Den deutschen Abenteuerfilm "Feinde", nach einem wahren Hintergrund aus dem Jahre 1940 habe ich mittlerweile 4 mal - jeden Neuerwerb in der Hoffnung, ihn in einer besseren Qualität zu bekommen. Er behandelt ein heikles deutsch-polnisches Thema - deutsche Minderheit im polnischen Machtbereich kurz vor Beginn des Krieges.
Was die Spannung betrifft, besitzt er Hitchcockqualität.
Hier die Inhaltsbeschreibung:
Ort der Handlung: Polnisches Grenzgebiet zu Deutschland im Jahre 1939
Ein Sabotageakt unterbricht jäh den Lärm der Arbeit im deutschen Sägewerk des
Waldgebietes nahe der Grenze. Anteck, der schlimmste Deutschenhasser unter der
deutschfeindlichen Arbeitergruppe, hat heimlich ein Eisenstück in den
Mechanismus der großen Säge geschoben, damit der Nachmittag frei wird und sie
alle zur Verteilung der ankommenden Waffen gehen können. Der junge und
schneidige Inspektor Keith (Willy Birgel) jagt den heimtückischen Hetzer sofort aus dem Werk.
Trotz der Bedenken Arnold Wegners, des Werkherrn, fürchtet er die
gewitterschwüle Atmosphäre nicht. Aber blitzartig ballt sich das Geschehen zur
Katastrophe. Schon am Nachmittag überrascht der Besitzer des nächsten deutschen
Gehöftes die friedlich um den Kaffeetisch Versammelten mit der
Schreckensbotschaft, daß einer der deutschen Siedler schon überfallen und
erschlagen, sein Hof ausgeplündert und niedergebrannt sei. Eine starke Bande
bewaffneten Gesindels, heimlich gefördert von der untätigen Behörde, habe die
Straßen zur Grenze besetzt und das Kesseltreiben auf die Volksdeutschen der
ganzen Gegend begonnen. Es bleibt nichts anderes mehr übrig, als in größter Eile
Haus und Hof zu verlassen, in den Wald zu flüchten und dann doch noch den
Versuch zu machen, sich über die deutsche Grenze zu retten. Während Keith mit
Marianne, der Tochter des Werkherrn, die an Stelle der toten Mutter den Haushalt
leitet, nach dem 12 jährigen Paul sucht, der mit seinem Freund, dem alten Knecht
Andreas, zum Fischen gegangen ist, bricht schon die Bande auf Anteks Betreiben
in das Sägewerk ein, erschlägt Wegner und Vorarbeiter Wegereit und zerstört alles, was hier in 20 Jahren als
Muster deutscher Wirtschaftsleistung zum Nutzen der ganzen Gegend aufgebaut
wurde. Als Keith mit den Kindern und dem treuen Andreas im Waldversteck der
volksdeutschen Flüchtlinge eintrifft – es sind an die zweihundert Männer, Frauen
und Kinder -, sieht er sich von Ratlosen umgeben, die von seiner besonderen
Energie Schutz und Führung erwarten. Man ist auf dem Marsch zur Grenze an einen
weitausgedehnten Sumpf geraten, der der jedes weiterkommen unmöglich macht. Die
Straßen sind von den bewaffneten Banden besetzt. Die Nacht bricht herein. Und
wenn nicht vor dem Morgen eine Lösung gefunden ist, werden alle das Opfer des
Gesindels, das mit Tagesanbruch den Wald nach den Versteck der Flüchtlinge
durchsuchen will. Keith sieht nur eine einzige Möglichkeit. Wenn die Straße, die
an der alten deutschfeindlichen Schnappsschenke vorbei zu Grenze führt, noch
frei ist, dann kann in drei Stunden die reitende deutsche Grenze erreicht sein.
Als er selbst sich mit dem alten Andreas zur Erkundung aufmacht, ahnt er nicht,
dass es gerade die Tochter dieser Schankwirtin war, jene hübsche Anna (Brigitte Horney), die er
heute Vormittag auf dem Heimritt von der Stadt getroffen und so lustig geneckt
hat. Und dann war sie auf dem Sägewerk gewesen und hatte Bretter gekauft. Sie
hat ihm gut, sogar sehr gut gefallen. Aber er hatte sie über all dem Neuen schon
fast vergessen, während sie glaubt, diesen Menschen nie vergessen zu können. Nun
tritt er plötzlich in die Schenke und sieht sich von der ganzen Bande der
Deutschenhasser umgeben, die ausgerechnet hier Ihre Sammelstelle haben und halb
betrunken in einem wilden Toben zwischen Tanz und Kartenspiel den Morgen und die
Deutschenjagd erwarten. Niemand kennt Ihn. Wird Anna ihn verraten? Aber diese
Anna liebt ihn nicht nur, sie ist auch gar nicht die Tochter der
deutschfeindlichen Schnapswirtin, die nur ihres toten Vaters zweite Frau war.
Auch sie ist in Wirklichkeit eine Volksdeutsche. Und sie will nicht nur den
Geliebten, sondern die ganze Flüchtlingsschar retten. Denn sie allein kennt
jenen geheimen Pfad mitten durch den Sumpf zur deutschen Grenze, den ihr Vater
ihr einst gezeigt hat! Und nun beginnt in dieser seltsamen Nacht ein verwirrtes
Spiel der Intrigen, der List und der Kühnheit, ein Doppelspiel für dieses
tapfere Mädchen zwischen dem heimlichen Geliebten und ihren deutschen
Volksgenossen auf der einen und der betrunkenen Bande auf der anderen Seite, die
sie für eine Deutschfeindliche hält und deren Anführer, der wilde Jan, auf Tod
und Teufel mit ihr flirtet. Die eigene Stiefmutter hat sie gegen sich. Der
Geliebte selbst hält sie schließlich für eine Verräterin. Alles droht zu
misslingen, Antek kommt von der Suche nach Keith, dem Meistgehassten zurück und
entlarvt den Anführer der Volksdeutschen mitten unter seinen Spießgesellen. Der
alte Andreas ist den Kugeln der Verfolger zum Opfer gefallen und schon droht
auch Keith der furchtbarste Tod und den nun führer- und ratlosen Flüchtlingen
der endgültige Untergang. Da verbrennt Anna ihr eigenes Anwesen, um die Bande zu
verwirren und ihre Waffen zu vernichten, ermöglich den Geliebten dadurch die
Flucht und führt die bedrohten Siedler fast unter den Augen der Verfolger durch
den Sumpf zu den deutschen Grenzposten. Da erst löst sich die so schwer geprüfte
Liebe dieser beiden Menschen aus aller Verwirrung der entsetzlichen Nacht. In
der alten Heimat beginnt ein neues Glück.