird. Das ist höchst kurios. In Feinde wie in Heimkehr sprechen die Polen nur ganz selten polnisch (wenn sie Böses gegen die Deutschen planen und deutsch untertitelt). Sehr schön, weil von einer surreal anmutenden Unsinnigkeit getragen, geht Feinde ansonsten mit der Problematik um.


    In der Schenke im Wald fordert Jan seine polnischen Spießgesellen auf, deutsch zu sprechen, damit man nicht gleich weiß, wer sie sind (Polen). Dann kommt Keith, der Anführer der Deutschen, und gibt sich als Pole aus. Trotzdem wird in der Schenke weiter deutsch gesprochen, und Anna macht das sowieso, obwohl Keith erst im letzten Drittel des Films erfährt, dass sie keine Polin sondern eine Deutsche ist. Annas Stiefmutter ist Polin und spricht logischerweise auch nur deutsch. Verwirrend ist das schon. Als Zuschauer soll man sich wohl denken, dass sich die Charaktere mal in der einen und mal in der anderen Sprache verständigen und dass das in deutschen Dialogen wiedergegeben wird, damit man nicht dauernd Untertitel lesen muss.


    Wegereit, der Vorarbeiter in Feinde, spricht ein bayerisch gefärbtes Deutsch, weil er von Beppo Brem gespielt wird, dem späteren Star des Komödienstadls und vielleicht auch, weil er aus Bayern zugewandert ist. (...):D

    Quelle: http://www.heise.de/tp/artikel/36/36487/2.html


    (* Nebenbei, bei Guido Knopp schimpft man mit Recht auf die manipulative Art des Musikeinsatzes, hier ist es hingegen auf einmal vollkommen in Ordnung.)


    Zum schlechten Schluß: Die "Auseinandersetzung" mit Polen sei "unvermeidbar und VOLL GERECHTFERTIGT" gewesen (groß' Geschrey): Absoluter revisionistischer Quatsch (meine Meinung).


    PS: Judgement at Nuremberg ist der originale Titel des Films, nichtDas Urteil von Nürnberg. Sowas kommt davon, wenn man sich vorwiegend deutsch synchronisierte Filme anschaut.

  • Revisionistisch - ein urlinkes Wort - wird auch hauptsächlich von Linken bewußt (Schnitzlerdeutsch)
    Bist du auch Mit in der "Atlantikbrücke" (Verein für amerikanische Interessenvertretung) Mitglieder: u.a. Cem Özdemir, Joschka Fischer, Wulff, Gauck, Westerwelle und natürlich Merkel.
    Ist es für dich darum politisch unkorrekt, synchronisierte Filme anzuschauen? Dann merke dir mal folgendes: Die Engländer und Amis haben sogar die Musiktitel in ausländischen Filmen synchronisiert - aber das wird für dich vollkommen normal sein, weil es einem Ami nicht zuzumuten ist, einen Original-Film zu sehen.


    Was mich allerdings immer wieder aufregt ist die Verharmlosung der Verbrechen an Deutschen. Wieviel Haß doch in vielen niederträchtigen Deutschen steckt, die ihren Landsleuten alles schlechte zutrauen und an den Kriegsgegnern Nachsicht üben (wird bestimmt nicht so schlimm gewesen sein).
    Dies gehört bestimmt auch zu den deutschen Eigenschaft, die schon Bismarck beklagt hatte.
    Und ich schäme mich für diese Deutschen, die gegenüber ihren Landsleuten keine Gnade kennen und Speichellecker gegenüber dem Kriegsgegner sind.
    Der republikanische Präsidentschaftskandidat betitelte in der Vorwahlzeit 2008 die Deutschen als A...Kriecher, die sich hündisch gegenüber Obama benahmen. *
    Jetzt sind wir aber vom Thema abgewichen.
    Nur werde ich fuchsteufelswild, wenn jemand die Verbrechen der Polen an den Deutschen relativiert. Dafür hat meine Verwandtschaft zu sehr unter den Polen gelitten.


    *Originalton:"Der Senator aus Illinois ziehe einen "Haufen unterwürfiger Deutsche" einem Besuch bei verwundeten Truppen vor"
    200 000 Deutsche, die "ihrem Führer" an der Siegessäule 2008 zujubelten

    "Wir müssen mit den Realitäten wirtschaften und nicht mit Fiktionen"

    (Bismarck 1853)



    Einmal editiert, zuletzt von Bruno ()

  • Es ist mir vollkommen egal, daß "revisionistisch" ein urlinker Begriff sein soll, ich könnte auch "Geschichtsklitterung" schreiben. Revisionistisch ist halt gebräuchlicher. Du versuchst einfach die Geschichte im Sinne Deiner rechten Anschauung umzuschreiben.
    Dabei scheust Du nicht mal die abstrusesten Vorwürfe ("Atlantikbrücke" u. a.). Es geht hier in diesem Thread zuvörderst um den Propagandafilm "Feinde" von Viktor Tourjanski aus dem Jahr 1940. Das, was ich dazu in meinem Post verfasst habe, interessiert Dich anscheinend überhaupt nicht, sonst hättest Du wenigstens auf meine Fragen geantwortet.
    Stattdessen kommen nur schon wieder merkwürdige vermutende Unterstellungen zu meiner Haltung bezüglich Synchronisation von fremdsprachigen Filmen und weiteres von Dir.
    Nur ruhig immer weiter so, auf diese Weise kommen wir garantiert zu einer fruchtbaren Auseindersetzung. :thumbdown:

  • Es ist mir vollkommen egal, daß "revisionistisch" ein urlinker Begriff sein soll, ich könnte auch "Geschichtsklitterung" schreiben. Revisionistisch ist halt gebräuchlicher. Du versuchst einfach die Geschichte im Sinne Deiner rechten Anschauung umzuschreiben.
    Dabei scheust Du nicht mal die abstrusesten Vorwürfe ("Atlantikbrücke" u. a.). Es geht hier in diesem Thread zuvörderst um den Propagandafilm "Feinde" von Viktor Tourjanski aus dem Jahr 1940. Das, was ich dazu in meinem Post verfasst habe, interessiert Dich anscheinend überhaupt nicht, sonst hättest Du wenigstens auf meine Fragen geantwortet.
    Stattdessen kommen nur schon wieder merkwürdige vermutende Unterstellungen zu meiner Haltung bezüglich Synchronisation von fremdsprachigen Filmen und weiteres von Dir.
    Nur ruhig immer weiter so, auf diese Weise kommen wir garantiert zu einer fruchtbaren Auseindersetzung. :thumbdown:


    Wie schön, daß du auch darauf gekommen bist, daß wir vom eigentlichen Thema abgekommen sind, nämlich daß es um den - meinetwegen auch Propagandafilm "Feinde" handelt.


    Ich habe daraus kein politisches Thema gemacht, wollte lediglich eine Diskussion über den Film.


    Aber es ist dir und Ambrosius gelungen, daraus ein "NS-Thema" zu machen.


    Für mich ist es lediglich in erster Linie ein äußerst spannender Film und dies sollte ein Anhaltspunkt für eine weitere Diskussion sein.

  • Ich halte mich mal aus der politischen Diskussion heraus, allein schon weil ich den Film nicht kenne, aber das hier:

    Ist es für dich darum politisch unkorrekt, synchronisierte Filme anzuschauen? Dann merke dir mal folgendes: Die Engländer und Amis haben sogar die Musiktitel in ausländischen Filmen synchronisiert - aber das wird für dich vollkommen normal sein, weil es einem Ami nicht zuzumuten ist, einen Original-Film zu sehen.

    Das haben die Deutschen auch getan. Wer jemals die 'Freude' hatte, Fred Astaires wunderbare Songs in Minnellis "The Band Wagon" (für die Deutschfreunde hier: "Vorhang auf!", auch wenn dieser Verleihtitel natürlich eine schwachsinnige Übersetzung ist) auf Deutsch hören zu müssen, wie's nun mal das deutsche Fernsehen und sogar die DVD-Produzenten für richtig hielten, wird mir vermutlich zustimmen, daß so etwas gar nicht geht. Und das gilt eigentlich für Synchros an sich. Insofern, wenn man in der Lage ist, den Originaltitel richtig zu schreiben - bei russischen, ungarischen, oder japanischen Filmen versuche ich das zugegebenermaßen erst gar nicht -, sollte man ihn aufgrund des Respekts vor den Filmkünstlern auch nennen. "The Judgement of Nuremberg" also. Es ist natürlich nicht 'politisch' unkorrekt, sich synchronisierte Filme anzuschauen; man tut bloß dem Film und seinen Schauspielern Gewalt an. Möchte wirklich jemand einen Kurosawa-Film sehen, in dem Mifune hochdeutsch redet?! Sprache, Gestik, Körper, Ort der Handlung: das gehört alles zusammen, und geht in jeder Übersetzung notwendigerweise verloren.

  • Ich halte mich mal aus der politischen Diskussion heraus, allein schon weil ich den Film nicht kenne, aber das hier:




    Das haben die Deutschen auch getan. Wer jemals die 'Freude' hatte, Fred Astaires wunderbare Songs in Minnellis "The Band Wagon" (für die Deutschfreunde hier: "Vorhang auf!", auch wenn dieser Verleihtitel natürlich eine schwachsinnige Übersetzung ist) auf Deutsch hören zu müssen, wie's nun mal das deutsche Fernsehen und sogar die DVD-Produzenten für richtig hielten, wird mir vermutlich zustimmen, daß so etwas gar nicht geht. Und das gilt eigentlich für Synchros an sich. Insofern, wenn man in der Lage ist, den Originaltitel richtig zu schreiben - bei russischen, ungarischen, oder japanischen Filmen versuche ich das zugegebenermaßen erst gar nicht -, sollte man ihn aufgrund des Respekts vor den Filmkünstlern auch nennen. "The Judgement of Nuremberg" also. Es ist natürlich nicht 'politisch' unkorrekt, sich synchronisierte Filme anzuschauen; man tut bloß dem Film und seinen Schauspielern Gewalt an. Möchte wirklich jemand einen Kurosawa-Film sehen, in dem Mifune hochdeutsch redet?! Sprache, Gestik, Körper, Ort der Handlung: das gehört alles zusammen, und geht in jeder Übersetzung notwendigerweise verloren.


    Sehe ich etwas anders. Sich Filme anzuschauen, soll auch eine Art Entspannung sein. Es ist aber anstrengend und ermüdend, ständig auf die Untertitel zu achten, was auch nur eine grobe Übersetzung darstellt.


    Eine sehr gute Synchronisation aber, die deutschen sollen zu den besten gehören, zumindest was die Vergangenheit betrifft, vermittelt dem Zuschauer denselben Genuß, wie dem Zuschauer der Originalsprache.


    Ich möchte in diesem Zusammenhang an den Film "Zeugin der Anklage" erinnern, der ja auch bewußt komödiantische Züge besitzt und darum sprach der Richter auch im sächsischen Dialekt und Marlene Dietrich sprach berlinerisch.


    Sehe ich mir heute allerdings die Synchronisationen von US-Filmen in SAT1 an, kann ich wirklich nur empfehlen, diese im Original zu bringen.

    "Wir müssen mit den Realitäten wirtschaften und nicht mit Fiktionen"

    (Bismarck 1853)



    Einmal editiert, zuletzt von Bruno ()

  • Ich möchte in diesem Zusammenhang an den Film "Zeugin der Anklage" erinnern, der ja auch bewußt komödiantische Züge besitzt und darum sprach der Richter auch im sächsischen Dialekt und Marlene Dietrich sprach berlinerisch.

    Auch wenn es vom Thema wegführt: Der Richter wurde in der deutschen Fassung von Otto Stoeckel gesprochen, der in den 1950er Jahren häufig ältere Herren synchronisiert hat. Die sächsische Einfärbung seiner Sprache mag zwar erkennbar sein, sie ist aber keineswegs bewusst als komödiantisches Stilmittel eingesetzt und hätte in einem Film, der in London spielt, auch nichts verloren. Marlene Dietrich spricht sich übrigens überhaupt nicht, sondern wird von Tilly Lauenstein synchronisiert (die nebenbei bemerkt aus Hessen stammte), aber Dietrichs Stimme überraschend nahe kommt.


    "Urteil von Nürnberg" habe ich als Beispiel genommen, weil Du ihn erst letzte Woche selbst erwähnt hast. Dass Dir die bloße Nennung des Originaltitels Gelegenheit bietet, politische Gesinnungen zu unterstellen, ist schon ziemlich peinlich. Absurd ist auch, dass Du einen Thread zu einem politischen Film eröffnest und dann eine unpolitische Diskussion einforderst. Aber das hatten wir ja alles schön des Öfteren.

  • Auch wenn es vom Thema wegführt: Der Richter wurde in der deutschen Fassung von Otto Stoeckel gesprochen, der in den 1950er Jahren häufig ältere Herren synchronisiert hat. Die sächsische Einfärbung seiner Sprache mag zwar erkennbar sein, sie ist aber keineswegs bewusst als komödiantisches Stilmittel eingesetzt und hätte in einem Film, der in London spielt, auch nichts verloren. Marlene Dietrich spricht sich übrigens überhaupt nicht, sondern wird von Tilly Lauenstein synchronisiert (die nebenbei bemerkt aus Hessen stammte), aber Dietrichs Stimme überraschend nahe kommt.


    "Urteil von Nürnberg" habe ich als Beispiel genommen, weil Du ihn erst letzte Woche selbst erwähnt hast. Dass Dir die bloße Nennung des Originaltitels Gelegenheit bietet, politische Gesinnungen zu unterstellen, ist schon ziemlich peinlich. Absurd ist auch, dass Du einen Thread zu einem politischen Film eröffnest und dann eine unpolitische Diskussion einforderst. Aber das hatten wir ja alles schön des Öfteren.


    Es führt schon wieder vom eigentlichen Titel weg - trotzdem: Der Film" Zeugin der Anklage" (PC Witness for the Prosecution) hatte komödiantischen Charakter - was nicht einmal zum Nachteil war. Trotzdem habe ich heute eine andere Sichtweise zu dem Film, weil er doch gewisserweise antideutschen Charakter hat und unerträgliche Anbiederungsszenen von Marlene Dietrich dazu.


    Das Tilly Lauenstein als Synchronsprecherin mitwirkte, habe ich nicht gewußt.


    Außerdem bleibt es dabei: "Das Urteil vin Nürnberg" ist für mich ein übler Propagandafilm, weil er die Besatzungszeit verherrlicht u.a. die Justizvollmacht der Amis legalisiert. Aber für einen gewissen deutschen Bevölkerungsanteil ist dies ja vollkommen in Ordnung.


    Und dieser Film wird provokativ mehrmals im Jahr hauptsächlich in der ARD gezeigt.


    Jetzt wieder zu Feinde: Wer ihn als Propagandafilm bezeichnen möchte - bitte! Er entstand zu einer Zeit, als Deutschland noch souverän war. Da ist es wohl selbstverständlich, ebenfalls filmische Propaganda zu zeigen.


    Und dieser Film sollte die Vorkommnisse um den "Blutsonntag von Bromberg" nahebringen - in einem Spielfilm - keine Dokumentarsendung.


    Die Verharmlosung von Andrew in Bezug auf polnische Greueltaten kann ich nicht mittragen.

  • Zitat

    Es führt schon wieder vom eigentlichen Titel weg - trotzdem: Der Film"
    Zeugin der Anklage" (PC Witness for the Prosecution) hatte
    komödiantischen Charakter - was nicht einmal zum Nachteil war.

    Natürlich hat er das. Hat doch niemand bestritten.


    Zitat

    Trotzdem habe ich heute eine andere Sichtweise zu dem Film, weil er doch
    gewisserweise antideutschen Charakter hat und unerträgliche
    Anbiederungsszenen von Marlene Dietrich dazu.

    Antideutsch ist an diesem Film nichts, aber Du kannst ja gerne einen Thread zu dem Film eröffnen und Deine Ansichten darlegen.

    Außerdem bleibt es dabei: "Das Urteil vin Nürnberg" ist für mich ein übler Propagandafilm, weil er die Besatzungszeit verherrlicht u.a. die Justizvollmacht der Amis legalisiert. Aber für einen gewissen deutschen Bevölkerungsanteil ist dies ja vollkommen in Ordnung.

    Ich weiß, dass Du gerne jeden zweiten amerikanischen Film zur Hetzpropaganda erklärst und gleichzeitig bei NS-Filmen die merkwürdigsten Erklärungen parat hast, weshalb sie es nicht sind. Ein merkwürdiges Messen mit zweierlei Maß.


  • Ich weiß, dass Du gerne jeden zweiten amerikanischen Film zur Hetzpropaganda erklärst und gleichzeitig bei NS-Filmen die merkwürdigsten Erklärungen parat hast, weshalb sie es nicht sind. Ein merkwürdiges Messen mit zweierlei Maß.


    Warum diese Übertreibung? Doris Day und Rock Hudson-Filme habe ich noch nie als Propagandafilme (im politischen Sinne) erwähnt und solche Filme habe ich (leider) eine zeitlang zuhauf gesehen.



    Liste der üblen Propagandafilme und Nachkriegsverherrlichung:



    1. Urteil von Nürnberg


    2. Das dreckige Dutzend


    3. Die Brücke von Remagen


    4. Mord (Hitchcock) besonders die Schlußszene


    5. Ich war eine männliche Kriegsbraut (Verniedlichung der Besatzungszeit)



    Diese Filme aber werden von den ÖR geradezu vergöttert (mehrmalige Ausstrahlung pro Jahr)


    Naja - wurde das ÖR nicht auch von den Alliierten gegründet? Da gibt es wohl noch einen Bonus auf die Besatzungsrechte

  • 4. Mord (Hitchcock) besonders die Schlußszene

    Falsch! In der mit "Mord" betitelten Version des Films fehlt die Rede am Schluss. ;)


    Ob Du wohl zu ausreichend Objektivität fähig bist, mal eine Liste der übelsten Propagandafilme deutscher Produktion anzufertigen?

  • Falsch! In der mit "Mord" betitelten Version des Films fehlt die Rede am Schluss. ;)


    Ob Du wohl zu ausreichend Objektivität fähig bist, mal eine Liste der übelsten Propagandafilme deutscher Produktion anzufertigen?


    Nein! Das stimmt nicht. In der Langversion von "Mord" kommt diese widerliche Szene am Schluß, in der Amerika zum Krieg gegen Deutschland aufgefordert wird und endet mit der prapagandistischen US-Hymne am Schluß.


    Diese Langversion dauert 1.55 - 3 Minuten länger als die übliche Version.



    Die reichlichen deutschen Propagandafilme brauche ich nicht aufzuzählen, da die ÖR diese im Gegensatz zu den Amipropagandafilmen nicht ausstrahlen.


    Der Dackel hört auf sein Herrchen.

  • Zitat

    Nein! Das stimmt nicht. In der Langversion von "Mord" kommt diese
    widerliche Szene am Schluß, in der Amerika zum Krieg gegen Deutschland
    aufgefordert wird und endet mit der prapagandistischen US-Hymne am
    Schluß.

    "Mord" ist die gekürzte Fassung des Films, die vollständig synchronisierte Version heißt "Der Auslandskorrespondent".
    Der Aufruf zum Krieg ist in der Tat immer widerlich, ob in einem amerikanischen oder in einem deutschen Film.




    Zitat

    Die reichlichen deutschen Propagandafilme brauche ich nicht aufzuzählen,
    da die ÖR diese im Gegensatz zu den Amipropagandafilmen nicht
    ausstrahlen.

    Wenn sich die Diskussion um Filme nur am Programm der Fernsehsender orientiert, dann hättest Du diesen Thread gar nicht eröffnen müssen.